Bierflaschen kosten schon 40 Prozent mehr: Gaspreis verteuert Glas massiv

Bierflaschen kosten schon 40 Prozent mehr: Gaspreis verteuert Glas massiv
Bei Flachglas aus dem Ausland beträgt die Preissteigerung 100 Prozent. Ein Ende der Kosten-Rallye ist derzeit nicht in Sicht.

Ob Milch, Bier, Wein, Babynahrung, Marmeladen, oder Öl und Essig – viele Abfüllanlagen für Lebensmittel sind auf Glasgefäße und -flaschen ausgelegt. Dazu kommen noch Pharmazeutika, sprich Tabletten, Tropfen und Impfstoffe, die in Glasverpackungen abgefüllt werden.

„Wenn diese Glasverpackungen nicht mehr verfügbar sind, dann ist auch die Belieferung mit lebensnotwendigen Gütern beeinträchtigt“, warnt der Fachverband der Glasindustrie in der WKO in seinem Jahresbericht. „Ein Ausfall der Glasverpackungen hätte bei zahlreichen Produktgruppen eine Verknappung zur Folge und die Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wäre gefährdet.“

Der Grund liegt auf der Hand: Die Glasindustrie und auch die Glasverarbeiter leiden unter den hohen Energiepreisen. Denn der Gaspreis hat sich auf fast 200 Euro pro Megawattstunde etwa verzehnfacht.

„Wir sind vom Gas abhängig. Ohne Gas gibt es kein Glas. Die ganze Entwicklung ist nicht lustig“, sagt Alexander Krissmanek vom Fachverband der Glasindustrie. „Die Energiepreise sowohl beim Gas als auch beim Strom treffen uns voll. Es muss hier eine Entlastung für energieintensive Betriebe kommen, da brennt der Hut.“ Die Glasindustrie (1,1 Milliarden Euro Produktionswert) sei „systemrelevant, was aber nicht ganz bei allen Entscheidungsträgern ankomme.“

„Die Nachfrage nach Verpackungsglas ist bis jetzt ungebrochen. Wir kommen aber nicht umhin, die enorm gestiegenen Kosten in Form von Preisanpassungen an unsere Kunden weiterzugeben“, sagt Johann Eggerth, Geschäftsführer von Vetropack Austria in Pöchlarn. „Wir versuchen den Kunden die von uns nicht beeinflussbaren Energiepreise darzulegen und stoßen nicht auf Begeisterung, aber schon auf Verständnis.“

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