Syrische Kinder wollen nicht in die Heimat der Eltern "zurück"

SYRIA-CONFLICT
387.000 Tote, 5,6 Millionen Flüchtlinge im Ausland, 6,7 Millionen Vertriebene im Inland, 100.000 politische Gefangene, 200.000 Vermisste - die bloßen Zahlen nach einem Jahrzehnt des Kampfes.

"Überall, nur nicht Syrien" – so heißt ein Bericht, den die Kinderrechtsorganisation Save the Children kürzlich veröffentlicht hat. Das Ergebnis ist nicht nur erschreckend, sondern auch eine logische Folge von zehn Jahren Krieg und Verfolgung in Syrien: Mehr als 80 Prozent der syrischen Kinder können sich keine Zukunft in ihrem Heimatland vorstellen und wollen nicht dorthin zurückkehren. Jedes dritte Kind, das innerhalb Syriens vertrieben wurde, gibt an, es würde lieber in einem anderen Land leben.

Seit zehn Jahren wird in ihrer Heimat – die viele von ihnen gar nicht kennen – Krieg geführt. Begonnen hat die Tragödie im März 2011 mit friedlichen Protesten gegen den autoritären Machthaber Bashar al-Assad und dessen System – das unter anderem darauf aufbaute, politische Gegner „verschwinden“ zu lassen oder zu bedrohen.

Wie ein paar junge Burschen, die sich vom "Arabischen Frühling" in Tunesien und Ägypten zu einer heimlichen Sprayaktion verführen ließen. "Du bist der nächste, Doktor", haben sie an eine Wand in Dara’a gesprayt und damit gegen den Präsidenten, den gelernten Augenarzt Bashar al-Assad, demonstriert. Die rote Schrift auf der grauen Mauer hatte persönlich und politisch massive Folgen.

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