Ticker-Nachlese: Über 30 Tote bei IS-Terror in Brüssel
Der Flughafen und die Metro in Brüssel wurden am Dienstagmorgen von Anschlägen erschüttert, es gibt über 30 Tote und mehr als 230 Verletzte.
Die Ticker-Nachlese finden Sie weiter unten.
Was wir über die Anschläge wissen:
- Gegen 8 Uhr früh haben sich in der Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem zwei Explosionen ereignet, der Flughafen wurde evakuiert.
- Laut belgischer Staatsanwaltschaft wurde zumindest eine Explosion von einem Selbstmordattentäter ausgelöst.
- Gegen 9 Uhr früh ist es auch zu einer Explosion bei der Metro-Station Maelbeek nahe der EU-Organisationen gekommen.
- Es gibt laut dem nationalen Krisenzentrum Belgiens etwa 30 Tote - zehn am Flughafen, zwanzig in der Metrostation - und rund 230 Verletzte - 100 am Flughafen, 130 bei der Metrostation.
- Der "Islamische Staat" hat sich zu dem Anschlag bekannt.
- Der gesamte öffentliche Verkehr in Brüssel war den ganzen Tag über eingestellt; die Bürger von Brüssel sind dazu aufgerufen, dort zu bleiben, wo sie gerade sind.
- Belgien und besonders der Brüsseler Stadtteil Molenbeek ist seit den Terroranschlägen in Paris besonders im Fokus; erst am Freitag wurde Salah Abdeslam gefasst, der seit den Anschlägen in der französischen Hauptstadt als Mittäter gesucht wurde.
- Der Flughafen Brüssel hat eine Hotline für Betroffene eingerichtet: (0032) (0)2/753.73.00
Was wir nicht wissen:
- Wie viele Menschen tatsächlich ums Leben gekommen oder verletzt sind. Sämtliche Angaben in den Medien sind nicht offiziell bestätigt.
- Laut Innenministerium geht man aktuell nicht von österreichischen Opfern aus, auszuschließen ist es aufgrund der widersprüchlichen Nachrichtenlage nicht.
- Wie viele Attentäter es gab.
- Ob die Attentäter am Leben sind, ob sie auf der Flucht sind, ob sie sich alle gesprengt haben.
- Ob es einen Zusammenhang mit der Verhaftung von Salah Abdeslam gibt.
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- Es gibt derzeit keine Hinweise über österreichische Opfer
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Ticker-Nachlese: Über 30 Tote bei IS-Terror in Brüssel
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Die Attentäter am Brüsseler Flughafen Zaventem haben die Bomben nach Behördenangaben in ihren Koffern in die Abflughalle gebracht. "Sie kamen per Taxi mit ihren Koffern, darin waren die Bomben versteckt", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Zaventem, Francis Vermeiren, am Dienstag. Sie hätten die Taschen dann auf Gepäckwagen gelegt und seien in das Flughafengebäude gegangen.
"Die ersten beiden Bomben explodierten", sagte Vermeiren. Der dritte Täter habe seinen Sprengsatz nicht zur Detonation gebracht. "Er muss in Panik geraten sein", fügte der Bürgermeister hinzu. Die Bombe wurde später von Sprengstoffexperten kontrolliert gezündet. Am Tatort habe er kriegsähnliche Szenen beobachtet, berichtete Vermeiren. "Es war grausam anzusehen."
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Wir beenden den Ticker-Tag zu den Anschlägen in Brüssel
Was wir bis jetzt über #brusselsattack wissen #Brussels
— KURIER (@KURIERat) March 22, 2016
LIVE: https://t.co/sXqAxe3Puh pic.twitter.com/bMIYh3wBV8 -
Nahverkehr soll besser geschützt werden
Der Brüsseler Nahverkehr soll nach dem Anschlag besser geschützt werden. Die Nahverkehrsgesellschaft Stib teilte am Dienstagabend mit, man arbeite an einem "ultragesicherten Netz". Genauere Details sollten am Mittwoch in der Früh mitgeteilt werden.
Der Brüsseler Nahverkehr kam nach den Attentaten nur langsam wieder in Gang. Der Metroverkehr blieb zunächst unterbrochen.
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Große Anteilnahme in Frankreich nach Anschlägen
Die Anteilnahme im Nachbarland Frankreich ist besonders groß. Er habe angeordnet, die Flaggen an öffentlichen Gebäuden in Frankreich bis einschließlich Freitag auf Halbmast zu setzen, erklärte Präsident François Hollande wenige Stunden nach den Attentaten am Dienstag. Frankreich stehe an der Seite Belgiens.
J’exprime mon entière solidarité avec le peuple belge. À travers les attentats de Bruxelles, c’est toute l’Europe qui est frappée.
— François Hollande (@fhollande) 22. März 2016Der Pariser Eiffelturm erstrahlte am Abend in den belgischen Nationalfarben. Hunderte Menschen versammelten sich zum stillen Gedenken vor dem Rathaus der französischen Hauptstadt.
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Höchste Alarmstufe in Brüssel
Nach den Anschlägen rief die Regierung in Brüssel die höchste Alarmstufe aus. Dementsprechend patrouillieren schwerbewaffnete Polizisten und Soldaten in der Hauptstadt Belgiens. Foto: AP/Francois Mori Foto: APA/AFP/PHILIPPE HUGUEN Foto: APA/AFP/Belga/JAMES ARTHUR GEKIERE
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Experte gegen komplette Flughafenkontrollen
Komplette Einlasskontrollen schon am Eingang von Flughäfen sind nach Einschätzung des ehemaligen Frankfurter Airport-Sicherheitschefs Volker Zintel nicht sinnvoll. Er halte diese Debatte nach den Terroranschlägen für eine "Phantomdiskussion", sagte Zintel der in Koblenz erscheinenden Rhein-Zeitung.
Nach Ansicht des Experten haben die europäischen Flughäfen ein "gut funktionierendes Sicherheitssystem - ab der Sicherheitskontrolle". Ein Vorziehen der Kontrolle bringt seiner Meinung nach nichts: "Dann stellt sich der potenzielle Attentäter in Zukunft einfach vor das Terminal."
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Fico kritisiert "politische Korrektheit"
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico bezweifelt die Fähigkeit demokratischer Regierungen, den Terrorismus zu bekämpfen. Er sei besorgt, ob sie "mit ihrer typischen politischen Korrektheit" solche Probleme angehen können, sagte Fico. "Nur starke und stabile Regierungen sind in der Lage, auf solche Terrorakte zu reagieren", betonte der Regierungschef nach Angaben der Nachrichtenagentur TASR.
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Zusammenfassung: IS bekennt sich zu Anschlägen
- Bei zwei Bombenanschlägen in Brüssel sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen, 230 wurden verletzt
- Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat bekannte sich zu den Anschlägen
- Die Justiz fahndete nach einem der Attentäter
- Die Polizei veröffentlichte ein Fahndungsfoto, das einen jungen Mann mit einem Trolley am Flughafen zeigt
- Belgien rief die höchste Alarmstufe aus, mobilisierte Soldaten sowie zusätzliche Polizisten
- Österreich und viele andere Staaten verschärften Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen und Bahnhöfen
- Flug- und Bahnverkehr von und nach Brüssel wurden vorübergehend eingestellt
- Die belgischen Behörden hatten Racheakte nach der Festnahme Salah Abdeslams in Brüssel befürchtet
- Bei Hausdurchsuchungen an mehreren Orten seien eine IS-Flagge, ein Sprengsatz und chemische Substanzen gefunden worden
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Verdächtiges Auto aus Brüssel in Bayern gestoppt
Die Polizei hat am Dienstag auf der Autobahn München-Salzburg drei Kosovaren festgenommen, die Verbindungen zu einem Terrornetzwerk haben könnten. Die Verdächtigen kamen aus Brüssel und waren mit einem in Belgien zugelassenen Wagen unterwegs. Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Brüssel gebe es bisher nicht. Ermittelt werde aber wegen "Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat".
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Twitter als Medium für die Beileidsbezeugung
Staats- und Regierungschefs haben am Dienstag den Nachrichtendienst Twitter dafür genutzt, um ihre Bestürzung über die Anschläge in Brüssel auszudrücken.
We will defend and protect our values and freedom. We are confronted with a barbaric enemy. But we are determined and united.
— Charles Michel (@CharlesMichel) 22. März 2016The People of Turkey, who suffered from equally heinous attacks at the hands of terrorists, share the pain of the Belgian People.
— Recep Tayyip Erdoğan (@RT_Erdogan) 22. März 2016Suicide bombing in Brussels. Another cowardly attack on innocent civilians. We stand in solidarity with Belgium. We would not be intimidated
— John Dramani Mahama (@JDMahama) 22. März 2016Terrorism has no faith and knows no boundaries. The horrific attacks in #Belgium and #Turkey show that terrorists are our common enemy
— Rania Al Abdullah (@QueenRania) 22. März 2016 -
Thalys-Züge sollen am Mittwoch wieder fahren
Die Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge sollen am Mittwoch ihre nach den Brüsseler Anschlägen unterbrochenen Fahrten wieder aufnehmen. Der Verkehr werde im gesamten Thalys-Netz mit Ausnahme weniger Züge sichergestellt. Die Züge fahren unter anderem von Nordrhein-Westfalen über Brüssel nach Paris. Nach den Anschlägen hatte das Unternehmen den Verkehr vollständig unterbrochen, nur am Abend sollten zwei Züge zwischen Paris und Brüssel fahren.
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König Philippe: Anschläge "feige und widerlich"
Der belgische König Philippe hat die blutigen Anschläge in Brüssel als "feige und widerlich" verurteilt. In einer kurzen Ansprache an die Nation rief er am Dienstag dazu auf, auf die terroristische Bedrohung "mit Entschlossenheit, Ruhe und Würde" zu antworten. "Behalten wir Vertrauen in uns selbst", sagte der Monarch. "Dieses Vertrauen ist unsere Kraft."
In Belgien ist es ausgesprochen selten, dass sich der König nach aktuellen Ereignissen direkt an die Bevölkerung wendet.
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Kerzen für die Opfer in Brüssel
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Warnschüsse bei versuchter Festnahme in Amsterdam
Bei einer versuchten Festnahme am Hauptbahnhof von Amsterdam sind nach Angaben der niederländischen Polizei Warnschüsse abgefeuert worden. Verletzt worden sei niemand, hieß es.
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IS-Flagge und Bombe bei Hausdurchsuchung gefunden
Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel haben Fahnder eine Flagge der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), einen Sprengsatz und chemische Substanzen gefunden. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit.
Berichte, wonach es auch in der flämischen Stadt Antwerpen zu einer Schießerei gekommen sein soll, dementierte die belgische Polizei unterdessen. Es habe einen "Vorfall" mit einer Person gegeben und die Situation sei unter Kontrolle. Es seien keine Schüsse abgegeben worden.
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Abdeslam steht in Verbindung mit Anschlägen
Nach Informationen des politischen Nachrichtenportals Politico soll der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam in Verbindung mit den Anschlägen in Brüssel stehen. Politico beruft sich auf einen ranghohen Beamten in Belgien, der anonym bleiben wollte.
Abdeslam war vergangenen Freitag bei einem Großeinsatz der Polizei in der als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen worden. Terrorexperten wie Rolf Tophoven sehen die Anschläge in Brüssel als direkte Reaktion auf die Festnahme des mutmaßlichen Top-Terroristen.
Die belgische Justiz kann vorerst noch keine Aussagen zu einer möglichen Verbindung zwischen den Terrorakten in Brüssel und jenen in Paris im Vorjahr herstellen.
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"Zu früh" für Verbindungen zu Paris
Die belgische Justiz kann vorerst noch keine Aussagen zu einer möglichen Verbindung zwischen den Terrorakten in Brüssel und jenen in Paris im Vorjahr herstellen. Es sei noch "zu früh" dafür, sagte Staatsanwalt Frederic Van Leeuw bei einer Pressekonferenz. Derzeit fänden Durchsuchungen an mehreren Orten statt, einer der Attentäter vom Flughafen sei flüchtig.
Die Ermittler gingen von zwei toten Selbstmordattentätern am Brüsseler Flughafen aus, sagte der Staatsanwalt. Einen dritten Mann hatte die Polizei zuvor zur Fahndung ausgeschrieben. Der Mann sei gesehen worden, wie er vom Flughafen wegrannte.
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Polizei fahndet mit Foto nach Terrorverdächtigem
Die belgische Polizei hat auf Twitter ein Fahndungsfoto eines Terrorverdächtigen veröffentlicht. Das Bild zeigt einen Mann in weißer Jacke mit einem Flughafengepäckwagen und einer schwarzen Tasche.
#TERRORISME Qui reconnait cet homme? https://t.co/rYdyrBSJqF pic.twitter.com/xKnAXb9eGs
— Avis de recherche (@police_temoin) 22. März 2016 -
Euro nach Terroranschlägen leichter
Die Terroranschläge in Brüssel haben den Kurs des Euro am Dienstag zeitweise deutlich geschwächt. Im Handelsverlauf glich die Gemeinschaftswährung zwar einen großen Teil der Verluste wieder aus, lag aber gegen 18 Uhr mit 1,1210 US-Dollar weiterhin unter dem Wert vom frühen Handel. Zwischenzeitlich war der Euro bis auf 1,1189 Dollar gefallen.
Unmittelbar nach den Anschlägen mit dutzenden Toten und Verletzten hatte der Kurs des Euro sein Tagestief erreicht. "Die schrecklichen Ereignisse in Brüssel verdeutlichen, dass die geopolitischen Krisen und Risiken die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin beeinträchtigen können", sagte Jens Kramer, Experte bei der Landesbank Nord/LB.
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Flughafen bleibt am Mittwoch geschlossen
Der Brüsseler Flughafen Zaventem bleibt auch am Mittwoch geschlossen. Es werde mindestens einen Tag dauern, um zumindest einen Teil des Betriebs wieder aufzunehmen. Tausende Mitarbeiter hätten schon am Dienstag nicht zur Arbeit kommen können. Der Direktor der Betreibergesellschaft, Arnaud Feist, sprach von einem "traurigen und schwarzen Tag". Zur Zeit der Explosion zweier Bomben gegen 8.00 Uhr in der Früh seien "mehrere tausende Menschen" in der Abflughalle gewesen. Feist zufolge wurden am Dienstag mehr als 600 Flüge gestrichen, mit denen "mindestens 60.000 Passagiere" fliegen wollten. Rettungskräfte und Polizei seien "sehr schnell" vor Ort gewesen, sagte Feist. Auch viele Fluggäste und Beschäftigte des Airports hätten Verletzten Hilfe geleistet.
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IS kündigt "schwarze Tage" an
Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat am späten Nachmittag mit weiteren Gewalttaten gedroht. Es werde "schwarze Tage" geben als Vergeltung für die "Aggression" gegen den IS, hieß es in einer über das IS-Konto beim Kurznachrichtendienst Telegram verbreiteten Erklärung.
"Wir versprechen der Kreuzfahrerallianz gegen den Islamischen Staat, dass sie schwarze Tage erwarten im Gegenzug für ihre Aggression gegen den Islamischen Staat", wurde in der Erklärung gedroht. Zuvor hatte bereits die dem IS nahestehende Agentur Amaq berichtet, dass die Terrorakte am Flughafen Zaventem und in einer Metrostation im Brüsseler Europaviertel von IS-Kämpfern verübt worden seien. Belgien wurde als Land beschrieben, das sich an der Koalition gegen den IS beteilige.
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Brüsseler Hotels lassen Betroffene der Anschläge am Dienstag kostenlos übernachten. Das Angebot gelte auch für Angehörige, erklärte der Hotelverband der belgischen Hauptstadt, Brussels Hotels Association (BHA) laut Nachrichtenagentur Belga. Unter +32 2 648 50 02 können Interessierte sich nach freien Zimmern erkundigen.
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Auch morgen gibt es noch keine Flüge der AUA nach Brüssel. Es handelt sich um drei Hin- und drei Rückflüge. Für jene Passagiere, die unbedingt in die EU-Hauptstadt reisen möchten, werde derzeit nach möglichen Alternativen gesucht. Konkret soll der Transfer über kombinierte Flug-Zug-Reisen ermöglicht werden. Über die Wiederaufnahme der Flüge nach Brüssel werde am morgigen Mittwoch entschieden.
Der Brüsseler Flughafen Zaventem soll noch bis mindestens Mittwoch 06.00 Uhr geschlossen bleiben. Die Schließung ist nicht nur durch Sicherheitsbedenken bedingt, sondern auch durch Schäden an der Infrastruktur. Die Wucht der Detonationen, bei denen mindestens zehn Menschen ums Leben kamen, brachten nämlich die Abflughalle teilweise zum Einsturz.
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Der öffentliche Nahverkehr in Brüssel kommt langsam wieder in Gang. Die Metrolinien 2 und 6, die im Ring um die Innenstadt führen, sollten sobald wie möglich wieder bedient werden, schrieb das nationale Krisenzentrum auf seiner Website. Die Brüsseler Schulen sollten am Mittwoch ihren Unterricht fortsetzen, die Kindergärten werden jedoch geschlossen bleiben.Der Brüsseler Flughafen, einer der Anschlagsorte, bleibe für den Rest des Tages für den Luftverkehr geschlossen, teilte das nationale Krisenzentrum mit. An die Bürger gerichtet hieß es auf der Website: "Jeder ist gebeten, weiterhin wachsam zu bleiben."
Züge rollten in Brüssel ab dem Nachmittag wieder, die Bahnhöfe Schuman und Luxembourg im EU-Viertel wurden aber vorerst nicht angefahren, ebenso der Flughafenbahnhof. Das Bahnunternehmen SNCB warnte Reisende auf Twitter vor langen Wartezeiten. Das Krisenzentrum schrieb, neben dem Sicherheitsunternehmen Securail seien Polizei und Armee im Einsatz.
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Der "Islamische Staat" hat laut APA "schwarze Tage" angekündigt.
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Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel brachte tiefe Bestürzung und Trauer über das, "was die Terroristen den Menschen in Brüssel angetan haben, was Terroristen uns allen angetan haben" zum Ausdruck. Belgien werde alle Unterstützung von Deutschland erhalten, betonte sie.
Nach Angaben des deutschen Umweltministeriums haben die Anschläge in Brüssel momentan keine Auswirkungen auf die Sicherheit deutscher Atomanlagen. "Für die Einschätzung der Gefährdung in Deutschland sind die Bundessicherheitsbehörden zuständig", teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Dienstag auf Anfrage mit. "Demnach liegen aktuell keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung der deutschen Atomkraftwerke hinweisen und zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich machen würden."
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Am Brüsseler Flughafen Zaventem ist am Dienstagnachmittag eine weitere Bombe gefunden und kontrolliert gesprengt worden. Dies teilte der Gouverneur der Provinz Flämisch-Brabant mit. "Die dritte Bombe ist nicht explodiert", sagte Lodewijk De Witte.
Der Flughafen soll noch bis mindestens Mittwoch 06.00 Uhr geschlossen bleiben.
EN DIRECT #Bruxelles "Une troisième bombe n'a pas explosé"
— BFMTV (@BFMTV) March 22, 2016
????Live https://t.co/LIEhlp6yN7 pic.twitter.com/4PbFPIyPld -
Dritte Bombe am Flughafen gefunden
Laut Medienberichten wurde am Brüsseler Flughafen Zaventem eine dritte Bombe gefunden und zerstört.
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Passagiere der AUA entgingen Anschlägen nur knapp
AUA-Passagiere entgingen am Dienstag nur knapp den Anschlägen in Brüssel. 20 Minuten hätte es noch gedauert, bis die Maschine mit der Flugnummer OS 351 Dienstagfrüh in Brüssel gelandet wäre. Kurz vor 12 Uhr Mittag landete der Flieger mit 170 Passagieren wieder in Wien.
Wie groß das Ausmaß der Katastrophe war, haben die AUA-Passagiere erst in Frankfurt mitbekommen. Denn da konnten sie erstmals die Handys aufdrehen und Nachrichten lesen. "Ich habe nie damit gerechnet, selbst betroffen zu sein", sagt ein AUA-Passagier von Flug OS 351. Mehr dazu lesen Sie hier.
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Italiens Premier Matteo Renzi hat sich gegen Grenzschließungen ausgesprochen. "Wir verzichten nicht auf unsere Freiheit", sagte er bei einer Pressekonferenz. "Unsere Großeltern haben den Nationalsozialismus und den Faschismus besiegt, unsere Eltern den Terrorismus, unsere älteren Geschwistern die Mafia. So wird auch Europa den fundamentalistischen Terrorismus besiegen. Wir werden wieder in Freiheit leben. Wir verzichten nicht auf unsere Identität", sagte Renzi. Er rief die EU auf, einen "europäischen Sicherheitspakt" abzuschließen.
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Schulen bleiben geöffnet
Trotz der tödlichen Terroranschläge vom Dienstag setzen die Brüsseler Schulen ihren Unterricht am Mittwoch fort. Kindertagesstätten sollen hingegen geschlossen sein. Man habe keine Hinweise, dass Schulen zum Ziel von Anschlägen werden könnten, erklärte die flämische Bildungsministerin Hilde Crevits am Dienstag. Auch die Aufsicht des frankophonen Schulwesens teilte mit, alle Schulen und höheren Bildungseinrichtungen blieben geöffnet. Die EU-Kommission erklärte unterdessen, ihre Kindertagesstätten blieben am Mittwoch ersatzlos geschlossen. Das gelte auch für lokale Kitas. Nach den Anschlägen vom 13. November in Paris waren Schulen und Kindergärten in Brüssel mehrere Tage geschlossen geblieben.
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Der Brüsseler Flughafen Zaventem bleibt nach den verheerenden Terroranschlägen vom Dienstag bis zumindest Mittwoch 06.00 Uhr geschlossen. Dies berichtet laut APA "Le Soir" in seiner Online-Ausgabe. Die ankommenden Flüge würden über die Regionalflughäfen in Charleroi, Liege (Lüttich) und Ostende umgeleitet.
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Bei den Anschlägen in Brüssel sind nach offiziellen Schätzungen etwa 230 Menschen verletzt worden - mehr als bisher bekannt. Das nationale Krisenzentrum veröffentlichte die Zahlen am Dienstag. Etwa 100 Menschen wurden demnach am Flughafen Zaventem verletzt, weitere 130 bei der Explosion in der Metrostation Maelbeek.
Am Flughafen seien etwa zehn Menschen ums Leben gekommen, an der Metrostation ungefähr zwanzig. Die genaue Zahl der Opfer stehe aber noch nicht fest. -
Wie bereits berichtet, hat der belgische Fernsehsender Sender VRT hat ein Foto von drei Männern veröffentlicht, die am Dienstag den Anschlag auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem mit mindestens 14 Toten verübt haben sollen. Der Sender teilte auf seiner Internetseite mit, die Polizei habe dies bestätigt.
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Die radikalislamische Miliz Islamischer Staat (IS) hat sich nach Angaben einer ihr nahestehenden Nachrichtenagentur zu den Anschlägen in Brüssel bekannt. IS-Kämpfer hätten "eine Bombenserie mit Sprengstoffgürteln und Sprengsätzen am Dienstag ausgeführt", meldete die Agentur Amak. Ziel seien ein Flughafen und eine Metrostation im Zentrum der belgischen Hauptstadt gewesen.
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Hintergrund zur Teilevakuierung der Atomkraftwerke:
Die belgischen Atomkraftwerke haben an den Standorten Doel und Tihange ihr Personal auf ein Minimum reduziert. "Nur wer wirklich da sein muss, bleibt", sagte ein Sprecher der belgischen Atomaufsicht AFCN, wie die Nachrichtenagentur Belga am Dienstag berichtete. Die von der Atomaufsicht angeordneten Vorkehrungen sollen dem Bericht zufolge das Risiko minimieren, dass Personen, die Böses im Schilde führen, auf das Gelände gelangen. Zuvor hatte Belga unter Berufung auf den örtlichen Polizeichef berichtet, die Anlage sei evakuiert worden.
"Etwa tausend Personen arbeiten in solch einer Anlage. Sie werden alle einer genauen Prüfung unterzogen, aber wir gehen kein Risiko ein", hieß es bei der AFCN. Die Anordnung gelte bis auf weiteres. Die Kraftwerke erzeugen weiterhin Strom. Das Personal ist in gleicher Stärke wie an Wochenenden vor Ort.
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"Heute ist der Tag der Trauer"
Bundeskanzler Werner Faymann hat Dienstagnachmittag in einer kurzen Erklärung zu den Brüsseler Terroranschlägen Belgien jede erforderliche Unterstützung Österreichs zugesichert. Gerade jetzt werde Europa enger zusammenrücken. Schließlich sei Brüssel auch als Zentrum Europas angegriffen worden. Seine kurze Ansprache leitete Faymann mit dem Satz "Heute ist der Tag der Trauer" ein. Der Regierungschef kondolierte Familien und Freunden der Opfer und versicherte, auch zukünftig nichts unversucht zu lassen, Attentate zu verhindern.
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Die Zahl der Todesopfer wird vom belgischen Krisenstab erneut korrigiert. Nach den jüngsten Angaben sind am Flughafen zehn Menschen ums Leben gekommen, in der U-Bahn 20.
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Die belgische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer verhängt.
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Die Polizei hat mittlerweile die Suche nach Waffen und möglichen Verdächtigen am Flughafen eingestellt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Laut Medien kamen am Brüsseler Flughafen 14 Menschen ums Leben.
Insgesamt wurden mindestens 34 Menschen getötet, mehr als 180 verletzt.
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Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die Terroranschläge von Brüssel scharf verurteilt. "Wie bereits bei den Terrorattentaten in Istanbul und Ankara wollen die Verbrecher und Massenmörder Angst und Schrecken verbreiten und die Gesellschaft spalten", erklärte sein Vorsitzender Aiman Mazyek am Dienstag laut Mitteilung in Köln. Allen Terroristen, "egal welcher Couleur", müsse entgegnet werden: "Euch wird der Zorn Gottes und der gesamten Menschheit treffen. Diese Schandtaten werden niemals Erfolg haben."
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Die belgische Regierung ruft die Menschen auf, vorläufig auf Musik- und Videostreaming zu verzichten. "Haltet das Internet für die Kommunikation frei", twitterte die Behörde.
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Mehrere belgische Medien wie zum Beispiel De Standaard veröffentlichten mittlerweile Fotos von mutmaßlichen Verdächtigen, die von den Überwachungskameras am Flughafen gefilmt wurden.
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Laut belgischen Medien war mindestens eine Bombe am Flughafen zusätzlich mit Nägeln versehen.
Belgian TV station reports that at least one of the bombs at the Brussels airport contained nails. pic.twitter.com/aLtHF9i9bG
— Global News (@GlobalNews449) 22. März 2016 -
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini zieht Parallelen zwischen den Anschlägen von Brüssel und dem menschlichen Leid in Syrien und der benachbarten Region. Im jordanischen Amman sagte sie: "Das ist ein sehr trauriger Tag für Europa und seine Hauptstadt muss nun das gleiche Leid erdulden, das diese Region hier Tag für Tag erlebt, von den Syrien heimgesucht wird und andere Gebiete".
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Die Menschen im Flughafen wurden unter anderem in einen Hangar gebracht, den sie nicht verlassen dürfen.
Now all @BrusselsAirport passengers taken to a hanger and not allowed to leave. People trying to sleep on ground pic.twitter.com/ELkPSNfjs0
— C McDonald-Gibson (@cmcdonaldgibson) 22. März 2016 -
Auch die wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Hillary Clinton hat vor kurzem ein schriftliches Statement zu den Attentaten abgegeben. Die "Kampagne des Hasses und der Angst" der Terroristen werde nicht erfolgreich sein. "Diese Terroristen versuchen unsere demokratischen Werte zu untergraben, die das Fundament unserer Allianz (zwischen Europa und den USA, Anm.) und unser Lebensstil sind, aber sie werden nicht erfolgreich sein. Die heutigen Attacken werden unsere Entschlossenheit stärken, zusammen zu stehen und den Terrorismus und den radikalen Dschiadismus zu besiegen."
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Auch Bulgarien erhöht die Sicherheitsmaßnahmen auf Flughäfen und Bahnhöfen. Wie Innenministerin Rumjana Batschwarowa am Dienstag weiter mitteilte, werden außerdem alle Einreisenden an den Grenzen kontrolliert, um die "allgemeine europäische Sicherheit zu garantieren". Verschärfte Kontrollen gibt es auch in der U-Bahn der Hauptstadt Sofia. Dort soll es in der Nacht zum Mittwoch eine Sicherheitsübung geben - die sei allerdings noch vor den Anschlägen in Brüssel geplant worden. Bulgariens Grenzen zur Türkei sowie Serbien und Mazedonien sind EU-Außengrenzen.
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