Terror in Brüssel: "Keine Entwarnung für Österreich"

Am Flughafen Wien-Schwechat wurde die Polizei-Präsenz deutlich erhöht.
AUA-Passagiere entgingen am Dienstag nur knapp den Anschlägen in Brüssel.

20 Minuten. So lange hätte es noch gedauert, bis die AUA-Maschine mit der Flugnummer OS 351 Dienstagfrüh in Brüssel gelandet wäre. Doch dann kam die Durchsage des Piloten: Auf dem Brüsseler Flughafen kam es zu Anschlägen – eine Landung war unmöglich. Das Flugzeug musste nach Frankfurt umgeleitet werden.

Kurz vor 12 Uhr Mittag landet der Flieger mit 170 Passagieren wieder in Wien. Unter ihnen ist Kurt Misak. "Mir geht es relativ gut", sagt er. "Alles ist hoch professionell abgelaufen." Dass er "dem Tod von der Schippe gesprungen" ist, ist ihm bewusst. "Ich habe nie damit gerechnet, selbst betroffen zu sein." So ging es den meisten Passagieren. Welches Glück sie hatten, haben viele noch nicht realisiert, meint Misak. "Viele haben sich Sorgen um Anschlussflüge gemacht."

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Kurt Misak, Brüssel-Flieger
Wie groß das Ausmaß der Katastrophe war, haben die AUA-Passagiere erst in Frankfurt mitbekommen. Denn da konnten sie erstmals die Handys aufdrehen und Nachrichten lesen, schildert Lucia Kronsteiner. Sie hat acht Jahre lang in Brüssel gelebt. "Es ist einfach nur furchtbar", sagt sie. "Brüssel war so eine lebensfrohe Stadt, es zerreißt mir das Herz."
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Lucia Kronsteiner, Brüssel-Flüg

Beruhigungsmittel

Die Stimmung auf dem Flughafen Wien-Schwechat ist auf den ersten Blick äußerst ruhig. Sämtliche Flüge nach und von Brüssel wurden gecancelt. Dienstagvormittag wissen viele Passagiere noch gar nichts von den Vorkommnissen. Auffällig ist nur die erhöhte Polizei-Präsenz. Die Flughafen-Polizei bekam Unterstützung von einer nö. Einsatz-Einheit. Rund 25 Polizisten in Uniform zusätzlich sichern das Gebäude. Dazu kommen noch etliche Kollegen in Zivil, die bei den "gefährdeten Check-in-Schaltern" eingesetzt sind.

Eine Durchsage sorgt bei jenen, die über die Anschläge schon informiert sind, für angespannte Stille. Ein herrenloses Gepäcksstück wurde aufgefunden.

"So etwas höre ich heute schon bewusster als sonst", sagt die junge Wienerin Tatjana M. Sie fliegt nach Japan. "Mit einem mulmigen Gefühl", gibt sie zu. "Man beobachtet die Leute um sich heute ganz anders als sonst."

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Tatjana M.
Stefan Bayer ist auf dem Weg nach Lissabon. Er ist aufgeregt, hat Medikamente zur Beruhigung genommen. "Das kann überall passieren. In Wirklichkeit darf man nirgendwo mehr hin."

Polizei-Präsenz

In Wien bot sich den Heimkehrern ein ähnliches Bild wie am Flughafen: überall Polizei. Beamte mit Sturmgewehren hatten sich in U-Bahnstationen und auf öffentlichen Plätzen positioniert. In Seitenstraßen standen Polizeibusse bereit. Im Innenministerium wurde ein Krisenstab mit Vertretern aus Außen-, Verteidigungs- und Infrastrukturministerium gebildet. Rein zur Vorsicht, wie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner betonte. Wobei, so die Ministerin, die Sicherheitsmaßnahmen nach den Anschlägen in Paris ohnehin bereits auf hohem Niveau waren. Es gibt in Brüssel zwar noch keinen erkennbaren Österreich-Bezug. Peter Gridling, Chef des Verfassungsschutzes, wollte aber für Österreich keine Entwarnung geben: "Wir können uns da nicht ausnehmen. Die Bedrohung durch den islamistischen Terror ist hoch."

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