Beyoncé, Eminem, Swift: Wie Amerikas Superstars im Wahlkampf mitmischen
Es wird ernst: In etwas mehr als zwei Wochen finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Die Umfragen deuten ein knapperes Ergebnis an, als wohl den meisten lieb ist - was nun selbst jene Promis im Land aus der Reserve zu locken scheint, die ihre zum Teil enormen Reichweiten bisher noch nicht zur Unterstützung von entweder Kamala Harris oder Donald Trump genutzt haben.
So ist die Frage, wie viel Einfluss Megastar und Harris-Unterstützerin Taylor Swift auf das Wahlergebnis haben wird, schon seit Monaten Thema:
Nun dürfte aber auch Sängerin Beyoncé, die mit ihrem Album „Cowboy Carter“ in diesem Jahr riesige Erfolge feiert, Teil des Wahlkampfes werden. Bis zu einem gewissen Grad war sie das schon, indem sie Harris erlaubt hat, ihr Lied „Freedom“ zu deren Wahlkampfsong zu machen. Freitagabend (Ortszeit) soll sie Berichten zufolge nun auch erstmals bei einer Veranstaltung der Demokratin in Houston im traditionell republikanischen Bundesstaat Texas performen.
Obama rappte Eminem-Song
Auch Ex-Präsident Barack Obama, der sich im Wahlkampf länger eher zurückgehalten hatte und seit einigen Tagen für Harris durch die sieben Swing States tourt, hat sich neben seiner populären Frau Michelle Obama musikalische Superstars an die Seite geholt.
Der Demokrat wurde vor einem Auftritt in Michigan von einem der erfolgreichsten Rapper aller Zeiten angekündigt: Eminem. Am Beginn seiner Rede sorgte Obama dann für Jubel und Gelächter, als er Eminems Hit „Lose Yourself“ rappte:
Und Rock-Legende Bruce Springsteen warnte im stimmenmäßig hart umkämpften Georgia bei einer Kundgebung von Harris vor einem erneuten Sieg Trumps. Der Republikaner trete an, „um ein amerikanischer Tyrann“ zu werden, so der Musiker.
Eine prominente Unterstützerin, die die Kampagne von Harris gleich nach dem Rückzug Joe Bidens geprägt hat, war außerdem Sängerin Charli XCX. Die hatte nämlich mit ihrem Album „brat“ den vergangenen Sommer zum „Gören-Sommer“ erklärt und auch Harris rasch - im positiven Sinne - offiziell zur „Göre“ erklärt.
Gerade junge Menschen feierten in sozialen Netzwerken, dass Harris‘ Team auf den Trend aufsprang und unter dem Instagram-Account „kamalahq“ („Kamala Headquarter“) etwa ein Willkommens-Posting in der "brat"-Farbe Giftgrün postete.
Auch zahlreiche weitere Stars wie die Sängerinnen Billie Eilish, Olivia Rodrigo, Ariana Grande, Sabrina Carpenter und Cher sowie die Schauspieler George Clooney, Jennifer Lawrence, Jennifer Aniston und Anne Hathaway sprachen sich mittlerweile für Harris aus.
Auch Trump hat bekannte Unterstützer
Auch, wenn viele ganz große Namen dabei sind: Natürlich ist sich nicht die ganze Musik- und Filmbranche des Landes einig. So sorgte etwa Schauspieler und Regisseur Mel Gibson, dessen Karriere unter seinen antisemitischen, rassistischen und frauenfeindlichen Aussagen leidet, kürzlich für Schlagzeilen, weil er Harris den „IQ eines Zaunpfahls“ zuschrieb.
Der umstrittene Rapper Kanye West, der auch wegen ebenfalls antisemitischer und Hitler verherrlichender Aussagen ins Visier der US-Justiz geraten ist, soll - trotz eines medienwirksamen Streits, den die zwei hatten - ebenfalls für Trump stimmen.
Der vielleicht international bekannteste und leidenschaftlichste prominente Trump-Anhänger kommt aber nicht aus der Musik-, Film- und Entertainmentbranche: Milliardär Elon Musk, der nicht nur Trumps Wahlkampf rhetorisch wie finanziell unterstützt, sondern jüngst auch mit einer Tombola im Wert von insgesamt rund 16 Millionen Dollar für Republikaner-Wähler für Aufruhr sorgte.
Studie fand erheblichen Einfluss auf Wahlen
Egal, für wen Amerikas Stars und Sternchen sich einsetzen: Bekennen sie Farbe, beeinflussen sie Wahlen laut einer diesen Sommer veröffentlichten Studie der Harvard University zum Teil erheblich. Denn sie spielen demnach eine entscheidende Rolle, was die Wählermobilisierung angeht.
Prominente könnten dabei helfen, „eine Kultur der Bürgerbeteiligung zu schaffen, sie unterhaltsam zu gestalten und sie zu etwas zu machen, das einem am Herzen liegen sollte“, sagte Studienautorin Ashley Spillane gegenüber CNN.
In der Studie heißt es zudem, bekannte Persönlichkeiten könnten gerade jüngere Generationen „auf eine Weise anzusprechen, die den Mainstream-Medien und anderen Wählermobilisierungsmaßnahmen möglicherweise nicht möglich ist“, auch durch ihre Präsenz in sozialen Netzwerken.
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