Anhaltende Datenprobleme: AGES meldet immerhin Zahlen vom Freitag
Anhaltende Datenprobleme haben es auch am Samstag vorerst unmöglich gemacht, dass Innen- und Gesundheitsministerium eine gesicherte Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden kommunizieren konnten. Es dürften jedoch erneut weit mehr als 20.000 neue Fälle dazugekommen sein. Laut Rohdaten des Epidemiologischen Meldesystems (EMS) wurden um 8.00 Uhr 28.175 Neuinfektionen ausgewiesen - dieser Wert ist jedoch nicht um etwaige Fehler bereinigt.
AGES liefert Freitagsdaten
Aktualisiert wurde immerhin das Corona-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Demzufolge wurden am gestrigen Freitag (also von Donnerstag auf Freitag) 25.103 Neuinfektionen eingemeldet. Das ist nach den AGES-Zahlen der vierthöchste Wert seit Start der Pandemie vor 23 Monaten.
Unklar blieb am Samstag weiterhin, wie viele Menschen in den vergangenen Tagen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind. Hierzu hatte es von den Ministerien zuletzt am Mittwoch Zahlen gegeben, damals waren es bereits 13.956 Todesopfer. Die AGES hielt drei Tage später bei deutlich weniger Opfern - sie vermeldete am Dashboard 13.513 Tote.
Samstagabend lieferte das Gesundheitsminsiterium dann doch die Zahlen für die vergangenen Tage:
Inzidenz in sämtlichen Bundesländern über 1.000
Fest steht, dass dem Corona-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zufolge mittlerweile sämtliche Bundesländer bei der Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner, Anm.) über 1.000 liegen. Am höchsten ist die Inzidenz in Tirol (2.606,4), gefolgt von Salzburg (2.487,9) und Wien (2.218,9), am niedrigsten in der Steiermark (1.023,3) und dem Burgenland (1.064,2). Österreich als Gesamtes liegt bei 1.674,0 (Stand: Freitag, 14.00 Uhr).
An diesen Zahlen zeigt sich deutlich, wie die Omikron-Variante des Coronavirus die Zahlen nach oben schnellen hat lassen. Drei Wochen zuvor, als Omikron die Delta-Variante allmählich verdrängte und zu dominieren begann, betrug die Sieben-Tage-Inzidenz österreichweit 224,3. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist seither um 646 Prozent in die Höhe gegangen.
Das bildet sich auch immer mehr in den Spitalszahlen ab - zwar nicht auf den Intensivstationen, wo laut AGES die Anzahl der Covid-Patientinnen und -Patienten seit Weihnachten um die Hälfte zurückgegangen ist und sich zuletzt bei rund 200 stabilisiert hat. Auf den Normalstationen sind zuletzt aber wieder deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit Covid-19 verzeichnet worden. Den AGES-Daten zufolge hielt man zuletzt bei 904 minderschweren stationär aufgenommen Covid-Kranken - ein Zuwachs von mehr als 200 innerhalb einer Woche.
Offiziell gesicherte Daten der Ministerien hatte es zuletzt am Mittwoch gegeben - mit 27.677 bestätigten Neuinfektionen war damals der bisherige Rekordwert in der Pandemie erreicht worden. Auf ähnlich hohem Niveau dürfte sich das Infektionsgeschehen seither bewegen, das AGES-Dashboard wies jedenfalls schon für Donnerstag mehr als 29.000 aus. Laut Gesundheitsministerium ist das EMS an sich voll funktionsfähig, alle Labormeldungen und Abrufe können uneingeschränkt stattfinden. Die Überarbeitung sei - nicht zuletzt aufgrund der hohen Fallzahlen - derzeit aber nicht reibungslos möglich, weshalb es vermehrt zu Verzögerungen oder Ausfällen bei der Veröffentlichung der bereinigten Daten komme. An einer Lösung und Beschleunigung der Prozesse werde mit Hochdruck gearbeitet, was "die nächsten Tage in Anspruch nehmen" werde, hatte es am Freitagabend bezüglich der Datenprobleme geheißen. Im Schnitt der letzten sieben Tage waren die im EMS eingemeldeten Infektionszahlen um gut 900 Fälle höher als in der Meldung des Krisenstabs. Die stärkste Abweichung gab es am Mittwoch, als die EMS-Morgenmeldung 31.070 Neuinfektionen enthielt, in den bereinigten Zahlen waren es dann 27.677.
Impfungen
Bedauerlicherweise keinen "Booster" gibt es indes bei den Impfzahlen. Obwohl der Nationalrat die Impfpflicht beschlossen hat und diese bereits in wenigen Wochen in Kraft tritt, war der Freitag der bisher schwächste Impf-Freitag des heurigen Jahres. 44.310 Menschen haben sich gegen Covid-19 immunisieren lassen, wovon laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums 31.620 Drittstiche waren. Die Erst- und Zweitstiche hielten sich mit 5.191 bzw. 7.499 in Grenzen. Zum Vergleich: an den beiden vorangegangenen Freitagen wurden über 65.000 (7. Jänner) bzw. über 67.000 (14. Jänner) Stiche zum Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 gesetzt.
Rund 17,32 Millionen Schutzimpfungen wurden seit der Verfügbarkeit von Impfstoffen in Österreich verabreicht, davon rund 4,24 Millionen Drittstiche. 6.439.678 Menschen haben derzeit ein aktives Impfzertifikat , was einem Anteil von 72,09 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Am höchsten ist die Impfquote im Burgenland (77,7 Prozent), am niedrigsten in Oberösterreich (67,7 Prozent). Teilweise deutlich über 70 Prozent liegen mittlerweile auch Niederösterreich (73,9 Prozent), die Steiermark (72,1 Prozent), Wien (71,0 Prozent) und Tirol (70,8 Prozent).
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Impfstatus in Österreich
Seit 27. Dezember 2020 wird in Österreich geimpft. Die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, zeigen tagesaktuell, wie der Impfstatus im Land derzeit aussieht.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Schauen Sie selbst, wo sich Österreich im internationalen Vergleich in Sachen Infektionsgeschehen befindet.
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