Deutlich unter der Quote: Wie man Jugendliche vom Impfen überzeugt

Wie lange brauchen Kinder noch die Maske?
Unter Österreichs 12-Jährigen sind nur knapp über 40 Prozent geimpft. Wie man die jungen Impfmuffel erreichen könnte.

Während die 17-Jährigen mit zwei Stichen bei 75 Prozent in Sachen Durchimpfungsrate genauso hoch liegen wie die Gesamtbevölkerung, sieht es bei den Jüngeren mau aus. Bei den 12-Jährigen sind hierzulande nur 41 Prozent geimpft. Beim Boostern sind die Unterschiede zu den Erwachsenen noch größer.

Unfruchtbarkeit nach wie vor Thema

Wie das geändert werden könnte, erklärte Julia Holz im Ö1-Morgenjournal. Holz ist Jugendkampagnen-Expertin beim Roten Kreuz. "Es ist absolut relevant, dass die Impfquote unter den Jugendlichen deutlich gesteigert wird", sagte die Expertin. Es sei wichtig, ihre  Fragen und Ängste ernst zu nehmen. "Und natürlich auch auf den Kanälen mit Jugendlichen zu sprechen, auf denen sie präsent sind." Auf Instagram und Tiktok durchaus kritische Fragen zu beantworten sei extrem wesentlich.

Typische Bedenken und Ängste, die in diesem Kontext immer wieder auftauchen: Jugendliche seien durch das Virus nicht so gefährdet, die Impfung noch nicht ausreichend getestet. Und sie könnte unfruchtbar machen.

Vorbilder, zum Beispiel aus dem Onlinespiel-Bereich, können ein möglicher Zugang sein, die Jugendlichen zu erreichen. "Im Gaming-Bereich gibt es Leute, die eine sehr große Community haben, ich denke da auch ganz stark an Influencer, die auf den informierenden Plattformen aktiv sind", sagte Holz. "Zum Beispiel Lifestyle-Bloggerinnen, die berichten von ihrer Impferfahrung und dass sie dann trotzdem schwanger geworden sind." Da Studien gezeigt hätten, dass die Impfung keinerlei Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat, sei es wichtig, solche persönlichen Geschichten bewusst zu erzählen.

Weiterer wichtiger Punkt sei, den Jugendlichen klar zu machen: Je weniger Menschen geimpft sind, desto eher bleiben die Nachtklubs zu.

Aufklärung auf Augenhöhe sei der Schlüssel zum Erfolg, so Holz: "Es ist wichtig, dass man sie ernst nimmt und nicht auf die leichte Schulter nimmt à la 'jetzt macht's das halt auch noch'".

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