Terror: Österreich setzt auf Abschreckung

Der Flughafen Wien wurde zum Hochsicherheitstrakt
Flughäfen, Bahnhöfe, Touristenziele, Botschaften und das Happel-Stadion werden streng bewacht. Experten sehen Österreich als "sekundäres Terrorziel".

Der sicherheitspolitische Berater von Verteidigungsminister Hans Doskozil, Nicolas Stockhammer erklärte Österreich Donnerstagnacht zum "sekundären Terrorziel": "Wir befinden uns im Mittelfeld der gefährdeten Staaten." Weiters betonte der Experte, dass der Schutz der Bevölkerung bis dato zu wenig forciert wurde. Mit Blick auf die intensive Reisetätigkeit über die Osterfeiertage eine ernst zu nehmende Analyse. Dementsprechend reagierten Innenministerium, ÖBB und Flughafen-Management mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

Denn alleine die Bahn transportiert über die Osterfeiertage täglich 1,4 Millionen Passagiere. ÖBB-Sprecher Michael Braun erklärt die Maßnahmen: "Zwei Dutzend Bahnhöfe werden von Polizei und unseren ausgebildeten Securities intensiv bewacht." In den Zügen – sie gelten als Terrorziele – ist ebenfalls Polizeipräsenz gegeben. Denn die Einsatztaktik schreibt vor, dass Beamte, zum Teil schwer bewaffnet, mit Zügen zu ihren Zielbahnhöfen anreisen. Auch ÖBB-Securities kontrollieren Wagons und Garnituren. Dabei stehen Intercity, Railjets und der Wiener Flughafenzubringer CAT (City Airport Train) im Fokus der Überwachung.

Terror: Österreich setzt auf Abschreckung
ABD0041_20160322 - SCHWECHAT - ÖSTERREICH: Ein Polizist auf einem Segway am Flughafen Wien-Schwechat am Dienstag, 22. März 2016. Die Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen Wien-Schwechat wurden nach den Terroranschlägen in Brüssel verstärkt. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
"Sollte es in Zügen zu Terror-Angriffen kommen, ist das Personal, vom Schaffner bis zum Kellner so geschult, das Opfer-Erstversorgung, Deeskalation und Evakuierung professionell durchgeführt werden", garantiert Braun. Nachsatz: "Vermuten Passagiere verdächtige Personen und/oder Gepäckstücke, sollen sie das bitte dem Zugpersonal melden. Fehlalarme sind kein Problem." Für 11. April ist ein EU-weites Treffen von Fachleuten zum Thema Transportsicherheit angesetzt.

Hochsicherheitstrakt

Bereits am 31.März beraten Flugsicherheits-Experten aller 28 EU-Staaten in Brüssel über weitere Schutz-Maßnahmen auf Airports. "Vertreter des Innenministeriums sind vor Ort", so Ressortsprecher Karl-Heinz Grundböck. Am Flughafen Wien-Schwechat selbst wird aktuell auf Abschreckung gesetzt. Der Gebäudekomplex mutierte zum Hochsicherheitstrakt. Mit Schutzwesten, Sturmgewehren und Pistolen ausgerüstet patrouillieren Gruppen von Beamten, zum Teil in Begleitung von Diensthunden durch die Terminals. 1200 Airport-Securities kontrollieren Fluggäste und Gepäck. "Alle Sicherheitskräfte kennen Evakuierungs- und Notfallpläne. Das Sicherheitsniveau ist im internationalen Vergleich hoch", bestätigt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann. Denn in der Osterwoche frequentieren pro Tag 65.000 Passagiere Terminals und Gebäude.

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ABD0053_20151228 - WIEN - ÖSTERREICH: Einsaztkräfte der Polizei stehen am Montag, 28. Dezember 2015 am traditionellen Silvesterpfad in der Wiener Innenstadt. - FOTO: APA/HANS PUNZ

Absage an EU-Vorschlag

Einen Tag nach dem verheerenden Bombenanschlag auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem machte sich die EU-Kommission für Personenkontrollen vor den Airport-Gebäuden stark. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zeigte sich skeptisch: "Es handelt sich nur um eine Verschiebung der Schnittstelle zwischen Kontrollen und öffentlichem Raum." Tatsächlich käme es bei dieser Strategie vor den Flughäfen zu Menschenansammlungen. Ein ideales Ziel für Terroristen.

Auch in Wien gehören hochgerüstete Polizisten zum Tagesgeschäft. Sie bestreifen die City, Tourismus-Magnete wie Schönbrunn und bewachen die Botschaften Belgiens und Frankreichs sowie mehrere UN-Einrichtungen.

Hochrisiko-Spiel

Als Herausforderung für die Behörden gilt das Fußball-Länderspiel Österreich gegen die Türkei, kommenden Dienstag im Ernst-Happel-Stadion. 450 Polizisten sollen eventuelle Anschläge verhindern. Denn im Jänner riss in Istanbul ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen in den Tod. In der Vorwoche starben in der Metropole am Bosporus vier Menschen bei einem Anschlag.

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