Die Geschichte des "bösen" Wolfs: Woher sein schlechtes Image kommt
Im Jahr 1705 geriet der „krumme“ Vastl in die Mühlen der Justiz. Wie er wirklich hieß, ist unbekannt, welchen Beruf er ausübte, ebenfalls.
Nur, dass er wegen „Wolfsbannerei“ im obersteirischen Murau angeklagt war, ist der Prozessliste der österreichischen Werwolfprozesse (1631– 1725) zu entnehmen. Der Ort muss einer der österreichischen Hotspots der Wolfsphobie gewesen sein.
Mit teuflischer Hilfe
Während Werwolfprozesse in anderen Bundesländern kaum nachzuweisen sind, scheinen sich im Dreiländereck Steiermark– Kärnten–Salzburg überdurchschnittlich viele – besonders Bettler und Viehhirten – in Wölfe verwandelt zu haben. Zumindest besagen das unter der Folter erzwungene Geständnisse.
Auch dass Menschen mit teuflischer Hilfe Herrschaft über Wölfe erlangten, war eine weitverbreitete Vorstellung. Unser eingangs erwähnter Vastl war einer dieser „Wolfbanner“.
Rückblick
Unsere Vorfahren in der Steinzeit hatten noch ein kooperatives Verhältnis mit dem Wolf. Die beiden teilten sich Lebensräume und Ressourcen. Als die Menschen sesshaft wurden und Viehzucht betrieben, entdeckten die Wölfe die Nutztiere rasch als leichte Beute. Das sei der Auslöser für die Feindschaft gewesen, sagen Historiker heute.
Kommentare