Hilft eine heiße Milch mit Honig vor dem Einschlafen?
Bei dem beliebten Hausmittel gehen die Meinungen auseinander – während die einen darauf schwören, dass eine heiße Milch mit Honig am Abend gegen Erkältungen hilft, sagen die anderen, Milch verschleimt und verschlimmert Husten. Tatsächlich stimmt es nicht, dass Milch eine Erkältung verschlechtert. Eine australische Studie zeigt, dass es keinen Unterschied macht, ob man Milch trinkt oder nicht, während man erkältet ist. In einer Metaanalyse der Universität Oxford erwies sich Honig wiederum als wirksam bei der Linderung von Erkältungssymptomen wie Husten und Halsschmerzen. Mehrere Studien zeigen antibakterielle Effekte von Honig, sofern er naturbelassen und kein Industrieprodukt ist. Die Milch mit Honig kann also Erkältungssymptome lindern, möglicherweise auch über einen Placebo-Effekt, da sie bei vielen Kindheitserinnerungen weckt. Eine heilende oder verkürzende Wirkung ist allerdings nicht belegt. Die Milch sollte lauwarm sein und nicht heiß, um die Inhaltsstoffe des Honigs zu erhalten. Auch ein Löffel Honig pur kann helfen: Er legt sich innen an die Speiseröhre und schützt ähnlich wie ein Hustensaft gereizte Stellen im Hals.
Schützen Vitamin-C-Präparate vor Erkältungen?
In Apotheken und Drogeriemärkten finden sich besonders in der Wintersaison zahlreiche Vitamin-C-Präparate, die den Eindruck vermitteln, gegen Erkältungen zu helfen. Tatsächlich gibt es Studien, die zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Vitamin C die Dauer einer Erkältung leicht verkürzen kann – allerdings nur minimal. Eine Erkältung dauert dann im Schnitt nicht sieben Tage, sondern sechs bis sechseinhalb Tage. Gemeint ist aber nicht eine Einnahme, wenn bereits Symptome auftreten, sondern die präventive, längerfristige Versorgung mit Vitamin C. Diese ist bei gesunden Menschen, die sich ausgewogen ernähren, jedoch in der Regel ausreichend gegeben. Die präventive Einnahme von Vitamin-C-Präparaten reduziert nicht das Risiko, sich zu erkälten.
Kann Zink die Erkältungsdauer verkürzen?
Zink kann laut Untersuchungen die Erkrankungsdauer bei Erkältungen verkürzen. Festgestellt wurde eine Verringerung um durchschnittlich zwei Tage, wenn innerhalb der ersten 24 Stunden einer Erkältung Zink-Lutschtabletten eingenommen wurden. Es wird vermutet, dass beim langsamen Lutschen der Tabletten das freigesetzte Zink im Mund- und Rachenraum lokale Effekte auf die Symptome wie Schnupfen, Niesen, Halsschmerzen und Husten hat. Kopfschmerzen und Fieber wurden durch die Zink-Tabletten nicht beeinflusst. Allerdings zeigten sich die Wirkungen nur bei Überdosierungen von Zink von mehr als 85 Milligramm pro Tag, die über einen Zeitraum von maximal zwei Wochen zugeführt wurden. Zum Vergleich: Die laut Österreichischer Gesellschaft für Ernährung empfohlene tägliche Zufuhr von Zink liegt bei Frauen bei acht Milligramm und bei Männern bei 14 Milligramm. Die Zink-Überdosierung kann zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verdauungsbeschwerden führen. Eine längerfristige Einnahme zu hoher Zinkmengen kann die roten und weißen Blutkörperchen verändern und Vergiftungssymptome auslösen. Ein vorbeugender Effekt von Zink konnte bislang nicht nachgewiesen werden und wird aufgrund potenzieller Nebenwirkungen auch nicht empfohlen.
Lindert Omas Hühnersuppe die Symptome?
Hühnersuppe gilt als wahres Allheilmittel bei Erkältungen. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass die Hühnersuppe entzündungshemmende Eigenschaften hat und die Bewegung der weißen Blutkörperchen fördert, was die Immunantwort stärken kann. Sie lindert zudem verstopfte Nasen und Halsschmerzen. Außerdem regt sie die Schleimbildung im Rachen an, was wiederum Erreger leichter aus dem Körper befördert. Frisch zubereitet mit Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und Sellerie sowie warm verzehrt sorgt sie auch für wohlige Gefühle. Als Abwandlung kann sie nicht nur traditionell, sondern beispielsweise auch als vietnamesische Pho mit Nudeln und Koriander zubereitet werden. Ihr Einfluss auf die Erkältungsdauer ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt.
Wie steht es um Echinacea?
Präparate mit Echinacea als Tee, Tropfen oder Tabletten werden in der Erkältungszeit vermehrt angeboten. Die Pflanze mit dem deutschen Namen Sonnenhut gilt als Naturheilmittel gegen Halsschmerzen, Schnupfen und Heiserkeit und soll das Immunsystem stärken. Allerdings gibt es kaum aussagekräftige Studien dazu. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass Echinacea das Risiko einer Erkältung leicht verringern und deren Dauer verkürzen kann, die Ergebnisse sind aber nicht konsistent – oft wurden unterschiedliche Pflanzenteile wie Blätter oder Blüten verglichen, die jedoch andere Inhaltsstoffe haben. Laut Europäischer Arzneimittelbehörde EMA kann Echinacea zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlägen führen.
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