Studie: Kochsalzhaltige Nasentropfen verkürzen Erkältungen bei Kindern

Studie: Kochsalzhaltige Nasentropfen verkürzen Erkältungen bei Kindern
Die konsequente Anwendung des richtigen Nasensprays kann den Erkältungsverlauf positiv beeinflussen sowie Ansteckungen in der Familie reduzieren.

Mit dem Start von Schulen und Kindergärten nimmt auch die Erkältungssaison Fahrt auf. Kinder und Eltern sind wieder mit einer erhöhten Virenlast konfrontiert, eine Infektion der oberen Atemwege, etwa mit Rhinoviren oder Coronaviren, ist schnell die Folge. „Kinder haben bis zu 10 bis 12 Infektionen der oberen Atemwege, umgangssprachlich Erkältung genannt, pro Jahr, die für sie und ihre Familien eine große Belastung darstellen“, wird Steve Cunningham vom Royal Hospital for Children and Young People Edinburgh im deutschen aerzteblatt.de zitiert.  

Kinder haben auch eine längere Krankheitsdauer als Erwachsene, mit im Schnitt 1,8 Wochen. Eine neue Studie, die von Cunningham am Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Wien vorgestellt wurde, hat die Verwendung von sogenannten hypertonen salzhaltigen Nasentropfen bei Kindern genauer untersucht. Das Ergebnis: Die Verwendung solcher Nasentropfen kann die Dauer einer Erkältung um 2 Tage verkürzen.

Hypertone Salzlösungen enthalten dabei einen höheren Anteil an gelösten Salzen als isotone Salzlösungen. Isoton heißt, dass der Salzgehalt jenem entspricht, der normalerweise in den Zellen und Flüssigkeiten des Körpers vorherrscht (0,9 Prozent). In hypertonen Salzlösungen ist der Salzgehalt hingegen höher mit 3 Prozent. Meerwasser hat zum Vergleich einen durchschnittlichen Salzgehalt von 3,5 Prozent. 

Positiver Effekt von salzhaltigen Tropfen

Dass die konsequente und korrekte Anwendung von salzhaltigen Nasentropfen die Dauer einer Erkältung positiv beeinflusst, ist laut dem Wiener Kinderarzt Peter Voitl prinzipiell bekannt. „Die vorliegende Erkenntnis ist dahingehend noch einmal spezieller, da die Nasentropfen eben einen Salzgehalt haben, der hyperton ist.“ - "Dies ist eine wichtige Studie, die als erste ihrer Art die Auswirkungen von salzhaltigen Nasentropfen bei Kindern mit Erkältungen untersucht", wird auf aerzteblatt.de der Kinderarzt Alexander Möeller vom Universitätskinderspital Zürich zitiert.

Die klassischen abschwellenden Sprays sind für kleine Kinder oft weniger geeignet, weshalb ihre Anwendung vielfach nicht empfohlen wird. „Dementsprechend sind diese hypertonen salzhaltigen Sprays eine, wie wir sehen, wirksame Alternative, auf die zurückgegriffen werden kann“, ergänzt Voitl. 

Sanfte, natürliche Abschwellung

Viren gelangen über die Schleimhaut in die Nase und schädigen dabei ihren Reinigungsmechanismus, die Flimmerhärchen. Nasensekret kann nicht abfließen, eine blockierte Nasenatmung ist die Folge, die auch zum Krankheitsgefühl beiträgt. Hypertone Sprays bewirken dabei eine natürliche, sanfte Abschwellung und befeuchten die Schleimhäute. „Derartige Lösungen sollten aber keineswegs selbst hergestellt werden. Produkten aus der Apotheke mit präzisen Formulierungen ist hier Vorrang zu geben“, sagt Voitl.

Die Forschenden der Studie berichten zudem, dass in den Familien, in denen die Kinder mit salzhaltigen Nasentropfen behandelt wurden, deutlich weniger Angehörige ebenfalls Erkältungssymptome aufwiesen. Genauer gesagt 41 Prozent, zu 61 Prozent in der Kontrollgruppe. Das hat aber einen einfachen Grund, meint Voitl: „Wenn die Nase freigehalten wird, also nicht blockiert ist, muss man weniger niesen. Durch Niesen verteilen sich die Viren im Raum, und wer sich in der Nähe der erkranken Kinder befindet, bekommt natürlich eine höhere Dosis ab.“

Der Kinderarzt betont die Wichtigkeit der korrekten Nasenpflege. „Wichtig: Nicht mit dem Nasenstaubsauger das Sekret mobilisieren, das regt eher die Produktion an", rät Voitl.  "Weitere Möglichkeiten zur Symptomlinderung bei Erkältungen sind fiebersenkende Medikamente, wenn erhöhte Temperatur bestehen sollte. Für Husten eignen sich pflanzliche Präparate. Ansonsten gilt: Generell für Wohlbefinden sorgen und schauen, dass das Kind auch isst und genügend trinkt. Die Temperatur sollte man zudem im Auge behalten.“

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