Krebsrisiko: So stark kann es durch Bewegung gesenkt werden

Krebsrisiko: So stark kann es durch Bewegung gesenkt werden
US-Forscher konnten nachweisen: Körperliche Aktivität im empfohlenen Ausmaß reduziert nachweislich die Häufigkeit von sieben Krebserkrankungen.

Diese Studienergebnisse könnten eine zusätzliche Motivation sein, das neue Jahr mit mehr Sport zu beginnen: Denn Bewegung im empfohlenen Ausmaß reduziert das Risiko für zumindest sieben Krebserkrankungen. Und die Wissenschafter konnten einen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der körperlichen Aktivität und der Risikoreduktion herstellen.

Die US-Forscher (ihre Arbeit erschien im Journal of Clinical Oncology) haben insgesamt Daten von neun früheren Studien mit insgesamt 750.000 Teilnehmern aus den Vereinigten Staaten, Europa und Australien ausgewertet. Die Verbindung "mehr Bewegung = geringeres Krebsrisiko" zeigte sich bei diesen sieben Erkrankungen:

  • Darmkrebs
  • Brustkrebs
  • Nierenkrebs
  • Multiples Myelom (Krebserkrankung des blutbildenden Systems)
  • Leberkrebs
  • Non-Hodgin-Lymphom (bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems)
  • Gebärmutterschleimhautkrebs

Zwar ergaben auch schon frühere Studien deutliche Hinweise auf positive Auswirkungen von Bewegung auf die Senkung des Risikos für bösartige Erkrankungen. Aber in dieser großen Überblicksstudie schauten sich die Forscher den Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Bewegungsausmaß und der Risikoreduktion genauer an.

Dabei stellten sie fest: Bei diesen sieben (von insgesamt 15 untersuchten) Krebsarten war das Erkrankungsrisiko umso geringer, je stärker sich die Studienteilnehmer von der unteren hin zur oberen Grenze der zeitlichen Empfehlungen (also zwischen 2½ h und 5 Stunden wöchentliche Bewegung in mittlerer Intensität oder zwischen 1¼ h und 2½ h in höherer Intensität, Details siehe unten) annäherten:

  • Darmkrebs: minus 8% bis minus 14% (diese deutliche Risikoreduktion zeigte sich hier nur bei Männern)
  • Brustkrebs: minus 6% bis minus 10%
  • Nierenkrebs: minus 11% bis minus 17 %
  • Multiples Myelom: minus 14% bis minus 19%
  • Leberkrebs: minus 18% bis minus 17%
  • Non-Hogin-Lymphom: 11% bis minus 18% (Risikoreduktion bei Frauen, bei Männern war sie statistisch nicht signifikant)
  • Gebärmutterschleimhautkrebs: minus 10% bis minus 18%

Die Forscher erklärten zwar, dass es neben dem erhöhten Bewegungsausmaß auch andere Gründe für die Risikoreduktion bei diesen Krebserkrankungen geben kann. Doch Experten des Nationalen Krebsforschungsinstituts der USA betonen auch: "Es gibt substanzielle Evidenz, dass ein höheres Ausmaß an körperlicher Bewegung das Risiko für verschiedene Krebsarten senkt."

Was genau empfohlen wird

Die österreichischen Bewegungsempfehlungen sehen als Basis für Einsteiger folgendes Ausmaß vor:

150 Minuten (2½ h) mit mittlerer Intensität pro Woche (und zusätzlich 2x muskelkäftigende Übungen). Mittlere Intensität bedeutet, dass die Atmung etwas beschleunigt ist, während der Bewegung aber noch gesprochen werden kann.

Oder 75 Minuten (1¼ h) mit höherer Intensität (und zusätzlich 2x muskelkäftigende Übungen) pro Woche. Höhere Intensität bedeutet, dass man tief bzw. tiefer atmen muss und nur noch kurze Wortwechsel möglich sind.

Optimal wäre aber der doppelte Zeitumfang, also fünf Stunden Bewegung pro Woche in mittlerer Intensität oder 2½ h Stunden in höherer Intensität. Genau diese Bandbreite im Zeitumfang zwischen der Basis für Einsteiger und dem optimalen Umfang wurde in der US-Studie berücksichtigt.

 

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