Millionenpleite eines bekannten Autoindustrie-Zulieferers

Millionenpleite eines bekannten Autoindustrie-Zulieferers
Das Marktumfeld im Bereich der Elektromobilität hat sich massiv verschlechtert, so das Unternehmen.

„Von unserem hochmodernen Firmenstandort in Gleisdorf aus beliefern wir unsere Kunden weltweit mit außergewöhnlichen Lösungen. Beginnend mit der Angebotsausarbeitung über die Konzeptionierung und Planung bis hin zur Programmierung, Montage und Inbetriebnahme, bündelt DAM alle Kompetenzen im Haus. International sind wir perfekt vernetzt und haben – zusätzlich zu unserem Kernmarkt Europa – eine Vielzahl von Projekten in Amerika und Asien erfolgreich umgesetzt“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Absoluter Qualitätsanspruch und Innovationsfreudigkeit haben uns in den letzten Jahren weltweit zu einer der ersten Adressen bei Montagetechnik und End-of-Line (EOL) Prüfständen im Bereich E-Mobility und Powertrain gemacht.“

Und weiter heißt es: „Wir bieten unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen, unabhängig davon, ob es sich um Getriebe, E-Achsen oder Invertertechnik handelt.

Die Rede ist von Dynamic Assembly Machines Anlagenbau GmbH (DAM) mit Sitz in Gleisdorf. Sie hat laut KSV1870, AKV und Creditreform ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 57 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

„Die Schuldnerin ist im Bereich des Anlagen- und Maschinenbaus tätig und erbringt auch Leistungen in diesem Geschäftsfeld. Der Schwerpunkt liegt hierbei im Bereich der Automobilzulieferindustrie mit Fokus auf Antriebsstränge in der E-Mobilität. Insbesondere liegt die Kompetenz auf den Komponenten Inverter, e-Motor und e-Drive“, so der KSV1870.

Der Hintergrund

„Die schuldnerische Gesellschaft verzeichnete seit jeher ein stetiges Wirtschaftswachstum und eine zunehmende Expertise im Bereich der Automobilzulieferindustrie mit dem Schwerpunkt E-Mobilität. Alsbald zeichnete sich der Schwerpunkt auf Großprojekte für namhafte Endkunden der Automobilbranche ab“, heißt es weiter. „Seit dem ersten Quartal des Jahres 2024 hat sich das Marktumfeld im Bereich der Elektromobilität laut Schuldnerin massiv verschlechtert. Investitionen in der Automobilbranche werden derzeit stark reduziert.“ 

Neben der Reduktion von Investitionen würden auch bereits geplante und bestehende Projekte und Projekttermine auf unbestimmte Zeit verschoben oder gar eingefroren werden. Die Großkunden seien mit unvorhersehbaren Projektänderungen der Autobauer konfrontiert, weshalb auch die Schuldnerin als Bindeglied in der Wertschöpfungskette ständigen Terminverschiebungen ausgesetzt ist. 

„Die aktuelle Konjunkturschwäche, mitunter bedingt durch die hohe Inflation, führt nunmehr dazu, dass das Kaufverhalten von Konsumenten in Bezug auf Autokäufe derzeit von starker Zurückhaltung geprägt ist“, so der KSV1870. „Auch die massiv gestiegenen Lohnkosten führten dazu, dass die Schuldnerin mit Mitbewerbern anderer Länder, insbesondere China, wirtschaftlich nicht mehr konkurrieren konnte.“

Schulden und Vermögen

Die Passiva (Liquidationswerte) werden mit 18 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 2,23 Millionen Euro.

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Die Zukunft

"Die Schuldnerin strebt die Fortführung des Unternehmens an. Im Jahr 2024 wurde auf die Auftragssituation reagiert und wurden von der Schuldnerin bereits massive Einsparungen im laufenden Geschäftsbetrieb vorgenommen, es musste auch Personal abgebaut werden", heißt es weiter. 

"Die Antragstellerin bietet den Gläubigern eine 20 %ige Sanierungsplanquote zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme an. Laut Eigenantrag besteht ein Finanzplan aus welchem eine positive Fortführung des Unternehmens gesichert ist", so Venko Stojnic von Creditreform.

„Der Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann“, sagt René Jonke vom KSV1870.

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