Mehr Zeit vorm Smartphone, weniger Glücksmomente

Mehr als zwei Stunden pro Tag sollten Teenies nicht mit Handy und Co. verbringen.
Teenager, die immerzu an ihren Smartphones kleben, sind wesentlich unglücklicher als Gleichaltrige, die sich Displaypausen gönnen. Das haben Forscher der San Diego State University herausgefunden.

Handysucht und Lebensglück, das geht nicht zusammen, wie Wissenschafter aus den USA belegen konnten. Ein Team rund um den Psychologen Jean M. Twenge wertete Teildaten der Langzeitstudie "Monitoring the Future" der University of Michigan aus. Die Erhebung hat über eine Million Teilnehmer und ist repräsentativ für US-Amerikaner im Teenageralter.

Im Zuge der Langzeiterhebung wurden Jugendliche unter anderem gefragt, wie stark sie Smartphones, Tablets und Computer nutzen, wie viel Zeit sie mit zwischenmenschlicher Interaktion verbringen und wie sie ihr Glücksempfinden einstufen.

Im Schnitt zeigte sich, dass Teenies, die mehr Zeit vor diversen Bildschirmen verbringen, unglücklicher sind. Je mehr Zeit die Jugendlichen mit Computerspielen, Social-Media-Aktivitäten, dem Verschicken von Nachrichten und in Video-Chats verbringen, desto unglücklicher sind sie im Vergleich zu Heranwachsenden, die stattdessen mehr Zeit mit Sport, Lesen oder Freunden verbrachten.

Bildschirmzeit bedingt Unzufriedenheit

Studienleiter Twenge geht davon aus, dass die Bildschirmzeit die Unzufriedenheit bedingt und nicht andersherum – und das obwohl die Studie keine kausalen Zusammenhänge belegen konnte. "Einige andere Studien haben gezeigt, dass mehr Social-Media-Nutzung zu Unzufriedenheit führt, aber dass Unzufriedenheit nicht zu mehr Social-Media-Nutzung führt", so Twenge.

Tablets, Smartphones und Co. komplett zu meiden – oder den Kindern diese als Elternteil zu verwehren –, führe ebenfalls nicht zu mehr Zufriedenheit. Die glücklichsten Teenager würden digitale Medien etwas weniger als eine Stunde pro Tag nutzen. Jede Minute mehr würde aber in einem konstanten Abfall des Glücksempfindens resultieren, schrieben die Forscher im Fachblatt Emotion.

Der Schlüssel sei die "limitierte Nutzung", so Twenge. "Man sollte versuchen, nicht mehr als zwei Stunden pro Tag auf sozialen Medien zu verbringen und die Zeit, die man mit Freunden face-to-face verbringt, steigern."

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