Social Media raubt Teenagern den Schlaf

Jugendliche nutzen oft auch nachts das Internet am Smartphone.
Social Media hält Jugendliche wach. Viele checken nachts die Netzwerke. Das kann gravierende Folgen haben.

Einer von fünf Jugendlichen wacht nachts regelmäßig auf, um Nachrichten auf Social Media zu verschicken oder erhaltene Messages zu lesen. Das geht aus einer britischen Studie hervor. Die Forscher der Cardiff University haben auch herausgefunden, dass Teenager, die sich derartigen nächtlichen Aktivitäten aussetzen, tagsüber bis zu drei Mal müder sind. Das könnte sich wiederum negativ auf das allgemeine Wohlbefinden der Teenies auswirken.

Mittels Fragebogen wurden für die Untersuchung über 900 Schüler zwischen zwölf und 15 Jahren zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. Dabei ging es konkret um die Frage, wie oft sie nachts aufwachen, um soziale Medien zu nutzen. Die Schüler wurden auch nach ihrer Zufriedenheit in unterschiedlichen Lebensbereichen, darunter Freundschaften, Schule und Auftreten, gefragt.

1 von 5 wacht "fast immer" auf

Einer von fünf Jugendlichen gab an, "fast immer" aufzuwachen, um sich einzuloggen. Über ein Drittel wacht mindestens ein Mal pro Woche während der Nachtstunden auf, um online zu gehen. Mädchen sind davon stärker betroffen als Buben, wie sich zeigte. Jene Jugendliche, die fast jede Nacht aufwachen, um Social Media zu nutzen und Teenies, die keine konstante Aufwachzeit hatten, waren im Vergleich zu Durchschläfern und Probanden mit fixer Morgenroutine bis zu drei Mal müder. Jugendliche, die unter Müdigkeit litten, gaben auch an unglücklicher zu sein.

"Unsere Forschung zeigt, dass eine kleine aber dennoch signifikante Anzahl von Kindern und Jugendlichen oft müde in die Schule geht - und das sind dieselben Jugendlichen, die am unglücklichsten sind", so Studienautor Sally Power, Professorin an der Cardiff University. Die Nutzung von Social Media bedrohe also das Schlafzimmer als "Zufluchtsort".

Das Internet und die Gesundheit der Jungen

Die Studie untermauert damit Befürchtungen von Experten und Eltern, dass sich die Nutzung von Social Media negativ auf das Wohlbefinden Heranwachsender auswirkt. So setzt die Selbstdarstellung im Netz junge Menschen beispielsweise unter Druck. Intensives Internet-Nutzen wird oft mit Sucht, Angstzuständen, Depressionen und sozialer Isolation in Verbindung gebracht. Eine Studie aus dem Jahr 2015 legt sogar nahe, dass jugendliche Dauer-Surfer zu Bluthochdruck neigen.

Die aktuelle Untersuchung deutet einen Zusammenhang zwischen Müdigkeit und nächtlicher Social-Media-Nutzung an. Folgestudien seien jedoch nötig, um die genaue Verbindung zu klären.

Smartphone-Licht macht schlaflos

Klar ist, wer kurz vor dem Schlafen oder gar noch im Bett vor dem Handy klebt, könnte Probleme beim Einschlafen haben. Fernseher, Computer, Handy oder andere Leuchtkörper bestrahlen uns mit blauem Licht. Das schaltet den Organismus auf Tagbetrieb und Wachheit, denn es verringert die Ausschüttung des Schlaf-Hormons Melatonin. Die Folge sind Einschlafprobleme. Wer nicht die Finger vom Smartphone lassen kann, der sollte das Gerät in einen speziellen Schlaflichtmodus stellen. Android-Nutzer können dafür Apps (CF.lumen oder Twilight) nutzen, iPhone-User können das Telefon in den Night-Shift-Modus versetzen.

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