Herbert Kickl als Hofburg-Kandidat? "Ein interessantes Gerücht"

Udo Landbauer
Udo Landbauer, FPÖ-Chef in Niederösterreich, über die Antiteuerungsmaßnahmen der Regierung, Windräder in Niederösterreich und den blauen Hofburg-Kandidaten.

Der 36-jährige ist seit 2019 Landesparteiobmann der FPÖ in Niederösterreich, seit 2021 stellvertretender Bundesparteiobmann der FPÖ. Spätestens im Frühjahr wird in Niederösterreich ein neuer Landtag gewählt. Landbauers Ziel ist es, dass die "ÖVP die Absolute verliert". 

KURIER: Karl Nehammers Sager am ÖVP-Parteitag "So viele Menschen auf so kleinem Raum heißt auch viele Viren. Aber jetzt kümmert es uns nicht mehr.“ müsste Sie gefreut haben.

Udo Landbauer: Es ist vollkommen unverständlich, wieso man im Handel als Kunde wie Angestellter bisher die Maske tragen musste und der Kanzler am ÖVP-Parteitag nicht. Besser wäre es umgekehrt. Vom Maskentragen, dieser unglaublichen Unsinnigkeit, sind alle ausnahmslos zu befreien.

Und wenn wir im Herbst die Maske wieder aufsetzen müssen, weil das Infektionsgeschehen steigt, wir uns besser daran gewöhnen sollten, wie Katharina Reich, Leiterin von GECKO, sagt?

Es fehlt die Evidenz für die Maske. Wir wissen auch nicht, ob eine vierte Impfung gegen die Virusvarianten im Herbst hilft. Es muss Schluss sein mit der Panikmache und den Lügengeschichten, denn vor einem Jahr hieß es noch, die Pandemie ist für die Geimpften vorbei, die Impfung gebe Schutz vor der Infektion.

Was wäre eine probate Corona-Maßnahme, wenn es nach Ihnen ginge?

Als erstes geht es darum, zu erkennen, dass es sich um eine Infektion handelt. Wir müssen schleunigst in die Gänge kommen, was die medikamentöse Behandlung von schweren Verläufen bei Corona-Patienten betrifft. Man hätte seit zwei Jahren Vorsorge treffen können, um die Kapazität für schwere Fälle auf Intensivstationen auszubauen und, man hätte die niedergelassenen Ärzte einbinden können, damit Patienten mit schweren Verläufen gut zu Hause behandelt werden. Beides hat man verabsäumt.

Die Regierung hat zwei Anti-Teuerungspakete verabschiedet, um den Auswirkungen des Ukraine-Krieges beizukommen und gleichzeitig unabhängiger von russischem Gas zu werden…

Es ist ungefähr so, als würde ich dem Brandstifter ein Monatsabo Zündhölzer zukommen lassen und dann beim Feuerlöscher-Produzenten einkaufen. Die Sanktionen gegen Russland schaden uns selbst mehr, denn Russland verkauft sein Öl und Gas einfach an andere Länder wie China oder Indien weiter. Die Maßnahmen, die die Regierung setzt, befeuern nur die Inflation und gefährden den Wohlstand.

Weder der erhöhten Pendlerpauschale noch dem 150 Euro Energiekosten-Bonus können Sie etwas abgewinnen?

Das Vokabel, das mir dazu einfiele, ist nicht zeitungstauglich. Der 150 Euro-Gutschein ist nicht mehr als ein Witz, denn er ist zu gering und kommt zu spät. Das ist nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Inflation wird dadurch nicht gedämpft.

Welchen konstruktiven Vorschlag hat die FPÖ, um der Teuerung beizukommen?

Die Subventionierungen an Drittstaaten müssen beendet werden, denn das Geld brauchen wir im eigenen Land. Die EU ist gefordert Maßnahmen zu setzen, ehe sie sich weiter zu einer Schuldenunion aufbaut und der Euro immer schwächer wird. Und in Österreich muss die geplante Co2-Steuer sofort eingestampft werden. Es kann nicht sein, dass wir jetzt schon horrende Treibstoffpreise haben und der Sprit ab Sommer um 7 bis 9 Cent pro Liter teurer wird. Man kann auch ohne Subventionierung etwas beitragen, indem man die Mineralölsteuer und Umsatzsteuer für Treibstoff reduziert. Wieso schafft das Ungarn, aber Österreich nicht?

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