"Krieg ist vorbei": Trump in Israel gelandet, erste Gaza-Geiseln frei und wohlauf

Zusammenfassung
- Hamas kündigte die Freilassung aller Gaza-Geiseln ab 7 Uhr MEZ an, Übergabe startet im Netzarim-Korridor.
- Israel erwartet im Gegenzug Freilassung von fast 2.000 palästinensischen Gefangenen, 20 Geiseln leben noch, 27 sind tot.
- Nahost-Gipfel mit Trump in Ägypten, Unterzeichnung eines Dokuments zur Beendigung des Gaza-Krieges geplant.
Nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft hat die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln begonnen. Mehrere israelische Medien berichteten am Montag in der Früh, dass 7 der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien. Die sieben Geiseln sind demnach Guy Gilboa-Dalal, Alon Ohel, Omri Miran, Gali und Ziv Berman, Matan Angrest und Eitan Mor. US-Präsident Donald Trump sagte vor seinem Abflug nach Israel: "Der Krieg ist vorbei."
Nach Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu sind 20 beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppte Geiseln noch am Leben, weitere 27 sind tot. Im Gegenzug sollen fast 2.000 inhaftierte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen. Nach eigenen Angaben geht die israelische Armee davon aus, dass nicht alle toten Hamas-Geiseln am Montag nach Israel zurückgebracht werden.
Trump in Israel gelandet
US-Präsident Trump landete am Montag-Vormittag in Israel, wo er mit Angehörigen der Geiseln zusammentreffen und eine Rede im Parlament (Knesset) halten wollte. Ebenfalls am Montag soll ein Nahost-Gipfeltreffen in Ägypten stattfinden. Daran nehmen neben US-Präsident Trump auch mehrere arabische und europäische Staats- und Regierungschefs teil. Auch der indonesische Präsident Prabowo Subianto will anreisen. Bei dem Gipfel in Sharm el-Sheikh soll nach Angaben der ägyptischen Regierung ein Dokument "zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen" unterzeichnet werden.
- Alle aktuellen Entwicklungen in unserem Liveblog:
Trumps Friedensplan: Geisel-Freilassung in Gaza
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So sieht der Friedensplan aus
Trumps Friedensplan besteht aus mehr oder weniger 3 Phasen. Mit der Freilassung der Geiseln hat heute die erste Phase begonnen.
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Verbleibenden 13 lebenden Geiseln sollen heute noch folgen
"Ich bin so aufgeregt. Ich bin voller Glück. Es ist schwer vorstellbar, wie ich mich in diesem Moment fühle. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen", sagte Viki Cohen, die Mutter der Geisel Nimrod Cohen, auf dem Weg nach Reim. In dem israelischen Militärstützpunkt sollen die Geiseln übergeben werden.
Im Gazastreifen kamen etwa ein Dutzend maskierte und schwarz gekleidete bewaffnete Männer, offenbar Kämpfer des bewaffneten Arms der Hamas, am Nasser-Krankenhaus an. Dort waren eine Bühne und Stühle aufgebaut worden, um die zurückkehrenden palästinensischen Gefangenen zu begrüßen. Die verbleibenden 13 bestätigten lebenden Geiseln sowie die Leichname von 26 getöteten Geiseln und zwei weiteren, deren Schicksal unbekannt ist, sollen ebenfalls noch am Montag übergeben werden. Im Gegenzug ist die Freilassung von fast 2.000 palästinensischen Häftlingen und verurteilten Gefangenen vorgesehen.
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Trump ist gelandet
US-Präsident Donald Trump ist zum Auftakt seiner Nahost-Reise auf dem Flughafen Ben Gurion in Israel gelandet. Der Republikaner stieg aus der Air Force One aus, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Trump wurde von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu empfangen. Während seines weniger als vierstündigen Besuchs in Israel sollte Trump mit Geisel-Angehörigen zusammentreffen und in Jerusalem eine Rede vor der Knesset halten, dem israelischen Parlament.
© EPA / ABIR SULTAN -
Hamas verpflichtet sich zur Waffenruhe, aber kritisiert Israel
Nach Freilassung der ersten von der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln hat die islamistische Hamas sich der Waffenruhe mit Israel verpflichtet. "Wir bekräftigen unsere Verpflichtung zur erreichten Vereinbarung und den damit verbundenen Zeitplänen, solange sich die Besatzung (Israel) daran hält", teilte der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, mit.
Die Einigung bezeichnete sie als Ergebnis der Standhaftigkeit des palästinensischen Volks im Widerstand gegen Israel. Die Hamas warf Israel vor, alle Bemühungen zu einem Kriegsende in Gaza schon in den ersten Monaten torpediert zu haben. Demnach habe die israelische Regierung ihrem "Instinkt der Brutalität und der Rache" nachgehen wollen. Israel habe sich im Krieg nun ergeben, nachdem es Israels Militär nicht gelungen sei, die Geiseln durch militärischen Druck zu befreien.
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Erste Geiseln in gutem Zustand
Die ersten sieben Geiseln, die von der Hamas an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben wurden, sind laut einem Medienbericht in gutem Zustand. Der TV-Sender N12 berichtete, alle sieben befänden sich in Fahrzeugen des Roten Kreuzes im Gazastreifen. Sie sollten bald der israelischen Armee übergeben werden. Alle hätten sich aus eigener Kraft in die Autos bewegen können.
Insgesamt sollen heute 20 Geiseln freikommen, die vor 738 Tagen von der islamistischen Terrororganisation Hamas entführt worden waren. Es herrschte die Sorge, dass zumindest einige der Geiseln nach zwei Jahren des Hungers und der brutalen Umstände ihrer Gefangenschaft in sehr schlechtem Zustand sein könnten.
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Was der Gaza-Krieg mit den Menschen macht
KURIER-Redakteur Konrad Kramar hat sprach "Ärzte ohne Grenzen" in Gaza über Hoffnung, Schock und die jetzt wichtigsten Maßnahmen gesprochen.
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Jubel in Israel
In Israel haben Berichte über die Freilassung der ersten sieben von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für riesige Erleichterung und Freude gesorgt. Auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv brach am Morgen unter Tausenden dort versammelten Menschen Jubel aus.
© REUTERS/Ronen Zvulun -
Komplizierte Geisel-Freilassung
Die komplizierte Operation zur Übergabe der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln aus Israel hat begonnen. Das teilt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. "Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat eine mehrphasige Operation gestartet, um die Freilassung und Überstellung von Geiseln und Häftlingen im Rahmen eines Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas zu erleichtern", teilt die Organisation mit. "Das IKRK wird auch die Überführung der sterblichen Überreste der Verstorbenen erleichtern, damit die Familien ihre Angehörigen in Würde beerdigen können."
Das IKRK betont seine Rolle als neutraler Vermittler, der in die Verhandlungen über die Freilassung nicht beteiligt war. Es sei Aufgabe der Parteien, für Sicherheit und Würde zu sorgen. Das IKRK werde aus Respekt vor den Betroffenen weder Bilder von den Freigelassenen noch Videos von der Übergabe veröffentlichen, teilte es mit. Das IKRK hat seit dem Massaker von Terroristen aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober 2023 die Übergabe von 148 Geiseln und 1.931 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen koordiniert.
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Freilassung hat begonnen
Nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft hat die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln begonnen. Mehrere israelische Medien berichteten am Morgen, dass sieben der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien.
Die sieben Geiseln sind demnach Guy Gilboa-Dalal, Alon Ohel, Omri Miran, Gali und Ziv Berman, Matan Angrest und Eitan Mor.
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Trump wird in Israel mit höchster ziviler Auszeichnung geehrt
Der israelische Präsident Yizhak (Isaac) Herzog will US-Präsident Donald Trump die höchste zivile Auszeichnung des Landes verleihen. "Durch seine unermüdlichen Bemühungen hat Präsident Trump nicht nur dazu beigetragen, unsere Angehörigen nach Hause zu holen, sondern auch den Grundstein für eine neue Ära im Nahen Osten gelegt, die auf Sicherheit, Zusammenarbeit und echter Hoffnung auf eine friedliche Zukunft basiert", teilte Herzog am Montag mit.
Es werde ihm "eine große Ehre sein, ihm die israelische Ehrenmedaille des Präsidenten zu überreichen", hieß es in einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung. Die Auszeichnung werde in den "kommenden Monaten" verliehen. Er werde Trump bei dessen Besuch in Israel am Montag über seine Entscheidung informieren, erklärte Herzog.
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Hamas publizierte Geisel-Namen
Die Übergabe der letzten Hamas-Geiseln steht unmittelbar bevor: Während die palästinensische Terrororganisation am Montag in der Früh die Namen der 20 Geiseln veröffentlichte, fuhren Konvois des Roten Kreuzes zu Positionen im Gazastreifen, an denen die Übergaben erfolgen sollen. Israelischen Medienberichten zufolge soll sie um 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MEZ) beginnen. Sie soll im Netzarim-Korridor starten und um 10.00 Uhr Ortszeit in Khan Younis fortgesetzt werden.
Etwa eine Stunde vor der Übergabe veröffentlichte die Hamas die Namen der Geiseln, die freigelassen werden sollen. Es handelte sich um Bar Abraham Kupershtein, Evyatar David, Yosef-Chaim Ohana, Segev Kalfon, Avinatan Or, Elkana Bohbot, Maxim Herkin, Nimrod Cohen, Matan Angrest, Matan Zangauker, Eitan Horn, Eitan Abraham Mor, Gali Berman, Ziv Berman, Omri Miran, Alon Ohel, Guy Gilboa-Dalal, Rom Braslavski, Ariel Cunio und David Cunio. Es handelt sich um jene beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppte Geiseln, die noch am Leben sind. Weitere 27 sind tot.
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Israels arabische Bevölkerung traut sich noch nicht, zu hoffen
Zu Besuch in einem arabischen Viertel der israelischen Hafenstadt Haifa, das in diesen Tagen besonders still ist. An einen langfristigen Frieden will noch niemand so recht glauben.
Die Reportage von Markus Ponweiser finden Sie hier:
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Rückkehr nach Gaza: Hoffnung in der Trümmerlandschaft
Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg sind bereits Hunderttausende Palästinenser in den weitgehend zerstörten Norden des Gazastreifens zurückgekehrt. Viele reagierten schockiert auf das Ausmaß der Zerstörungen - zahlreiche Menschen haben ihr Zuhause verloren. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes sind seit Freitag mehr als 300.000 Menschen in den Norden des Küstenstreifens zurückgekehrt.
Mehr darüber lesen Sie hier:
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Sorge in Israel: Hamas übergibt nicht alle Geisel-Leichen
Israel bereitet sich auf die Aufnahme der Geiseln sowie auf die Identifikation der Leichen vor. Der Generaldirektor des Ministeriums, Yehuda Avidan, sagte demnach, es bestehe die Sorge, dass die palästinensische Terrororganisation Hamas nicht alle sterblichen Überreste übergeben könne.
Laut Vereinbarung muss die islamistische Hamas alle Geiseln übergeben. Seine größte Angst sei es, dass Hamas erklären könnte, dass einige Leichen nicht auffindbar seien und die Familien deshalb keinen Schlusspunkt finden könnten, sagte Avidan.
Nach israelischen Informationen befinden sich noch 48 Geiseln im Gazastreifen, davon sollen noch 20 leben. Bei zwei weiteren Geiseln - einem Deutsch-Israeli und einem Landwirtschaftsstudenten aus Nepal - hatten die israelischen Behörden "große Sorge" über ihr Schicksal geäußert. Unter den Geiseln ist nur eine Frau. Sie war für tot erklärt worden. Nach strengen Sicherheitskontrollen sollten die Leichen nach der Übergabe zur Identifikation in ein forensisches Institut in Tel Aviv gebracht werden.
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Immer mehr Politiker bei Zeremonie für Friedensabkommen in Kairo
Die USA und Ägypten planen ein Gipfeltreffen über die Umsetzung des US-Friedensplans. Der Gipfel in Sharm el-Sheikh wird von Trump und seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi geleitet. An dem Treffen werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Die Hamas sagte ihre Teilnahme ab.
Dabei sein wird nicht nur die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, sondern auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premierminister Keir Starmer, EU-Ratspräsident Antonio Costa sowie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) plant keine Teilnahme.
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Hamas-Vertreter schließt Entwaffnung aus
Ein Vertreter der palästinensischen Terrororganisation bekräftigte am Samstag, dass ein Niederlegen der Waffen ausgeschlossen sei. Die in Trumps Nahost-Friedensplan vorgesehene Entwaffnung "kommt nicht infrage und ist nicht verhandelbar", sagte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Trump hatte zuvor erklärt, eine Entwaffnung der Hamas sei Teil der zweiten Phase seines Friedensplans für den Gazastreifen.
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"Starkes Ergebnis": Selenskyj gratuliert Trump
Unterdessen gratulierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinem amerikanischen Amtskollegen Trump zu dessen Vermittlungserfolg im Gaza-Konflikt. "Das ist ein starkes Ergebnis", schrieb Selenskyj auf Telegram nach seinem Telefonat mit dem US-Präsidenten.
Der Erfolg in Nahost könne auch an anderer Stelle wiederholt werden, so Selenskyj. "Wenn es möglich ist, den Krieg in dieser Region (Nahost) zu stoppen, dann können sicherlich auch andere Kriege gestoppt werden, wie etwa dieser Krieg mit Russland."
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Vatikan versucht Schadensbegrenzung in Richtung Israel
Nach dem Waffenstillstand zwischen der Terrororganisation Hamas und dem Staat Israel bemüht sich der Vatikan um Klarstellungen seiner Haltung zum Gazakrieg. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin begrüßte laut Kathpress das unter Vermittlung der USA und anderer Länder zustande gekommene Abkommen Freitagabend in Rom vor Journalisten als einen "Schritt nach vorn - einen Schritt auf dem Weg zur Lösung des Gaza-Konflikts".
Zugleich ging Parolin auf die Kritik Israels an einem umstrittenen Interview ein, das er am Montag (6. Oktober) den vatikaneigenen Medien gegeben hatte. Darin hatte der Top-Diplomat des Papstes den blutigen Terror-Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 als "Massaker" bezeichnet und den militärischen Gegenschlag Israels im Gazastreifen mit vielen getöteten Zivilisten als "Gemetzel". Dies hatte Israels Botschaft am Vatikan scharf kritisiert und ihm eine unverantwortliche moralische Gleichsetzung von Terror und legitimer Selbstverteidigung vorgeworfen.
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Der Preis des Krieges: Wer am Wiederaufbau Gazas verdienen will
Israels längster und blutigster Krieg hat den Gazastreifen dem Erdboden gleichgemacht. Ein Zehntel der Bevölkerung ist tot oder verletzt, viele sind verschollen. Wie soll da ein Wiederaufbau gelingen?
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Meloni bei Zeremonie für Friedensabkommen in Kairo
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird am Montag an einer feierlichen Zeremonie in Kairo teilnehmen, die anlässlich der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen stattfindet. Meloni wolle ihren Beitrag zum Friedensprozess leisten und strebe eine Rolle in dem Gremium an, das künftig die Friedensvereinbarung verwalten soll, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag.
Die italienischen Streitkräfte sind inzwischen bereit, sich an Friedensmissionen im Gazastreifen zu beteiligen. "Die Mission EUBAM, an der auch Carabinieri beteiligt sind, wird ab Montag mit der Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah beginnen. Der Übergang wird unter Koordination der EU abwechselnd in beide Richtungen geöffnet - zur Ausreise nach Ägypten und zur Einreise in den Gazastreifen", erklärte Verteidigungsminister Guido Crosetto laut Medienberichten vom Samstag.
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Trump hält Rede vor israelischem Parlament
US-Präsident Donald Trump wird auf seiner bevorstehenden Nahost-Reise vor dem israelischen Parlament sprechen. Außerdem werde er in der ägyptischen Hauptstadt Kairo Station machen und eine "Menge" Staatenlenker treffen, so der Republikaner am Freitag (Ortszeit) zu Reportern im Weißen Haus vor dem geplanten Beginn seiner Reise am Sonntag an. Thematisch werde es um die Zukunft des Gazastreifens gehen. In die USA zurückkehren will Trump voraussichtlich am Dienstagabend.
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"Viele Leichen geborgen"
Seit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gaza-Krieg hat der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge etliche Leichen geborgen. Helfer hätten 81 Tote unter Trümmern hervorgeholt, teilte ein Sprecher der Organisation mit. Demnach wurden allein in der Stadt Gaza die sterblichen Überreste von 73 Palästinensern geborgen. Es war zunächst unklar, wann genau die Menschen ums Leben kamen. Auch über ihre Identität wurde zunächst nichts bekannt. Laut dem Sprecher könnten noch Tausende Leichen verschüttet sein. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig verifizieren.
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Ärzte ohne Grenzen fordern "ungehinderten Fluss humanitärer Hilfe"
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen fordert nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg eine massive Ausweitung der Einfuhr von Hilfsgütern in den abgesperrten Küstenstreifen. Die israelischen Behörden müssten "einen ausreichenden und ungehinderten Fluss humanitärer Hilfe" ermöglichen, hieß es in einer am Freitagabend veröffentlichten Mitteilung. Darüber hinaus müssten Evakuierungen von Patienten und Patientinnen genehmigt werden, die dringend fachärztliche Versorgung benötigten.
Im Gazastreifen bestehe dringender Bedarf an den grundlegendsten Gütern: medizinischer Ausrüstung, Medikamenten, Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff und angemessenen Unterkünften, hieß es weiter. Die Mehrheit der Menschen sehe ohne Dach über dem Kopf dem nahenden Winter entgegen, mahnte die Hilfsorganisation.
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Verletzte bei Siedlerangriffen im Westjordanland
Im Norden des Westjordanlands wurden am Freitag bei Angriffen israelischer Siedler nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen verletzt. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah wurden insgesamt 36 Palästinenser behandelt.
Siedler hätten in mehreren Ortschaften in der Nähe der Stadt Nablus Menschen bei der Olivenernte angegriffen, berichteten palästinensische Medien. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.
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Israel veröffentliche Liste von freizulassenden Häftlingen
Das israelische Justizministerium veröffentlichte am Freitag eine Namensliste von 250 lebenslänglich verurteilten Häftlingen. Sie sollen im Austausch für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freigelassen werden. In dem am Freitag auf der Website des Ministeriums veröffentlichten Dokument findet man nicht den Namen des populären Palästinenserführers Marwan Barghouti.
Auch weitere hochrangige, wegen Attentaten lebenslänglich verurteilte Palästinenservertreter sind auf der Liste nicht vertreten, darunter Ahmad Saadat, Hassan Salameh und Abbas al-Sayyed. Barghouti war einer der Anführer der zweiten Intifada, des palästinensischen Aufstands in den von Israel besetzten Palästinensergebieten von 2000 bis 2005. Er gilt als einer der populärsten Politiker der Fatah-Partei. Die mit der Fatah rivalisierende islamistische Hamas hatte sich während der Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen für eine Freilassung Barghoutis eingesetzt. Insgesamt soll Israel laut Vereinbarung mehr als 2.000 palästinensische Häftlinge freilassen.
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Palästinenser kehren an Wohnorte zurück
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe strömten am Freitag Tausende vertriebene Palästinenser in ihre verlassenen Heimatorte im Gazastreifen zurück. Eine riesige Menschenkolonne bewegte sich durch Schutt und Staub nach Norden in Richtung Gaza-Stadt, nachdem die israelische Armee mit dem Rückzug aus Teilen des Küstenstreifens begonnen hatte. Die Freude über das Ende der Kämpfe war jedoch von dem Ausmaß der Zerstörung nach zwei Jahren Krieg überschattet.
Das israelische Militär rief gleichzeitig die Bewohner auf, die von der Armee kontrollierten Gebiete zu meiden. "Halten Sie sich an die Vereinbarung und sorgen Sie für Ihre Sicherheit", sagte ein Militärsprecher.
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Video: Freilassung der Geiseln
Das Social-Media-Team des KURIER hat eine kompakte Zusammenfassung zur Freilassung der Geiseln zwischen Israel und der Hamas zusammengestellt.
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Netanyahu: 20 Geiseln am Leben, 28 tot
Mit Beginn der Feuerpause begann eine 72-stündige Frist bis zur Freilassung der lebenden Geiseln. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bestätigte in einer Fernsehansprache, dass 20 der aus Israel verschleppten Geiseln am Leben und 28 tot seien. Netanyahu äußerte die Hoffnung, dass Israel ab Montagabend "einen Tag der nationalen Freude" nach der Rückkehr aller lebenden und toten Geiseln aus dem Gazastreifen feiern könne. Alle Geiseln würden in den nächsten Tagen zurückkehren. Netanyahu versprach, die Leichen der getöteten Geiseln ein jüdisches Begräbnis zu ermöglichen.
Die israelischen Truppen werden nach den Worten Netanyahus im Gazastreifen bleiben, um Druck auf die Hamas auszuüben, sich zu entwaffnen. "Die Hamas hat dem Abkommen erst zugestimmt, als sie das Schwert an ihrem Hals spürte", betonte der israelische Premier laut Medienberichten, "und es liegt immer noch an ihrem Hals." Er fügte hinzu, dass die Hamas dem Abkommen nur zugestimmt habe, als der Plan von US-Präsident Donald Trump sie "auf beispiellose Weise international isoliert" habe.
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Ausweitung der Hilfe in Gaza wird vorbereitet
Hilfsorganisationen wie die Caritas und Diakonie bereiten nach dem vereinbarten Waffenstillstand zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas eine Ausweitung der Hilfe in Gaza vor. "Nach Monaten unvorstellbaren Leids ist jedes Signal, das Hoffnung auf Frieden und Menschlichkeit gibt, ein Lichtblick", so Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich, in einer Aussendung am Freitag laut Kathpress.
Jedes Ende der Bombardierungen bedeutet für die Menschen in Gaza "vor allem eines: die Chance zu überleben". Nun sei ein freier humanitärer Zugang essenziell, damit "unabhängige Hilfsorganisationen, die jahrelange Erfahrung in humanitärer Nothilfe haben und mit lokalen Partnern vor Ort zusammenarbeiten, umgehend ihre Arbeit aufnehmen können", betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.
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Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft
Die Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist seit 11.00 Uhr MESZ (12.00 Uhr mittags Ortszeit) in Kraft. Die israelischen Truppen hätten mit dem Teilrückzug begonnen und würden entlang der aktualisierten Einsatzlinien in Stellung gehen, teilte die Armee mit. Dies geschehe auch in Vorbereitung auf die Rückkehr von Geiseln. Eine Stellungnahme der Hamas lag zunächst nicht vor.
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Israel startet Truppenrückzug
In der Nacht auf Freitag haben sich Medienberichten zufolge erste israelische Truppen aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Der Vereinbarung zufolge sollen sich die Truppen innerhalb von 24 Stunden nach der Zustimmung des israelischen Kabinetts zur Feuerpause zurückziehen und dann die Kontrolle über 53 Prozent des Küstenstreifens in den grenznahen Pufferzonen haben. Vom Militär selbst gab es noch keine Informationen über den Truppenrückzug.
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Minister Ben-Gvir droht mit Sturz von Israels Regierung
Der rechtsextreme israelische Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, droht mit dem Sturz der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Sollte die radikal-islamische Hamas am Ende nicht "zerschlagen" werden, werde seine Partei Otzma Yehudit (Jüdische Stärke) die Regierung zerschlagen, erklärte Ben-Gvir am Donnerstagabend. Die Äußerung erfolgt vor einer Regierungssitzung, in der über den US-Plan für eine Feuerpause im Gazastreifen beraten werden soll. -
Macron: Auf Gaza-Deal muss Zwei-Staaten-Lösung folgen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich zum Start einer internationalen Konferenz zum Nahost-Konflikt erneut für eine Zwei-Staaten-Lösung in Nahost ausgesprochen. US-Präsident Donald Trump habe einen ehrgeizigen Weg für ein umfassendes Abkommen in der Region aufgezeigt, sagte Macron am Donnerstagabend in Paris.
"Dieses Engagement ist von entscheidender Bedeutung, und wir sind hier, um diese Vision zu unterstützen, nämlich einen dauerhaften Waffenstillstand und eine Stabilisierung des Gazastreifens, die durch eine politische Lösung auf der Grundlage eines palästinensischen Staates und einer endlich friedlichen Koexistenz in der Region Sicherheit für alle bieten kann", meinte Macron.
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Hamas erklärt Ende des Krieges
Die radikal-islamische Hamas hat den Krieg im Gazastreifen für beendet erklärt. Zur Begründung verwies die Gruppe am Donnerstag auf Zusicherungen der USA, arabischer Vermittler und der Türkei für ein dauerhaftes Ende der Kämpfe. Die Vereinbarung umfasse die Öffnung des Grenzübergangs Rafah in beide Richtungen, sagte der im Exil lebende Hamas-Anführer Khalil Al-Hayya. Zudem sehe sie die Freilassung aller in Israel inhaftierten palästinensischen Frauen und Kinder vor.
Eine israelische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. Zuvor hatten beide Seiten eine Vereinbarung unterzeichnet, die den ersten Teil eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans umsetzen soll.
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Neues zur Geisel-Freilassung
Laut US-Präsident Donald Trump könnten die Geiseln am Montag oder Dienstag freigelassen werden.
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US-Präsident Trump am Sonntag in Israel erwartet
US-Präsident Donald Trump wird am Sonntag in Jerusalem erwartet. Das Büro des israelischen Präsidenten Isaac Herzog teilte mit, dessen Pläne für Sonntag seien angesichts des erwarteten Besuchs abgesagt worden. Eine offizielle Ankündigung lag am Donnerstagnachmittag zunächst nicht vor.
Trump selbst hatte am Mittwoch gesagt, er werde Ende der Woche "möglicherweise" in den Nahen Osten reisen.
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Stocker: "Lang ersehnte, gute Nachricht"
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) ließ auf der Kurznachrichten Plattform "X" wissen: "Der Durchbruch bei den Friedensverhandlungen ist eine lang ersehnte, gute Nachricht aus dem Nahen Osten. (...) Das Abkommen muss nun rasch umgesetzt werden, damit die Geiseln endlich freigelassen werden, das Blutvergießen endet und viel mehr humanitäre Hilfe nach Gaza kommt."
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Israel: Vereinbarung mit Hamas offiziell unterzeichnet
Die Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zur ersten Phase einer Waffenruhe im Gazastreifen ist laut der Regierung Israels offiziell am Donnerstag "von allen Parteien" in Ägypten unterzeichnet worden. Das teilte eine Sprecherin am Nachmittag mit. Die geplante Waffenruhe soll demnach 24 Stunden nach einer israelischen Kabinettssitzung am (heutigen) Donnerstag in Kraft treten. Dann beginne die vereinbarte 72-stündige Frist zur Freilassung der Geiseln.
Marwan al-Barghouti, ein Anführer der Fatah-Bewegung, werde aber nicht unter der Palästinensern sein, die im Austausch für die Geiseln freikommen, sagt die Sprecherin weiter. Nach Freilassung der Geiseln werde Israel noch etwa 53 Prozent des Gazastreifens kontrollieren. Die Vereinbarung sieht neben der Freilassung israelischer Geiseln auch die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, einen Rückzug der israelischen Armee sowie Hilfslieferungen vor.
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"Große Sorge": Israelischer Minister hat "ungeheure Angst"
Der rechtsextreme israelische Minister Bezalel Smotrich hat sich deutlich gegen die Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgesprochen. Er und seine Partei würden dem Deal nicht zustimmen, schrieb Smotrich auf der Plattform X. Der Finanzminister äußerte zwar „große Freude“ über die bevorstehende Rückkehr der Geiseln, sprach jedoch zugleich von „großer Sorge“ über die Freilassung palästinensischer Häftlinge.
Er beschrieb eine „ungeheure Angst“ vor den Folgen einer „Entleerung der Gefängnisse und der Freilassung der nächsten Generation terroristischer Führungspersönlichkeiten, die alles tun werden, um hier weiterhin Ströme jüdischen Blutes zu vergießen“. Aus diesem Grund könne er sich den kurzsichtigen Feiern nach der Einigung bei den Gesprächen nicht anschließen. Israels Regierung soll am späten Nachmittag zusammenkommen, um über die Punkte der Einigung zu beraten und diese offiziell abzusegnen. Dies berichtete die „Times of Israel“ unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Es wird davon ausgegangen, dass auch dann erst die Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft tritt. Offizielle Angaben zu den nächsten Schritten nach der Einigung in der Nacht gab es zunächst nicht.
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Umarmungen bei Friedensverhandlungen
Nach dem Durchbruch in den Verhandlungen zum Gaza-Krieg sind erste Aufnahmen der Gespräche im ägyptischen Sharm el Sheikh veröffentlicht worden. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News zeigte Aufnahmen ohne Ton aus einem Konferenzraum, in dem unter anderem Khalil al-Hayya zu sehen ist, der höchste Hamas-Vertreter im Ausland. Die Stimmung ist positiv: Auf den Bildern sind Umarmungen zu sehen, Lächeln, Händeschütteln und freundliche Gesten.
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Meinl-Reisinger: "Beste Nachricht seit Langem"
Nach dem Bekanntwerden einer Einigung von Israel und der islamistischen Hamas auf die Umsetzung einer ersten Phase des US-Friedensplans für den Gazastreifen zeigt sich auch die österreichische Politik erleichtert über einen möglichen Frieden in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Konflikt in Nahost.
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) schreibt dazu auf der Kurznachrichten Plattform "X": "Ein erster Deal zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung der Geiseln und einem Schritt Richtung Frieden ist die beste Nachricht seit langem."
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Waffenruhe tritt erst am Abend in Kraft
Die Waffenruhe tritt nach Angaben des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu aber erst am Abend nach der Ratifizierung durch das Kabinett in Kraft.
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Video: Israel und Hamas einigen sich auf Friedensplan
Das Social-Media-Team des KURIER hat eine kompakte Zusammenfassung der Ereignisse erstellt.
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170.000 Tonnen Hilfsgüter warten auf Einlass nach Gaza
Das UN-Nothilfebüro OCHA steht mit rund 170.000 Tonnen Hilfsgütern in der Nähe des Gazastreifens bereit. Sobald grünes Licht der israelischen Behörden komme, die die Zugänge zu dem Kriegsgebiet kontrollieren, könnten diese zu den notleidenden Menschen gebracht werden, sagte ein Sprecher in Genf. Darunter seien Nahrungsmittel, Medikamente, Zelte und andere dringend benötigte Hilfsgüter.
Anfang der Woche hatte OCHA berichtet, dass israelische Behörden seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 insgesamt 45 Prozent der angemeldeten Hilfskonvois entweder nicht genehmigt oder im Laufe der Mission behindert hätten. Der Sprecher zählte auf, was OCHA zur Versorgung der Zivilbevölkerung auf Basis der humanitären Prinzipien - Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit - brauche: offene Grenzübergänge, Garantien, dass Hilfskräfte und Bedürftige sich sicher bewegen können, Visa für ausländisches Personal, die uneingeschränkte Einfuhr der Hilfsgüter und Raum, damit die humanitären Helferinnen und Helfer sich bewegen können. Der Privatsektor im Gazastreifen müsse schnellstens wiederbelebt werden.
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Türkei drängt auf vollständige Umsetzung des Gaza-Deals
Die Türkei hat die Einigung von Israel und der islamistischen Hamas auf die Umsetzung einer ersten Phase des US-Friedensplans für den Gazastreifen begrüßt. „Wir erwarten eine vollständige Umsetzung des getroffenen Waffenstillstandsabkommen“, teilte das türkische Außenministerium weiter mit. Nun müsse unverzüglich Hilfe nach Gaza geliefert und mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Ein dauerhafter Frieden in Nahost sei nur durch eine gerechte Lösung der israelisch-palästinensischen Sache möglich, hieß es.
Man hoffe, dass der in den Waffenstillstandsverhandlungen gewonnene Schwung in der kommenden Zeit zur Umsetzung einer Zweistaatenlösung beitragen werde. An den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich war unter anderem die Türkei beteiligt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Mittwoch gesagt, dass US-Präsident Donald Trump ihn gebeten habe, die Hamas von dem US-Friedensplan zu überzeugen. Die Türkei unterhält gute Beziehungen zur Hamas, Erdogan hatte sie mehrmals als „Befreiungsorganisation“ bezeichnet.
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Widerstand gegen Einigung: Hamas muss zerstört werden
Innerhalb der israelischen Regierung regt sich Widerstand gegen die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen. Er werde im Kabinett gegen die Vereinbarung stimmen, kündigte der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich am Donnerstag im Onlinedienst X an. Sobald die Geiseln frei seien, müsse die Hamas zerstört werden. Einen Rückzug aus der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu drohte er aber nicht an.
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Macron: Gaza-Deal muss zu Zwei-Staaten-Lösung führen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Einigung von Israel und der islamistischen Hamas auf die Freilassung der Geiseln und den Waffenstillstand im Gazastreifen begrüßt. „Dieses Abkommen muss das Ende des Krieges und den Beginn einer politischen Lösung auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung markieren“, sagte Macron.
„Frankreich ist bereit, zu diesem Ziel beizutragen. Wir werden dies heute Nachmittag in Paris mit unseren internationalen Partnern besprechen“, sagte Macron unter Verweis auf eine Konferenz, bei der es um die Umsetzung des US-Friedensplans für Gaza sowie um eine Unterstützung nach Kriegsende gehen soll. „Ich fordere alle Parteien auf, sich strikt an die Vereinbarungen zu halten“, sagte Macron weiter. Die Einigung sei eine große Hoffnung für die Geiseln und ihre Familien, für die Palästinenser im Gazastreifen und für die gesamte Region.
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Die wichtigsten Fragen und Antworten
Außenpolitik-Redakteur Johannes Arends hat die wichtigsten Fragen und Antworten zu Trumps Gaza-Friedensplan für Sie zusammengefasst.
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Jubelszenen im Gazastreifen
Der Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Beendigung des Gaza-Kriegs hat Jubelszenen in dem Küstenstreifen ausgelöst. Der arabische Nachrichtensender Al Jazeera zeigte Bilder von feiernden Menschen in der Stadt Khan Younis. Auf Videos war zu sehen, wie mit Pressewesten ausgestattete Reporter die Nachricht unter der Bevölkerung verbreiteten, weil viele Menschen keinen Zugang zum Internet oder Strom haben.
Der arabische TV-Sender Al-Arabi al-Jadid zeigte Bilder von Kindern, die sich über die Nachricht freuten. Ein Mädchen sagte dem Sender, sie freue sich, nun endlich wieder nach Hause gehen zu können. "Sobald sie uns sagen, dass wir gehen können, mache ich mich auf den Weg", sagte sie.
Andere Bewohner sagten Al Jazeera, dass sie noch Angst hätten, aber dennoch auf einen dauerhaften Frieden hofften.
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Abbas begrüßt Einigung auf Waffenruhe
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen begrüßt. Die Vereinbarung mache ihm "Hoffnung, dass diese Bemühungen ein Auftakt zu einer dauerhaften politischen Lösung" in der Region sein werden, erklärte Abbas am Donnerstag in Onlinediensten. Eine solche Lösung müsse "ein Ende der israelischen Besatzung" beinhalten und zur "Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates" führen.
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