Ampel-Aus: Der Fahrplan zur Selbstzerstörung

Das erste Foto der Ampel-Regierung: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Kanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP).
Streit und interne Rivalitäten prägten das Bild der Ampel-Koalition. Fehltritte drängten Erfolge ins Abseits. Eine Bilanz.

"Gut, dass es vorbei ist", kommentierte der Spiegel, "Schmutzige Scheidung", schrieb die FAZ. "Ein guter Tag für Deutschland: Das Elend der Ampel ist endlich zu Ende", fasste es die NZZ zusammen. 

Von der "Fortschrittskoalition", die im Dezember 2021 angetreten ist, gibt es drei Jahre später nur mehr Schmutzwäsche zu waschen: Die gegenseitigen Vorwürfe von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Mittwochabend waren ungewöhnlich hart.

Doch waren bereits kurz nach Beginn des Amtsantritts der ersten Koalition aus SPD, Grüne und FDP die ideologischen Gräben ersichtlich; sie zuzuschütten, hatte vor allem Kanzler Scholz nicht geschafft, er wurde seit Regierungsantritt wegen seiner fehlenden Führungsstärke kritisiert. Die bewies er erst bei seiner letzten Entscheidung als Ampel-Kanzler: bei der gestrigen Entlassung seines Finanzministers Lindner.

Es war die leidige Streitfrage um Wirtschaftspolitik und Finanzierung, die in den letzten Jahren immer wieder zu Streit und nun zum großen Bruch geführt hat. SPD und Grüne plädierten stets für mehr Staatsintervention, Lenkung durch Förderung und eine Reform der Schuldenbremse; die liberale FDP setzt hingegen auf so wenig Staatsintervention wie möglich und hält an der Schuldenbremse fest. Dennoch kann die Ampel auch einzelne Erfolge auf ihr Konto buchen. Eine Bilanz.

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