Robert Habeck: Der gefallene Liebling

Robert Habeck: Der gefallene Liebling
Vielen galt Robert Habeck als nächster Kanzler. Jetzt stolpert er durch die Niederungen der Realpolitik - die Grünen leiden mit.

Es gab eine Zeit, da wurde in deutschen Managerseminaren mit seinem Stil geworben. „Mehr Habeck“ sollten deutsche Chefs wagen, hieß es da: Nahbar, aber trotzdem lässig, in jedem Thema zu Hause, aber nicht abgehoben – Robert Habeck war für viele Rhetorikgenie, Kanzlermaterial, grüner Superstar. Und Rückschläge? Die nahm er so gelassen wie kein anderer.

Sieht man dem 53-Jährigen jetzt zu, sucht man all das vergeblich. Der zerstrubbelte, hemdsärmelige Grüne, der es sogar schaffte, die innere Zerrissenheit wegen seines Gas-Einkaufs in Katar zur schmeichelnden Hauptabendmeldung umzuformen, ist plötzlich fahrig, er stottert. Seine Flapsigkeit von einst wirkt wie Unbeholfenheit, und in Popularitätsumfragen liegt der lange beliebteste Politiker Deutschlands hinter FDP-Chef Christian Lindner – und dem liegt bekanntlich wenig daran, jedem zu gefallen.

Was ist da nur passiert?

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