Robert Habeck, der grüne Menschenfänger

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Er macht, er erklärt, er zweifelt: Habeck ist derzeit der beliebteste Politiker Deutschlands. Er füllt eine Lücke, die Merkel hinterlassen hat – und wird als möglicher Kanzler gehandelt.

Man kann ihm fast beim Denken zusehen, wie er da in die Kamera spricht, die Ärmel aufgekrempelt, die schwarze Krawatte locker um den Hals. "Das ist eine Reise, die total merkwürdig ist", sagt Robert Habeck, 52, er schaut in die Ferne. Hinter ihm stehen die Wolkenkratzer von Doha.

Der deutsche Wirtschaftsminister war gerade beim Emir von Katar zu Gast, er hat sich mit ihm über Fußball unterhalten, es wurde gelacht. Kurz danach hat er mit dem Emir, dem Führer eines der autokratischsten Staaten der Welt, einen milliardenschweren Deal paktiert, es geht um "Putin-freies" Gas für Deutschland. Ein paar Wochen später, da wird er schon "Schattenkanzler" genannt, wird er zum beliebtesten Politiker Deutschlands aufsteigen. Als Grüner.

Wollte Robert Habeck nicht gerade noch das Klima retten? Und nicht dreckige Kohlekraft reaktivieren, Despoten Milliarden zuschanzen und die Nordsee mit Gas-Terminals zupflastern?

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