Enttäuschend verhielt sich auch die Sängerin selbst: Wenn in ihren Texten schon von weiblicher Selbstermächtigung die Rede ist, dann hätte sie sich per Social Media an ihre Fans mit einer Botschaft wenden können: Dass es ihr leid tut. Dass wir unsere Freiheiten nicht aufgeben werden. Dass wir uns nicht von mittelalterlichen und gewaltsamen Vorstellungen beeindrucken lassen. Dass nicht wir dekadent sind, sondern jene, die im Mord höhere Erfüllung finden wollen und sich „weiche“ Ziele, wie das Rave-Festival friedlicher Jugendlicher aussuchen, die am 7. Oktober in Israel von der Hamas gnadenlos abgeschlachtet wurden.
Das Schweigen Swifts hat aber womöglich mit der schleichenden Unterwerfung zu tun: Wer mutig das Wort erhebt, wird zum potenziellen Anschlagsziel. Daher arbeiten sich auch Regisseure gefühlt in jeder dritten Inszenierung an der katholischen Kirche ab, wagen aber nie Kritik am Islam. Die Unterwerfung ist auch in anderen Bereichen längst da: Schweinefleisch verschwand in Kantinen und Fluglinien aus der Menükarte. Schulausflüge im Ramadan sind eher nicht ratsam. Und die sexuelle Revolution der Achtundsechziger wird langsam Geschichte. Dafür tauchen immer mehr nonnenartig verhüllte Frauen auf, die sittsam hinter ihren kurzbehosten Männern gehen. Wo sind eigentlich die Feministinnen und die „Omas gegen Rechts“, die doch so übergroße Angst haben, dass die Rechte in Europa Frauen wieder hinter den Herd verbannen könnte? In streng muslimischen Parallelgesellschaften wird, wer keine Kinder möchte, nicht den von der Familie gewählten Partner heiratet oder gar schwul ist, geächtet und verfolgt. Alice Schwarzer prangert das seit vielen Jahren an, wurde von der Linken deshalb aber geschmäht.
Natürlich ist so ein Mega-Konzert kaum durchführbar, wenn nicht sicher ist, dass alle Täter gefasst sind. Dennoch wirkt die Absage verheerend. Sie zeigt, dass der freie Westen immer öfter verliert. Diese Typen, die alle Annehmlichkeiten unserer Gesellschaft konsumieren, wollen unsere Lebensart zerstören. Wer steht dagegen auf?
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