Ein Butterfly-Messer, ein Kampfmesser mit 30 Zentimeter langer Klinge, eine Machete: All das fanden die Ermittler im Kinderzimmer des 19-jährigen Beran A. Jenem Ternitzer, der wegen eines mutmaßlich geplanten Anschlags auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien in U-Haft sitzt. Doch Beran A. soll auch versucht haben, an Schusswaffen zu kommen. Die Ermittler konnten den Schriftverkehr mit einem Händler in den USA sichern.
„Salam alaikum“, schreibt Beran A. „Ich interessiere mich dafür, Waffen zu kaufen. Verschiffen Sie auch nach Europa, Österreich?“ Er hätte gerne eine Zastawa, eine Beretta oder Glock und eine MP5 (Maschinenpistole). Zudem, wenn möglich, interessiere er sich auch für Schalldämpfer und Sprengstoff.
Als der Händler eine Handgranate anbietet, will Beran A. wissen: „Kann die ein Auto explodieren lassen?“ – „Ein Haus“, bekommt er zur Antwort.
"Ich weiß nicht, wann ich Geld habe"
Schlussendlich entscheidet sich der Verdächtige für eine Zastawa, eine weitere Faustfeuerwaffe und die Handgranate. 800 Dollar verlangt der Händler dafür, Lieferung inklusive. Doch es kommt nicht zum Geschäft. „Ich weiß nicht, wann ich Geld habe. Ich suche gerade einen Job oder irgendwas, was mir Geld einbringt.“
Die Ermittlungen sind noch im Laufen, es werden Tausende Chats ausgewertet. Sollte es zur Anklage gegen Beran A. kommen, haben bereits mehrere Konzertbesucher angekündigt, sich als Geschädigte bei dem Verfahren anzumelden.
"Anreise und Hotelkosten hat ihnen niemand ersetzt"
Der Wiener Rechtsanwalt Florian Höllwarth etwa vertritt vier junge Frauen, die Schadenersatz fordern. Zwei von ihnen waren extra aus Amerika angereist, um das Taylor-Swift-Konzert in Wien zu besuchen. Bei den zwei anderen handelt es sich um Österreicherinnen. „Sie haben zwar die Ticketpreise erstattet bekommen. Aber da geht es auch um die Anreise und die Hotelkosten, die ihnen niemand ersetzt hat“, erklärt Höllwarth.
Kommentare