Ein gutes Jahr

Durch diese Kolumne habe ich so einiges gelernt. Gesehen. Und von Schnitzel bis Donut so ziemlich alles gegessen.

von Mag. Leila Al-Serori

über ein Jahr Stadtspaziergang

Jubiläen sind eine schöne Sache. 150 Jahre Ringstraße sind es heuer, 650 Jahre Universität Wien, der 100. Geburtstag von Frank Sinatra – würde er noch leben.

Und in diese Riege reiht sich nun ein: Ein Jahr Stadtspaziergang. Im Oktober 2014 erschien diese Kolumne zum ersten Mal. Gut, das ist wohl nicht dasselbe Kaliber wie Sinatra, aber für mich doch ein besonderes Jubiläum.

In dem einen Jahr habe ich so einiges gelernt. Und gesehen. Ich war in der Reindorfgasse spazieren und habe mit Staunen festgestellt, dass der 15. Bezirk hip sein kann. Ich habe mit dem Naschmarkt Schluss gemacht und ihn seinen grüngelben Wasabinüssen überlassen.

Der Schwedenplatz wurde zum hässlichsten Platz Wiens gekürt (entschuldige, lieber Matzleinsdorfer Platz!), die Mariahilfer Straße zur Diva unter den Fußgängerzonen.

Und was habe ich nicht alles gegessen. Schnitzel, um das Beste seiner Art in Wien zu finden. Ente in der inoffiziellen Chinatown.

Eis, Eis, Eis. Weil ja Sommer war und der Gelato-Boom gerade anfing. Einen Donut von Dunkin’ Donuts, für den ich auch bei Minusgraden in der Schlange gestanden bin. Pepis Leberkas, weil die Linzer Institution seit September auch in Wien ist.

Im Freibad für die Kolumne schwimmen (bester Job überhaupt). Mit der U-Bahnlinie U6 eine Runde bis zur Endstation fahren (schlimmster Job überhaupt). In der Seestadt ein neues Kapitel Wiener Stadtentwicklung inspizieren, auf der verlassen Stadtbahntrasse in der Spittelau einen High-Line-Park nach New Yorker Vorbild erträumen.

Aber am besten an diesem Jahr waren Sie, liebe Leser und Leserinnen. So viele Rückmeldungen, Lob und berechtigte Kritik, habe ich noch nie bekommen wie in den vergangenen zwölf Monaten. Sogar ein Gedicht über Katzen habe ich einmal in meiner Mailbox gefunden oder eine Einladung zum Frühstück am Yppenplatz. Und als ich einmal über meinen Balkon der Träume geschrieben habe und die Abstinenz eines solchen in der eigenen Wohnung, hat mich Leserin Regina sogar auf ihren eigenen eingeladen.

Wenn das nicht die besten Leser der Welt sind: Vielen lieben Dank!

Kommentare