"Putin stach uns in den Rücken": In Serbien bahnt sich ein Kurswechsel an

"Putin stach uns in den Rücken": In Serbien bahnt sich ein Kurswechsel an
Die dem Präsidenten Aleksandar Vučić nahen Tabloide schossen am Donnerstag Giftpfeile gegen den russischen Herrscher.

"Die Ukraine hat Russland angegriffen!" Diese und ähnliche Schlagzeilen prangten noch zu Beginn des Konflikts in der Ukraine in den serbischen Boulevardblättern. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Boulevard die stärkste Waffe der Propaganda-Maschinerie Aleksandar Vučić ist. Der kürzlich wiedergewählte Präsident Serbiens ließ seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin auch so wissen, dass er ihn auch nicht in seinem Kampf gegen die (fast) ganze Welt im Stich lässt. Die beiden Länder pflegen eine innige Freundschaft. 

Nun aber scheint sich das Blatt zu wenden. "Putin stach Serbien in den Rücken", ist am Donnerstag auf der Titelseite des Srpski Telegraf zu lesen. Darüber fragt man: "Was tut ihr, russischen Brüder, uns da an?", darunter stellt man fest: "Putin tauschte den Kosovo gegen den Donbass ein". "Haben wir als Volk dem russischen Präsidenten zu blind vertraut?", fragt sich am Donnerstag auch Blic. Putin habe "wegen dieses Krieges die Serben und den Kosovo vergessen". Doch was steckt eigentlich hinter diesem plötzlichen Sinneswandel der Medien, die noch vor zwei Monaten alles, was der Mann aus Kreml getan hat, gerechtfertigt haben?

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