SPÖ-Stiftungsrat Lederer fordert "Einser-Mannschaft" als ORF-Direktoren

David Bohmann
Der SPÖ-Vertreter sieht im Aus für Alexander Wrabetz eine "türkise Machtdemonstration", bei der die Grünen mitgemacht hätten

Der SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer will nun die Zivilgesellschaft in Sachen ORF mobilisieren. Er hält kolportierte Direktoren "nicht für des Weißmanns letzten Schluss“ und die Bundesländer-Pläne des neuen Chefs für unausgegoren.

Haben Sie schon die Bestellung des neuen ORF-Generaldirektors Roland Weißmann verdaut? Das ging nicht ohne Verletzungen ab.

Wenn ich auf diese Wahlsitzung zurückblicke, dann haben die Präsentationen dort vor allem klargemacht, wie wichtig Alexander Wrabetz als Generaldirektor für die Entwicklung des ORF in den vergangenen 15 Jahr war. Dafür gehört ihm wirklich Dank und Respekt gezollt. Roland Weißmann kann ein Haus übernehmen, das in allen Belangen hervorragend dasteht und für die Zukunft gerüstet ist – wenn die Nachfolger dieser Geschäftsführung klug agieren. Für mich ist Wrabetz der „Mr. ORF“, dieser Titel gebührt ihm. Er hat auch klargestellt, dass es eine gut abgestimmte Übergabe geben wird. Wirklich ärgerlich war deshalb der türkise Machtexzess – geduldet von grünen Stiftungsräten -, den aktiven Generaldirektor einem Knebelungsakt auszusetzen. Das war unwürdig.

Da ging es darum, den amtierenden Generaldirektor per Beschluss den Auftrag zu geben, bei Entscheidungen, die über das Tagesgeschäft hinausgehen, das Einvernehmen mit seinem Nachfolger zu suchen. Es wurde daraus eine Protokoll-Anmerkung. Einen ähnlichen Auftrag hatte es doch auch bei der Übergabe von Monika Lindner an Alexander Wrabetz gegeben?Langjährige Beobachter der Vorgänge im ORF wissen genau, dass die Situation nicht vergleichbar ist. Ich will hier nicht die Geschichte von Auftragsvergaben von vor 20 Jahren aufarbeiten.  Ich werde mir aber ganz genau anschauen, wer das Privatgutachten, von dem der Stiftungsratsvorsitzende Norbert Steger als Basis für das Vorgehen jetzt gesprochen hat, tatsächlich bezahlt und wie viele Aufträge vom ORF an jenen Universitätsprofessor gehen und schon gegangen sind. 

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