SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer: „Dann wird es richtig übel"

SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer befürchtet, dass bei einem möglichen Führungswechsel der ORF stärker an die Kandare genommen werden könnte
Der Partei-Vertreter über den ORF als Partner der Bürgergesellschaft, die Causa Ischgl auf orf.at und Generalsekretäre

Es ist für den ORF-„Wahltag“  am 10. August angerichtet: General Alexander Wrabetz, Chefproducer Roland Weißmann, ORF1-Chefin Lisa Totzauer und Online-Chef werden Thomas Prantner favorisiert. Nominiert fürs Hearing ist auch Harald Thoma. Für Stiftungsräte wie SPÖ-Vertreter Heinz Lederer rückt die Entscheidung nahe.

KURIER: Oberflächlich betrachtet sind die Unterschiede in den Bewerber-Konzepten nicht so rasend groß, ist es egal, wer auf dem Küniglberg sitzt?

Heinz Lederer: Ist es nicht, es geht ja nicht nur darum, was möglicherweise in die Zukunft projiziert passieren wird, sondern auch darum, was schon gemacht wurde und was jemand zu verantworten hat. Diese Leistung nach allen relevanten Parametern – Quoten-Entwicklung, Budget-Entwicklung, inhaltlicher und Meinungspluralismus etc. – stützt natürlich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz deutlich und wird auch das sein, worauf Stiftungsräte zunächst für ihre Überlegungen für den 10. August ins Kalkül ziehen.

Was halten Sie von den Konzepten?

Jedem der Bewerberinnen und Bewerber ist eine ehrliche Ambition für das Amt des Generaldirektors nicht abzusprechen. Vision ist wichtig für ein Unternehmen wie dem ORF, der in einem harten Wettbewerb steht, das aber auch starke gesellschaftspolitische Verantwortung in Österreich trägt. Deshalb kommt es dann sehr auf die Nuancen an, durch die sich Zukunftskonzepte unterscheiden, aber auch auf die jeweiligen Aktivitäten als Managerin oder Manager. Ich sage: Man hüte sich vor einem Danaergeschenk. Ich will niemanden etwas unterstellen, aber der ORF ist eine zentrale Institution dieser Republik. Da ist es eben nicht egal, wie man sich dort verhält und was berichtet wird, ob jetzt in der Finanzkrise 2008, während der Pandemie-Zeit usw. Das kann unmittelbare Auswirkungen haben auf die Konsumenten haben, aber auch bis hinein in die Zivilgesellschaft.

Kommentare