ORF-Wahl: 14 wollen Chef vom Küniglberg werden

ORF-Wahl: 14 wollen Chef vom Küniglberg werden
Nachnominierungen durch Stiftungsräte sind noch bis 3. August möglich

Die nächste wichtige Frist für die ORF-Generaldirektoren-Wahl ist um Mitternacht abgelaufen. Mittlerweile wurden die 35 Stiftungsräte darüber informiert, dass es 14 Bewerbungen gibt, die fristgerecht beim Notar eingetroffen sind - eine erfolgte zu spät.

ORF-Stiftungsratsvorsitzender Norbert Steger hat am Donnerstag in einer Aussendung folgende Namen bekannt gegeben:

  • Monika Bartl-Juschitz
  • Heinz Charwat
  • Karlpeter Elis
  • Sabine Hess
  • Julius Kratky
  • Axel Mayrhofer
  • Günter Ofner
  • Thomas Prantner
  • Carl Maria Schulte
  • Barbara Spitzer
  • Harald Thoma
  • Elisabeth Totzauer
  • Roland Weißmann
  • Alexander Wrabetz

Nachnominierungen von Kandidaten durch Stiftungsräte sind noch bis 3. August möglich.

Hearings

Inzwischen haben die Neos angekündigt, am 5. August ein Hearing im Billrothhaus in Wien im Zuge eines „Neos Lab Talks“ zu veranstalten. Ihr Kommen angekündigt haben Amtsinhaber Alexander Wrabetz, ORF-Vizefinanzchef Roland Weißmann, ORF1-Channelmanagerin Lisa Totzauer, ORF-Technik-Vizedirektor Thomas Prantner sowie der ORF-Journalist Julius Kratky. Am gleichen Tag findet auch ein internes Hearing statt, zu dem der ORF-Zentralbetriebsrat einlädt.

Eine öffentliche Präsentation der Bewerber und Bewerberinnen soll es zudem auf ORF III geben. Wrabetz kündigte das im Zuge der vergangenen Stiftungsratssitzung an. Diese sei in Vorbereitung, heißt es aus dem ORF. In der Programm-Vorschau findet es sich am Tag vor der Wahl und somit am 9. August.

Unmittelbar vor der Wahl findet ein weiteres Hearing vor den Stiftungsräten statt. Bis Freitag, den 6. August 2021, 12.00 Uhr kann jedes Mitglied des Stiftungsrats Nominierungen für das Hearing einbringen. Abgestimmt wird in der Folge nur über Personen, die auch am Hearing teilgenommen haben.

Mehrheitssuche

18 Stimmen sind für eine Mehrheit notwendig. Die Mitglieder des Stiftungsrats werden von Regierung (9), Parlamentsparteien (6), Bundesländern (9), ORF-Publikumsrat (6) und Zentralbetriebsrat (5) beschickt und sind - abgesehen von wenigen Ausnahmen - in parteipolitischen „Freundeskreisen“ organisiert.

Seit dem Frühjahr des Vorjahres verfügt die ÖVP über eine relative Mehrheit von 16 ihr zurechenbare Stiftungsräte. Die SPÖ ist mit fünf, die FPÖ mit vier und die Grünen mit drei Gremienmitgliedern vertreten. Die NEOS stellen eine Rätin. Der einst von den Freiheitlichen bestellte und später von der SPÖ-geführten Landesregierung verlängerte Kärntner Stiftungsrat Siggi Neuschitzer gehört keinem „Freundeskreis“ an. Komplettiert wird die Runde durch fünf Unabhängige, bestehend aus drei Betriebsräten und zwei von der türkis-grünen Regierung gemeinsam nominierten Personen.

Am 16. September bestellt der Stiftungsrat auf Vorschlag des gewählten Generaldirektors maximal vier zentrale Direktoren sowie neun Landesdirektoren. Am 1. Jänner 2022 beginnt die fünfjährige Amtsperiode des künftigen ORF-Chefs.

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