Die besten Kulturgeschichten vom Wochenende: Ochs, Esel, Udo und Chuck

Ein Mann mit Sonnenbrille und Lederhose spielt E-Gitarre.
Gabalier tritt eine Lawine los, Mary Poppins singt wieder, und Udo Lindenberg ist immer noch lässig.

Über allen Gipfeln ist keine Ruh'! Andreas Gabalier hat bei seinem letzten Konzert des Jahres noch die Medienöffentlichkeit gesucht, und halli hallo, es hat funktioniert. Seine öffentliche Verspottung zweier Medien, die ihm kritisch gegenüber stehen, hat nach einem KURIER-Bericht Wellen bis nach Deutschland geschlagen. Geschickt gemacht vom Alpenrocker; er bedient mit schöner Regelmäßigkeit jene Aufregungslogik, der die Medien (oftmals widerwillig) ausgeliefert sind. Das Resultat: Eine mit Eifer und Zorn geführte Foren- und Facebookdiskussion über Rechts, Links, Oben, Unten, über Medien und Meinung, die natürlich weit mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als das, was Gabalier auf der Bühne gemacht hat.

Der Ochs und der Esel waren nicht die einzigen Kulturaufreger des Wochenendes. In den Sozialen Medien gab es auch wütende Kritik an einem Plakat von Christian Ludwig Attersee, das mit einer nackten Skifahrerin für ein Weltcuprennen wirbt. Da findet jeder einen Trigger.

Geeignetes Umfeld für Medien- und Kunstfreiheitsdebatten bieten beide Anlässe nicht; zu groß die, sorry, Erregung, zu klein der Auslöser. Was aber dringend, und mit dem selben Eifer, diskutiert werden sollte: Wie man aus dieser Aufregungslogik entkommt, an der sich die Gesellschaft in wichtigeren Dingen derzeit wundreibt.

Und weg!

Die Kultur bemüht sich ja sonst redlich um Entschleunigung, manchmal bis zum emotionalen Rückwärtsgang, etwa in jene wohligen Zeiten hinein, als man am Samstagnachmittag nichts Zwingenderes zu tun hatte, als Filmklassiker anzuschauen, etwa Mary Poppins. Die kehrt diese Woche ins Kino zurück, der KURIER hat die Hauptdarstellerin interviewt.

Auch ein sicherer emotionaler Hafen sind längst die hochklassigen TV-Serien geworden. Ein Name taucht bei den besten besonders oft im Abspann auf: Chuck Lorre. Seine Laufbahn im Fernsehbusiness ist gepflastert mit Erfolgen, so entwickelte er die Serien Grace, Cybill, Dharma & Greg, Young Sheldon, Two and a Half Men, The Big Bang Theory und Mom. Auch ihn haben wir interviewt.

Achja, auch früher gab es Empörungslogik. Und nicht alle Aufreger von einst sehen alt aus: "Beggars Banquet" der Rolling Stones ist auch schon ein halbes Jahrhundert alt. Und wäre heute wohl in der Form nicht mehr möglich.

Weiters gut, um den Montagmorgen zu versüßen: Das launige Interview mit Udo Lindenberg und das Resümee des Talks von Harald Schmidt und Michael Niavarani im Burgtheater.

Und ein Gedanke bleibt vom Wochenende: Die derzeit beglückendste Kunstform ist wohl die Literatur. Da ist man allein - und wenn sich wer aufregt, muss man das nur mit sich selbst ausmachen. Daher hier noch die Rezensionen von drei Büchern.

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