Dave Eggers: Sein erstes Buch für Kinder

Buchkritik: "Die Mitternachtstür" öffnet sich dank eines ausrangierten Ringelspielpferdes.

Das neue Feindbild könnten Elche sein. Obwohl es gar keine gibt im armseligen Ort Carousel. Doch setzt sich ein Politiker sehr dafür ein, einen Hubschrauber anzuschaffen, um von oben zu beobachten, falls vielleicht doch unter Umständen einmal die Elche kommen ...
Die wahre Bedrohung aber liegt unter der Erde: Unsere Welt wird hinuntergezogen. Alle Häuser sind schon schief, die Schule ist soeben eingestürzt.


Arbeitslos

Der 12-jährige Gran hat vom Großvater den Huf eines Ringelspielpferdes geerbt, und damit kann man Türen öffnen, die es gar nicht gibt. Daran sieht man weder einmal: Alles kann man schaffen (wenn man es schaffen kann).
Das ist der erste Roman für Kinder, den der Amerikaner Dave Eggers (Foto oben, berühmt seit „Der Circle“) geschrieben hat. Schöne Ideen hat er.  Das Fantastische wächst aus Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit. Störend ist,  dass er sich mitten im Abenteuer als Erzähler zu Wort meldet und meint, etwas erklären zu müssen.

Dave Eggers:
„Die Mitternachtstür
Übersetzt von
Ilse Layer. Mit Vignetten von Aaron Renier.
Sauerländer
Verlag.
368 Seiten.
17,50 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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