Buchkritik: Juan Gabriel Vásquez und "Die Gestalt der Ruinen"

Buchkritik:  Juan Gabriel Vásquez und "Die Gestalt der Ruinen"
Der Mord am Politiker Gaitán 1948 war der Beginn des kolumbianischen Chaos.

„Auf eigene Verantwortung“ (sagt der Autor, Foto oben) könne man Übereinstimmungen mit dem realen Leben suchen. Man wird sie sofort finden:
Betrachtet wird, Jahrzehnte danach, der Mord am liberalen kolumbianischen Politiker Gaitán – das war 1948 in Bogotá. Er war sehr beliebt. Das Verbrechen wurde nie restlos geklärt und stürzte Kolumbien ins Chaos, das nicht in Ordnung gebracht wurde.

Verschwörung

Ausgehend davon, dass jemand im Museum Gaitáns zerschossenes Sakko aus einer Vitrine stehlen wollte, geht der historische Roman in einen Politthriller über. Verschwörungstheorien, die u.a. den Mord an John F. Kennedy umfassen,  klingen gar nicht so verrückt.
Juan Gabriel Vasquez hat „Die Gestalt der Ruinen“ derart dicht geschrieben, dass man das Gefühl hat, jede der Seiten drohe überzugehen. Vasquez übertreibt die Genauigkeit. Das merkt man – und will es trotzdem nicht missen
 Sich darauf einzulassen, ist zeitraubend, aber  kolumbianischer Genuss.

 

Juan Gabriel
Vásquez:
„Die Gestalt der Ruinen“
Übersetzt von Susanne Lange.
Schöffling Verlag.
528 Seiten.
26,80 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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