Die kulinarischen Geheimnisse der 100-Jährigen
Emiko Kinjo sieht aus wie 70, in Wahrheit ist sie 94 Jahre alt – dass Europäer mit 65 in Pension gehen, kann sie sich nicht vorstellen. Da ist man doch noch fast ein Kind, meint sie. Japan ist das Land mit der höchsten Lebenserwartung, auf Okinawa im Ostchinesischen Meer finden sich die ältesten Japaner überhaupt. Beim Besuch des Autors Henrik Ennart sind 156 der 3386 Bewohner des Dorfes Ogimi über 90 Jahre alt. 13 von ihnen sind bereits 100 oder älter. Zum Vergleich: In Schweden erreicht gerade mal einer von 5000 Einwohnern ein so hohes Alter.
Ihren Tag beginnt sie mit einer lokalen Variante der Misosuppe mit Süßkartoffeln und Blattgemüse. Die ehemalige Ernährungsberaterin glaubt, einen weiteren Grund für ihr hohes Alter zu kennen. Dreimal am Tag gehen die alten Leute in den Garten, und das 365 Mal im Jahr, um die Pflanzen zu bewässern. Das sei ihr Geheimnis.
Der schwedische Wissenschaftsjournalist Henrik Ennart versuchte für "Das Kochbuch der 100-Jährigen", die Erfolgsrezepte der Langlebigen zu entschlüsseln. Seine kulinarische Entdeckungsreise führte ihn nach Italien, Griechenland, Japan, Lateinamerika und Schweden. Laut seiner Meinung ist das Einzige, was alle Langlebigen vereint, die Tatsache, dass sie das Beste aus den regionalen Rohstoffen herausholen. Und die Tatsache, dass Ernährung ein wichtiges Element in einem Lebensstil ist, der den Menschen eine gesunde Balance zwischen körperlicher Beweglichkeit und Entspannung verschafft.
Wo die Männer gleicht alt werden wie die Frauen
"Zu Weihnachten haben wir ein Schwein geschlachtet, eingesalzen und geräuchert – das musste dann bis zum nächsten Jahr reichen."
Buchtipp: Das Kochbuch der 100-Jährigen, Niklas Ekstedt, Henrik Ennart, Good Life Books by Fackelträger, 20 Euro, ISBN 9783771646639
Das sardische Bergdorf Villagrande Strisaili ist von den Vereinten Nationen zu dem Ort mit der weltweit höchsten Lebenserwartung weltweit ernannt worden. Frisch gepflückte Feigen gehören zu den dortigen Grundnahrungsmitteln. Als Salat eignen sie sich als Vorspeise oder als Beilage zu Fisch und Fleisch.
Feigen halbieren und die Schnittflächen in Butter goldbraun braten.
Zucker und Balsamicoessig dazugeben und so lange einkochen, bis die Flüssigkeit ein Sirup ergibt.
Ziegenkäse in kleine Stücke teilen, mit Rucola. Olivenöl und Meersalz mischen.
Feigen auf den Salat geben und Sirup darüberträufeln.
Kommentare