Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Monats mehr als versechsfacht

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Welche Bezirke und Bundesländer aktuell am stärksten betroffen sind - ein Überblick über die aktuellen Corona-Zahlen.

505 Neuinfektionen gab es von Mittwoch auf Donnerstag. Innerhalb von nur vier Wochen hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen mehr als versechsfacht. 

Die Sorge, dass sich der Corona-Herbst 2020 wiederholt wird damit immer größer, immer lauter werden die Appelle an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen, die Front für ein Ende der Gratis-Tests wird immer breiter. Befürworter wie Hermann Schützenhöfer oder Günther Platter erhoffen sich dadurch einen größeren Anreiz, sich impfen zu lassen. Denn - auch das steht im Raum - Nicht-Geimpften drohen auch im Alltag erneut Einschränkungen. Rein rechtlich jedenfalls sei eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Nicht-Geimpften möglich, ist sich etwa Christoph Bezemek, Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät in Graz, im KURIER-Gespräch sicher.

Zurück zu den Zahlen: Woher kommt der aktuelle Anstieg? Welche Regionen sind besonders betroffen? Der KURIER hat sich die aktuelle Situation genauer angesehen. 

23,7 Prozent aller Fälle der vergangenen Woche waren asymptomatisch. Der Anteil jener Fälle, deren Ursprung von den Contact Tracern der Länder zurückverfolgt werden konnte sank leicht, er liegt laut AGES-Daten aktuell bei 64,4 Prozent. Die meisten Ansteckungen - rund 43 Prozent - werden noch immer der Kategorie "Haushalte" zugeordnet. Der Anteil der Neuinfektionen, die auf eine (Urlaubs)Reise zurückgeführt werden konnten, sank dagegen deutlich. Er liegt aktuell bei 15 Prozent. Noch vor zwei Wochen lag dieser Anteil bei rund 32 Prozent. 

Außerdem gingen die Clusterfälle leicht zurück, nachdem in der Vorwoche noch große Nachtlokal-Cluster bzw. der Cluster rund um das kroatische Festival "Austria goes Zrce" das Infektionsgeschehen prägten. 

Und welche Bezirke und Bundesländer sind aktuell am stärksten betroffen? Das sehen Sie in folgender Grafik: 

Spitzenreiter im Moment ist der Bezirk Lienz. Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 186 bewegt sich der Bezirk nun seit geraumer Zeit an der Spitze des Infektionsgeschehens - und das mit deutlichem Abstand. Auf Platz 2 landet Kirchdorf an der Krems mit einer 7-Tages-Inzidenz von 72. 

Den größten Anstieg in der vergangenen Woche verzeichnete Murau, wo 18 neue Fälle ein Plus von 800 Prozent bedeuten. 

Gar keine neuen Fälle wurden in den vergangenen sieben Tagen in Rust registriert. 

Von den Bundesländern ist aktuell Salzburg mit einer 7-Tages-Inzidenz von 50,5 am stärksten betroffen, gefolgt von Vorarlberg (50,1) und Wien (49). 

Österreichweit liegt die 7-Tages-Inzidenz aktuell bei 37,69. Am 5. Juli lag dieser Wert noch bei lediglich 5,4. 

Spitalsbelegung steigen nur leicht 

Positiv ist, dass trotz steigender Infektionszahlen die Belegung auf den Intensivstationen und in den Spitälern insgesamt konstant niedrig bleibt. 

In den österreichischen Spitälern gibt es aktuell 132 Patienten, das sind zehn mehr als noch am Vortag. Auf den Intensivstationen sind es 36 Patienten aktuell und damit elf mehr Patienten als am Vortag. Das ist zwar der höchste Stand seit einem Monat. Insgesamt sind aber keine keine deutlichen Anstiege bei der Hospitalisierungen festzustellen. 

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