Salzburgs Bürgermeister: "Wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der KPÖ"

Salzburgs Bürgermeister: "Wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der KPÖ"
Harald Preuner wurde 2017 zum Bürgermeister von Salzburg gewählt. Jetzt tritt er nicht mehr an. Eine Bilanz und ein Ausblick.

KURIER: Herr Preuner, wo ist in Salzburg Ihre Handschrift zu sehen?

Harald Preuner: Nach den Untreueverurteilungen des Bürgermeisters, des Finanzdirektors und des Magistratsdirektors war die Unruhe im Haus relativ groß, das hat ordentlich aufs Gemüt geschlagen haben. Es war sehr schwierig, wieder eine vertrauensvolle Arbeit in die Beamtenschaft zu bekommen.  

Dann ging es ans Arbeiten.

Neben den laufenden Projekten etwa im Schul- und Kindergartenbereich war klar, dass wir die Festspielhäuser angreifen werden müssen. Dieser Umbau und die Erweiterung sollen in zwei Jahren starten. Der Stadtanteil liegt jetzt bei rund 130 Millionen Euro. Da war es wichtig, dass zumindest die Finanzen stimmen, wenn das Thema einmal politisch umstritten ist.

Das ist es jetzt gar nicht.

Da bin ich mir noch nicht so sicher, das kann noch kommen bei uns in Salzburg. Jedenfalls habe ich versucht, das Budget so aufzustellen, dass wir entsprechende Rücklagen bilden. Wir stehen aktuell bei einem Schuldenstand von 18 Millionen Euro, wir haben über 200 Millionen Euro auf der hohen Kante.  Wir haben nur die Dinge angepackt, die notwendig sind. Was politisch „nice to have“ wäre von anderen Fraktionen habe ich einfach beiseite gedrückt.

Die Verkehrsgesellschaft wollten Sie auch noch vor Ende Ihrer Amtszeit neu regeln. 

Ja, da haben wir die Geschäftsführer bestellt, und es wurde ein Nahverkehrsplan erstellt. Dieser wird noch optimiert. Die Linien, die von außen in die Stadt kommen, werden an den innerstädtischen Verkehr angepasst. Bei uns fahren relativ viele Busse durch, und schön langsam fragt sich jeder: Kann man das denn nicht optimieren? Weil auf einer Linie fährt der Regionalbus genauso wie der Stadtbus. Das gehört besser abgestimmt, das ist die Aufgabe der neuen Gesellschaft. Die Beschlüsse sind alle da, die Finanzierung steht.

Kommen wir zur Wahl. Warum stehen Sie auf der Wahlliste auf Platz 80? 

Das war eine Solidaritätskundgebung. Ich gehe ja nicht im Zwist. Es ist notwendig, rechtzeitig einen geregelten Übergang zu finden, ich kandidiere deshalb nochmals auf dem letzten Listenplatz. Wenn ich Ambitionen hätte, müssten 79 verzichten. Das können Sie vergessen.

2019 hatte die ÖVP 37 Prozent erreicht, die Umfragen sagen Ihrer Partei eine Halbierung voraus. Treten Sie nicht mehr an, weil eine Wahlschlappe absehbar ist?

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