Österreichs große Talente: Von diesen Menschen werden wir in Zukunft noch hören
Ein Talent ist eine Begabung, die eine Person zu ungewöhnlichen oder zumindest zu überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten Gebiet befähigt. Die großen, bekannten Talente der Geschichte, die folglich zu Weltstars avancierten, kennen wir alle – seien sie aus dem Fußball, wie etwa Pelé oder aus der Musik, wie Gitarrist Jimi Hendrix oder die Sängerin Aretha Franklin. Doch welche großen Talente schlummern im heimischen Sport, in der Kunst, Wissenschaft oder in der Politik?
Die KURIER-Redaktion holt acht interessante Menschen vor den Vorhang, von denen wir in der Zukunft vermutlich noch einiges hören werden. Es sind Menschen, die bereits jetzt für Aufmerksamkeit gesorgt haben, auf die aber noch eine spannende und vielversprechende Zukunft wartet. Dass der ORF aktuell das neue TV-Format „Stars&Talente“ für den heimischen Klassiknachwuchs zeigt, ist übrigens ein – feiner – Zufall.
Siebenkämpferin Verena Preiner strebt Olympia-Medaille an
Verena Preiner hat gute Chancen, im Sommer 2021 österreichische Geschichte zu schreiben. Den Namen der bald 26-jährigen Oberösterreicherin braucht man sich dennoch nicht zu merken.
Noch knapp vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio (ab 23. Juli) will die Siebenkämpferin ihren Verlobten heiraten und dessen Nachnamen annehmen. Halten Sie daher in den Ergebnislisten Ausschau nach Verena Mayr! Nach Japan wird die WM-Dritte als Mitfavoritin auf eine Medaille reisen. Ein Erfolg hätte historische Dimensionen: Seit mittlerweile 21 Jahren (Silber von Stephanie Graf über 800 Meter) wartet Österreich auf eine olympische Medaille in der Leichtathletik. Es wäre obendrein die erst achte in der langen Historie der Elementarsportart.
„Klar löst eine WM-Medaille etwas aus. Mental bin ich sicher stärker geworden“, sagte Verena Preiner im KURIER-Interview. An Druck ist die Athletin aus Ebensee gewöhnt, Qualen sind ihr alles andere als fremd. Ein Siebenkampf gleicht einer Mammutaufgabe, die Athletinnen gelten als Königinnen der Leichtathletik: 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, Weitsprung, Speerwurf und 800 Meter sind binnen zwei Tagen zu absolvieren. „Du brauchst Disziplin, kannst dich aber dennoch austoben“, sagt Österreichs Rekordhalterin.
Der größte Luxus nach einem Wettkampf sei eine Pizza. „Am nächsten Tag hab’ ich wieder einen guten Grund, um hart zu trainieren.“ Intensiv war es kurz vor Weihnachten auf Teneriffa. Bei einem dreiwöchigen Trainingslager auf der Ferieninsel hat sich Preiner mit u. a. 200 Speerwürfen, 250 Weitsprüngen und 150 Sprints über 300 Meter in Olympia-Form gebracht.
Die einjährige Verschiebung der Sommerspiele könnte ihr sogar gelegen gekommen sein. Eine Knöchelverletzung hatte sie 2020 außer Tritt gebracht. Ihren absoluten Leistungshöhepunkt strebt Verena Preiner ohnehin erst bei Olympia 2024 an. An den Namen Mayr wird man sich da längst gewöhnt haben.
Andreas Bergthaler kennt den genetischen Code von Covid-19
Es braucht keine Kristallkugel, um vorherzusagen, was wir heuer dringend wissen wollen: Etwa, ob jemand, der eine Corona-Infektion durchlaufen hat, sich neuerlich anstecken kann. Auch wie lange der Impfschutz hält, interessiert brennend. Genauso wie das Corona-Virus auf eine Impfung reagiert. Bei der Beantwortung all dieser Fragen werden wir nicht um Andreas Bergthaler und sein Team herum kommen, beschäftigt er sich doch seit Monaten genau damit.
Rückblick auf Februar 2020: Im CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Akademie der Wissenschaften überlegt ein Team rund um Bergthaler, „was wir als Grundlagenforschungsinstitut zur Bewältigung der Pandemie beitragen können“. Der studierte Veterinärmediziner, Jahrgang 1977, mit einem Faible für Labors – „da wurde ich mit dem Wissenschaftsvirus infiziert“ – erforscht seit Jahren, „warum wir erkranken, wenn wir von einem Virus infiziert werden“. Praktika in Japan, Schottland, Dänemark und ein Doktoratsstudium in der Schweiz an der Universität Zurich (bei einem Nobelpreisträger) brachten ihn vollgepackt mit Wissen 2011 zurück nach Wien.
Für Bergthaler war klar: Er wollte in Sachen Infektionserkrankungen weiterarbeiten und herausfinden, wie sich ein Virus im Wirt verändert. „Anfang des Jahres hatten wir also bereits wichtige Werkzeuge in der Pipeline. Im Lockdown haben wir entschieden, ein Projekt aus dem Boden zu stampfen“, sagt Bergthaler und sequenzierte mit seinem Team als erster das Corona-Virus in Österreich. Das sei insbesondere dann wichtig, wenn – wie jetzt – eine neue Mutation auftaucht und großes Interesse besteht, ob dies auch Österreich betrifft.
Übrigens: Wenn der Vater zweier Töchter erwähnt, dass er gerne Schwammerl sucht, hat auch das Parallelen zur Wissenschaft. „Beides ist wie eine Schnitzeljagd – man versucht mit Vorwissen und Bauchgefühl abzuschätzen, ob es links oder rechts hinterm Felsen etwas Interessantes gibt und man Dinge finden kann, die sonst noch keiner entdeckt hat.“
Start-up Robo Wunderkind sorgt auch an Schulen für Interesse
Mitte Dezember war es wieder einmal soweit: Schon zum zehnten Mal erhielt Anna Iarotska heuer einen Preis für ihr Start-up. Aus mehr als 100 Einreichungen hat sich das Unternehmen Robo Wunderkind bei der Ausschreibung „Digitale Innovation aus und für Österreich“ des Wirtschaftsministeriums durchgesetzt. 2014 gemeinsam mit zwei weiteren jungen Erfindern gegründet, hat sich Iarotska mit dem jungen Unternehmen in kürzester Zeit einen Namen in der kreativen heimischen Digitalszene gemacht. Aber was ist an Robo Wunderkind so einzigartig?
Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei der Erfindung um einen Roboter für Kinder. Die Kids sollen die Geräte selbst programmieren (das Produkt richtet sich an 5- bis 16-Jährige) und so spielerisch in Technik und Entwicklung einsteigen. Inzwischen sind bereits fünf Varianten der Roboter ab 200 bis 400 Euro erhältlich. Zwei davon sind für den Unterricht an Schulen gedacht. Schon mehr als 500 Bildungseinrichtungen haben sich dafür begeistern können.
„Es war ein spannendes Jahr“, sagt Iarotska. „Die Schulen sind viel offener geworden für digitale Lernsysteme, es gibt viel mehr Interesse der Lehrkräfte.“ Durch die vielen Lockdown-bedingten Unterbrechungen seien zwar hier die Umsätze zurückgegangen. Durch mehr Verkäufe von Heimsets habe dies aber ausgeglichen werden können. Sie machen laut Iarotska rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes im mittleren dreistelligen Tausend-Euro-Bereich aus.
Robo Wunderkind hat bereits 17 Mitarbeiter, neben diversen IT-Fachkräften auch zwei Pädagogen. Kommendes Jahr sollen die Apps und die möglichen Funktionen der Roboter weiter entwickelt werden. Helfen dabei soll eine Förderung der EU in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Auch, um die Roboter-Bausets europaweit bekannter zu machen. Die zuvor von Risikokapitalgebern zur Verfügung gestellten 700.000 Euro sind in den Aufbau des Unternehmens, das bereits kostendeckend wirtschaftet, geflossen. Immerhin, auch in fünf weiteren Ländern konnte Robo Wunderkind schon Preise einheimsen.
Can Güven will mit Politik die Welt verändern
Die Verwandten hätten es lieber gesehen, wenn er Anwalt oder Arzt, wie die Mutter, geworden wäre. Ehrenwerte Berufe. Das Problem daran: Man könne nur wenigen helfen. Und Can Güven will allen helfen. „Ich möchte in die Politik, weil das für mich der Ort ist, wo ich Ungerechtigkeiten strukturell bekämpfen kann.“
Can Güven, 24, hat gerade sein Publizistik-Studium abgeschlossen. Er engagiert sich in der Jungen Generation der SPÖ, wo er im Bundesvorstand ist, und hat bei mehren Wahlkämpfen mitgearbeitet. Dem Vorurteil, die Jugend hätte mit Politik wenig am Hut, kann er gar nichts abgewinnen, im Gegenteil – die Jungen hätten hohe Moralvorstellungen: „Man kann den Jungen nicht so schnell was vormachen. Mit reinen PR-Geschichten kann man bei ihnen nicht punkten. “
Can Güven, Sohn einer Wiener Ärztin und eines türkisch-stämmigen Kleinunternehmers, hat das Lycée Français besucht und ist im noblen Gersthof aufgewachsen. Nicht der ganz typische Beginn einer SPÖ-Karriere? Die Frage hat er natürlich schon oft gehört und er ist auch gut darauf vorbereitet: „Die SPÖ funktioniert für alle. Das ist ihre große Stärke. Denn alle haben etwas davon, wenn es Gerechtigkeit und sozialen Frieden gibt.“
Ebenso wenig typisch war wohl der Moment, in dem Güven beschloss, sich politisch zu engagieren. Nämlich ausgerechnet während einer TV-Debatte mit dem später vielkritisierten SP-Kanzler Werner Faymann. Es imponierte Güven, wie sich der Kanzler gegen die FPÖ abgrenzte, obwohl das damals nicht allen in seiner Partei behagte.
Can Güven sagt, was man von angehenden Politikern selten ausgesprochen hört: Er will Berufspolitiker werden. „Ich will Verantwortung tragen. So viel Verantwortung wie möglich, denn nur mit Verantwortung kann man Veränderungen bewirken.“ Sein Wunsch für 2021: „Ich wünsche mir mehr Kontakt mit Menschen. Ich brauche Trubel. Ich will mehr Action. Für die Welt wäre etwas weniger Action allerdings ganz gut.“
Vordenkerin Charlotte Stix sucht nach intelligenten Regeln
Die brillante, junge Expertin für Künstliche Intelligenz (KI) kann so herzhaft natürlich lachen. Etwa auf die Frage, was Charlotte Stix umtreibt, wenn sie sich einmal nicht in die Frage vertieft, welche ethischen Richtlinien Künstliche Intelligenz braucht: „Sie meinen, wenn wir nicht gerade Corona hätten?“, antwortet sie heiter am Telefon, an ihrem derzeitigen Wohnsitz in Cambridge. Da wären: Kickboxen und Zirkusakrobatik – „alles Beschäftigungen, die vollste Konzentration verlangen“, sagt die Dissertantin an der Universität für Technologie in Eindhoven.
Derzeit aber gilt die volle Konzentration der gebürtigen Wienerin, die mit 18 Jahren zum Studium der Philosophie und Kognitiven Wissenschaften nach London ging, allein ihrer Forschung. Die dreht sich um die Problematik: Wie bringt man Politik, Experten und Industrie zusammen, um die sich extrem schnell verändernde Künstliche Intelligenz künftig nach ethischen Prinzipien regulieren zu können? Wie weit dürfen KI-Systeme gehen, ohne Grundrechte, Gesundheit, Sicherheit und moralische Anliegen der Menschen zu verletzten? Und wie soll dennoch dabei die Weiterentwicklung von KI gewährleistet bleiben?
Als Vordenkerin im Bereich der Ethik der KI-Systeme hat sich Charlotte Stix bereits einen Namen gemacht, sie wird weltweit zu Vorträgen eingeladen. Im Vorjahr wurde die KI-Expertin von Forbes in dessen „30 unter 30“ -Liste in Europa im Bereich Technologie (als einzige Österreicherin) ausgezeichnet. Bis vergangenen August koordinierte sie zudem die hochrangige KI-Expertengruppe der EU-Kommission: Die hatte Vorschläge für ethische Prinzipien für KI-Systeme ausgearbeitet.
Wichtig ist ihr vor allem, „meine akademische Arbeit in der echten Welt anwendbar zu machen“. Und so kann sich Charlotte Stix auch vorstellen, künftig mit Regierungen zusammenzuarbeiten. Denn an der Frage, was KI künftig darf und was nicht – an dieser Frage kann die Politik bald nicht mehr vorbei.
Bianca Jankovska seziert soziale Trends
Bianca Jankovska verkörpert, was man unter einem digitalen Multitalent versteht. Im Web bespielt die 29-Jährige seit sechs Jahren den Blog „Groschenphilosophin“. Mit Gedanken zu heiklem Schönwetterfeminismus und privilegierten Öko-Urlauben, Streaming-Tipps und Buch-Rezensionen, Geschichten zum oft prekären Leben als freie Autorin und Podcasterin.
Apropos Podcast: Einen solchen, nein gleich mehrere, betreibt die Tochter einer Slowakin und eines Österreichers ebenfalls. In „Tired Women“ spricht sie sich selbst aus der Seele, sucht Austausch mit Autorinnen „mit Haltung und Herzblut“ – die „oft eines sind: sehr müde“. Es geht um Berufsfacetten, die gerne vergessen werden: „den Kampf um Unabhängigkeit, mit nahendem Burn-out auf Lesetour zu gehen oder gegen veraltete, mediale Narrative anzuschreiben“.
Die Inhalte der Donaustädterin, die Social-Media-Konzepte für Kunden erarbeitet und auf Instagram und Telegram auch mal alltägliche Einblicke gewährt, heben sich thematisch von der oft belanglosen Blogszene ab. Das Geschriebene steht hinter einer Bezahlschranke. Sie verdient damit Geld. Etwas, das selbst etablierten Medien oft verwehrt bleibt.
Jankovska kann auch analog. Mit ihrem 2017 erschienen Buch „Das Millennial Manifest“ brachte sie das Lebensgefühl und die wachsende Überforderung ihrer Generation aufs Tapet. Für ihr mittlerweile vielfältiges und selbstständiges Schaffen waren ihre beruflichen Anfänge prägend. Nach dem Studium der Publizistik und Politikwissenschaft in Wien und Antwerpen schrieb sie für Die Zeit und den Falter. Inzwischen lebt Jankovska in Berlin, dem Journalismus hat sie den Rücken gekehrt: „Neben der miserablen Bezahlung von teils sogar prestigeträchtiger Medien, stieß mir das Machtungleichgewicht zwischen Verlagshaus und Schreibenden bitter auf.“ Medienhäusern mangle es auch an Verantwortungsbewusstsein für den heiklen Spagat zwischen kreativer Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung ihrer Schreibenden.
Ihre Zielstrebigkeit mag manchem zwischen Autonomiehunger und beruflicher Autoritätshörigkeit gefangenem Mittzwanziger Respekt abringen. Jankovska erfüllt ihre Entwicklung mit Stolz: „Ich habe mich als Erste in meiner Familie als Solopreneur-Pionierin selbstständig gemacht, ausgerechnet in der Medienbranche. Sicherheit wurde in meiner Familie immer großgeschrieben. Das Verlangen danach habe ich mir hart abtrainieren müssen. Niemand in Österreich ist diesen Weg vor mir gegangen.“
Ihrem jüngeren Ich würde Bianca Jankovska beim Streben nach beruflicher Erfüllung heute raten, „niemals einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben, wenn du gerade voller Panik bist und nicht um jeden Preis in einer Karriere zu bleiben, die du für dich mit 18 gewählt hast“. Ab 2021 wird sich die Digitalerin an der TU Dresden dem Studium des Immaterialgüterrechts widmen, das den Schutz geistiger Güter regelt. Als Schaffende von immateriellem Gut ist ihr das Fachgebiet ein persönliches Anliegen: „Journalistinnen und Journalisten einmalig einen lächerlichen Betrag für zeitgeistige Debattenbeiträge zu bezahlen und hinterher mit den Texten für immer machen zu dürfen, was man möchte, finde ich beispielsweise absurd.“
Der lähmenden Bedeutungslosigkeit des Internets will Bianca Jankovska weiterhin mit bewusster Content-Kreation entgegentreten, dem Blog-Sterben mit Beständigkeit, Clickbait mit dem Beschreiben komplexer Zusammenhänge. Ihr nächstes Herzensprojekt ist noch geheim. „Aber es wird bestimmt wieder etwas Neuartiges sein.“
Junges Paar mischt Schmuckdesign-Branche auf
Wer sich gerne auf Instagram herumtreibt und dort den Victoria’s-Secret-Models Sara Sampaio oder Elsa Hosk folgt, wird vielleicht schon einmal deren Schmuck bewundert haben. Die Laufstegschönheiten zeigen sich aktuell häufig mit mehreren unterschiedlichen Goldketten im Lagenlook. Von einem Edeljuwelier stammen diese jedoch nicht, sondern von einer jungen steirischen Marke.
Helena Milchrahm und ihr Freund Simon Rupp haben erst vor einem Jahr ihr Schmucklabel Bruna gegründet, bekommen mittlerweile bereits jetzt Anfragen von Berühmtheiten wie Emily Ratajkowski und Sofia Richie. „Manche schicken mir einfach ihre private Adresse auf WhatsApp“, freut sich Milchrahm über ihre prominenten Kundinnen. Die Idee kam dem Paar während einer Weltreise. Letzter Halt: Tahiti. Dort entdeckten sie die Keshi-Perle, die im Zuge der Perlenzucht meist aufgrund ihrer unregelmäßigen Form aussortiert und weggeschmissen wird. „Sie passt nicht in das klischeehafte Bild der perfekten Schmuckindustrie.“ Alles andere als nachhaltig, fand die studierte Umweltwissenschaftlerin Milchrahm.
Zurück in Österreich gründete die gebürtige Pöllauerin ihre eigene Schmuckmarke, „für deren Stücke man nicht vorher drei Jahre lang sparen muss“. Trotz leistbarer Preise steht Nachhaltigkeit im Fokus. 100 Prozent des Silbers sind recycelt. Ab kommenden Jahr gilt Selbiges für Gold, welches derzeit zu 85 Prozent recycelt ist. Hergestellt wird von TÜV-zertifizierten Goldschmieden. Jedes Bruna-Design wird in Kartons aus Gras und Altpapier verschickt, zum Verschließen wird kein Klebstoff benötigt.
2021 werden Helena Milchrahm und Simon Rupp weiter von sich hören lassen: Das junge Unternehmen wird bald klimaneutral. „Aus Überzeugung. Nicht weil es gerade ein Trend ist.“
Claudia Plakolm ist neue JVP-Chefin
„Ich verwehre mich dagegen, eine ganze Generation als ,lost’ abzustempeln“. Claudia Plakolm steht am Rednerpult im Nationalrat. „Es sind gerade junge Leute, die für Zusammenhalt sorgen und mit tollen Initiativen Risikogruppen schützen“, erklärt sie. Aus den türkis-grünen Rängen tönt Applaus.
Die 26-Jährige sitzt für die ÖVP im Nationalrat, seit sie 22 Jahre alt ist. Heute, vier Jahre später, ist die Studentin immer noch die jüngste Abgeordnete der Türkisen. Ihre Hauptthemen sind dementsprechend neben dem Ehrenamt vor allem junge Politik und umgekehrt Politik für die Jungen. Allerdings, erklärt Plakolm, seien eigentlich alle politischen Entscheidung, die im Parlament gefällt werden, Jugendpolitik. Immerhin seien es die Jungen, die diese Entscheidungen in der Zukunft am stärksten betreffen werden.
Plakolm weiß, wovon sie spricht. Die Politik war für sie schon bei ihrem Einzug in den Nationalrat 2017 kein unbekanntes Terrain mehr. Ihr Vater ist Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Walding, Plakolm war am Gymnasium in Linz Schulsprecherin, später Landesobfrau der Jungen ÖVP (JVP) Oberösterreich. 2021 wird die designierte Obfrau vom Bundeskongress der JVP offiziell zur Bundesobfrau gewählt werden. Ein Amt, das auch Bundeskanzler Sebastian Kurz von 2009 bis 2017 ausübte.
Der Vergleich mit dem Kanzler wird daher in vielen Interviews bemüht. Ob sie vorhabe, die erste gewählte Bundeskanzlerin Österreichs zu werden, wird Plakolm oft gefragt. Als Antwort schüttelt sie dann nur lachend den Kopf. Soweit plane sie gar nicht, erklärt sie. Zunächst will sie ihr Wirtschaftspädagogik-Studium an der Universität Linz abschließen, dann werde sie weitersehen.
Im Nationalrat steht der Jungpolitikerin im neuen Jahr in jedem Fall einiges an Arbeit bevor. Immerhin sorgt die Corona-Krise gerade bei der jungen Bevölkerung für einige Herausforderungen, Stichwort Jugendarbeitslosigkeit.
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