Impfungen: Neun Bundesländer, neun Geschwindigkeiten
„Österreich impft“ heißt die neue Initiative, in der namhafte Experten Aufklärung in Sachen Coronavirus leisten und Falschmeldungen entgegentreten wollen. Ihr gehört unter anderem Ursula Wiedermann-Schmidt, Vorsitzende der Impfkommission, an.
Zuletzt wurde vereinbart, dass die Organisation der Impfung den Ländern obliegt. Ein Überblick über den dortigen Planungsstand:
Wien
Am Dienstag wollen Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) nähere Details zum Wiener Impfplan präsentieren. Die wichtigsten Eckpunkte stehen aber jetzt schon fest: Ab 18. Jänner kann man sich online für die Impfung vormerken lassen, alternativ dazu wird es auch eine telefonische Anmeldemöglichkeit über die Hotline 1450 geben. Die Basis für die Impf-Infrastruktur bilden die zwölf Impfzentren, die bereits für die Grippeimpfung verwendet wurden. Hinzu werden mehrere Impfstraßen kommen sowie mobile Teams.
Niederösterreich
Jene rund 98.000 über 80-Jährigen, die nicht in Pflegeheimen leben, sollen ab 1. Februar geimpft werden – bei den niedergelassenen Ärzten. Bereits nächste Woche soll dazu ein Anmeldesystem über 144 Notruf NÖ online gehen. Für Senioren, die kein Internet haben, wird noch an einer Lösung gearbeitet. Was die restlichen Gruppen betrifft, hält sich das Land NÖ an die Impfstrategie des Bundes, hier gibt es laufend Gespräche. Die breite Bevölkerung könnte ab Ende März/Anfang April geimpft werden. Die Anmeldung wird dann über die Ärzte laufen. 140 stehen derzeit übrigens für Impfungen bereit.
Burgenland
Montagnachmittag wurden die Details zum Impf-Fahrplan besprochen. „Finale Abstimmungen mit der Ärztekammer laufen, am Dienstag wird eine Aufklärungskampagne präsentiert“, hieß es im Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Steiermark
Noch nicht sehr weit ist man bei den Vorbereitungen in der Steiermark: Um die über 80-Jährigen außerhalb von Heimen zu erreichen, werde „eine Arbeitsgruppe gegründet“, kündigt Impfkoordinator Michael Koren an. Ob es ein Online-Vormerksystem geben wird, steht noch nicht fest.
Oberösterreich
14.400 über 80-Jährige, die nicht in Heimen wohnen, sollen noch im Jänner die erste Impfung erhalten. Ab Dienstag kommender Woche sollen die ersten geimpft werden. Dafür anmelden können sich die Personen dieser Altersgruppe ab Freitag über eine Hotline oder online. Geimpft wird in Impfzentren in den einzelnen Bezirken.
Kärnten
In Kärnten werden am Samstag dieser Woche 3.900 Impfungen in den Bezirksstellen der ÖGK verimpft. Über 80-Jährige konnten sich über die Gemeinden für die Impfung anmelden und haben von der ÖGK Termine erhalten. Die 3.900 Impfdosen hat Kärnten vom Bund zusätzlich zu jenen 8.300 Dosen erhalten, die bis Ende Jänner für Pflegeheime und Pflegepersonal gedacht sind. Was in Pflegeheimen nicht gebraucht wird, wird später ebenfalls über die ÖGK-Stellen verimpft. In die Dörfer will man erst mit einem leichter transportierbaren Impfstoff hineingehen.
Salzburg
In Salzburg sollen sowohl Impfstraßen als auch mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Dazu ist eine Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Apotheken geplant. In größeren Betrieben soll der Arbeitsmedizinische Dienst impfen. Ob es ein Anmeldesystem geben soll, ist noch nicht fixiert.
Tirol
Bis dato wurden über 10.300 Bestellungen – sowohl für Personal als auch Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen – abgegeben. An der Impfstrategie für die weiteren Bevölkerungsgruppen wird derzeit gearbeitet. Details soll es im Laufe der Woche geben.
Vorarlberg
Noch im Jänners soll eine Vormerkplattform kommen. Mit der Impfstraße in Dornbirn könnte theoretisch in einer Woche die gesamte Bevölkerung geimpft werden.
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