Bildungspsychologin Schober: "Alles daran setzen, dass Schulen geöffnet bleiben"

Bildungspsychologin Schober: "Alles daran setzen, dass Schulen geöffnet bleiben"
Im Interview spricht Psychologin Barbara Schober über die Nachwirkungen der Corona-Pandemie – und welche Herausforderungen im neuen Schuljahr warten.

Der Artikel ist Teil einer KURIER-Serie zum Schulstart. Hier etwa finden Sie, was Lehrerinnen und Lehrer in der letzten Ferienwoche vor der Schule so unternehmen.

Die Maßnahmen während der Corona-Pandemie sind nicht spurlos an Österreichs Schulkindern vorübergegangen. Zusätzlich sind sie von Teuerungen betroffen und müssen sich mit dem Krieg auseinandersetzen. Bildungspsychologin Barbara Schober erklärt im Interview, worauf man jetzt besonders achten sollte.

KURIER: Bei allen Herausforderungen, die es derzeit gibt, wären Sie selber gerne wieder Schülerin?

BARBARA SCHOBER: Schüler und Schülerinnen haben es derzeit nicht immer leicht und es hängt natürlich davon ab, wie die Umstände sind, aber grundlegend ja. Trotz aller Herausforderungen ist Schulzeit eine Zeit, in der man vor allem lernen kann. Das weiß man im Nachhinein sehr zu schätzen.

Die Pandemie hat den Kindern viel abverlangt. Wie werden sich diese Erfahrungen langfristig auswirken?

Jeder, der behauptet, er weiß das, spekuliert. Aber es ist klar, dass es zum Beispiel Kinder gibt, die ins 4. Schuljahr kommen und kein „normales“ Schuljahr erlebt haben, sondern immer eine Ausnahmesituation. „Wird die Schule stattfinden? Ist es ein Ort, an dem ich mich sicher fühle oder nicht?“. Manche waren mehr belastet, andere weniger und daher werden auch Folgen unterschiedlich sein. Aber in jedem Fall spüren Kinder eine neue Art von Unsicherheit, die wir im Auge behalten müssen. Die Sache ist jetzt nicht vorbei. Psychische Folgen von Krisen werden oft erst mit etwas Verspätung sichtbar.

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