Burgenland 2025: Wahlen, viel Musik, ein Jubiläum
So früh wie noch nie wird heuer der Landtag gewählt. Ein Paukenschlag, der wohl über die Landesgrenzen hinaus nachhallen wird.
Aber längst nicht der Einzige im nächsten Jahr.
Landtagswahl Burgenland am 19. Jänner 2025
Es geht noch früher als früh: 2020 fand die Landtagswahl am 26. Jänner statt, dieses Mal am 19. Jänner. Ob‘s der SPÖ wieder Glück bringt, wird man sehen. Die Roten wollen jedenfalls die beim letzten Mal eroberte absolute Mandatsmehrheit verteidigen, die fünf anderen antretenden Parteien – ÖVP, FPÖ, Grüne, Liste Hausverstand und Neos – wollen genau das verhindern. Wahlberechtigt sind 250.399 Burgenländerinnen und Burgenländer ab 16 Jahren; 36 Mandate sind zu vergeben. Der monatliche Bezug eines Mandatars liegt aktuell bei 6.705 Euro brutto. Das sind 65 Prozent des Salärs eines Nationalrats – Bezugspunkt für die Bezügepyramide von Politikern. Der Präsident des Landtags erhält 131 Prozent eines Nationalratsbezugs, das sind 13.585 Euro.
Neu sind bei der kommenden Wahl eine Wahlkampfkosten-Obergrenze von 300.000 Euro und der absolute Vorrang der Vorzugsstimmen bei der Mandatsvergabe in den sieben Regionalwahlkreisen. Mit anderen Worten: Auf welchem Listenplatz Kandidaten stehen, ist unerheblich. Wer die meisten Vorzugsstimmen bekommt, erhält ein Mandat. Die stimmenstärkste Partei lädt – wenn sie nicht über 50 Prozent liegt – nach der Wahl die anderen zu Gesprächen über eine Regierungsbildung ein.
Commerzialbank: Bankpleite vor Gericht
Noch vor dem Wahltermin beginnt am Landesgericht Eisenstadt der zweite Strafprozess im Zusammenhang mit der Commerzialbank Mattersburg, die Mitte Juli 2020 für immer geschlossen wurde. Dass der Hauptbeschuldigte, Ex-Bankchef Martin Pucher (68), wieder fehlt, ist seit wenigen Tagen klar. Ein Gerichtspsychiater hat ihm Verhandlungsunfähigkeit bescheinigt.
Vier andere Personen müssen sich zwischen 14. Jänner und 6. März verantworten. Es geht um den Verdacht der Veruntreuung und anderer Straftaten. Insgesamt geht es bei der Causa um einen Gesamtschaden von zumindest 600 Millionen Euro, weitere Prozesse werden 2025 folgen.
Festivals – von Klassik bis zum Nova Rock
Musik- und Festivalfans sollten sich im kommenden Jahr viel Zeit nehmen, denn das Programm ist dicht gedrängt. Liebhaber des kulturellen Hochgenusses freuen sich auf die Schloss-Spiele Kobersdorf (Geschichten aus dem Wienerwald ab 1. Juli), die Oper im Steinbruch St. Margarethen (Der fliegende Holländer ab 9. Juli) oder die Seefestspiele Mörbisch (Saturday Night Fever ab 10. Juli). Ruhigere Klänge werden auch beim Piano-Festival „Keys to Heaven“ (23. bis 25. Mai), beim Kammermusikfest Lockenhaus (10. bis 19. Juli) oder beim Herbstgold-Festival in Eisenstadt (10. bis 21. September) angeschlagen.
Zweifelsohne lauter geht es dann bei den großen Musik-Festivals zu, allen voran dem Nova Rock (11. bis 14. Juni). Auch das „Mutter aller Festivals“, Wiesen nämlich, lädt heuer wieder zu großen Events wie „Remember Forestglade“ (11. Juli), „Flow Experience“ (17. bis 20. Juli), „Metal Fields“ (25./26. Juli), „One Love“ (8./9. August) und „Outback – A Drum&Bass Festival“ (29. bis 31. August) Dazu kommen noch die Esterhazy-Festivals „Butterfly Dance“ (4. Juli) und „Lovely Days“ (5. Juli) sowie das „Picture on“ in Bilden (8. und 9. August).
Neuer BFV-Präsident und Mission Titelverteidigung
Das heurige Sportjahr war im Fußball geprägt von der Aufregung rund um den Rücktritt von BFV-Präsident Georg Pangl. Übergangspräsident ist derzeit Johannes Wutzlhofer; nach dem Ende der Fußballsaison soll im Juni in einer außerordentlichen Hauptversammlung ein Präsident für die Periode bis 2028 gewählt werden.
Schon etwas früher wird sich zeigen, ob die Oberwart Gunners es schaffen, ihren Meistertitel aus der Vorsaison zu verteidigen. Zum Jahreswechsel standen die Vorzeichen gut und Oberwart mit elf Siegen und nur drei Niederlagen an der Tabellenspitze.
100 Jahre Landeshauptstadt Eisenstadt
Am 30. April 1925 beschloss der Landtag, Eisenstadt zum Sitz der Landesregierung zu machen. Seit damals gilt die Freistadt auch als Landeshauptstadt, auch wenn der formale Beschluss erst 1981 folgte. Am 30. April 2025 eröffnet die Stadt ein eigenes Museum, die Stadtvilla in der Pfarrgasse. Es soll ein "Jubiläumsgeschenk" Eisenstadts ans Burgenland sein. Das Strobachhaus in der Pfarrgasse ist eine ehemalige Arztvilla, die die Stadt vom Konvent der Barmherzigen Brüder gemietet und anschließend erst zur Stadtvilla umbenannt und dann auch umgebaut hat.
Die Arbeiten reichen von der Restaurierung der Fassade bis zur Installation modernster Ausstellungstechnik. Im hinteren Teil des Gartens wird ein Salettl errichtet, das als multifunktionaler Veranstaltungsraum dient. Das Haus wird barrierefrei gestaltet. Die Gesamtkosten fürs Museum belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro.
Kommentare