Hengstschläger: Was Corona mit Rauchern und digitalem Wandel zu tun hat

Wissenschafter und Genetiker Markus Hengstschläger
Der Genetiker und Bestsellerautor über Freiheiten in der Impfdebatte und es es mit der Gesellschaft macht, in Gruppen eingeteilt zu werden.

Der  Vergleich der Raucherdebatte mit der Diskussion um die Freiheit von Geimpften ist gewagt: „Wenn Sie jetzt in ein öffentliches Gebäude gehen und eine Zigarette anzünden, dann wird man Sie daran erinnern, dass Sie zwar rauchen dürfen, aber nicht in diesem Gebäude, weil Sie hier die Gesundheit von anderen gefährden könnten“, sagt der Genetiker und Bestsellerautor Prof. Markus Hengstschläger. Doch was bedeutet Freiheit überhaupt? Was macht Corona mit uns als Gesellschaft? Und was können wir daraus lernen?

KURIER: Ist es gerecht und legitim, dass man zuerst die Alten und Vulnerablen impft und nicht jene mit den meisten Kontakten? Wie sehen Sie das?

Markus Hengstschläger: Der Mensch ist grundsätzlich ein vernunftbegabtes Wesen, sehr sozial und lösungsbegabt. Das ist im Wesentlichen das, was den Menschen ausmacht. Er muss sich aber auch vielleicht öfter darauf besinnen. Der Mensch ist zusätzlich auch ein Wesen, das Wut und Angst kennt. Bei den angesprochenen Fragen sollte er aber bei den Fakten bleiben und an die Vernunft appellieren, nicht an die Emotionen. Ich sage das deshalb, weil viele der Entscheidungen, die wir jetzt mitbekommen, davon geprägt sind. Daher ist mein Appell, jetzt Vernunft walten zu lassen – das ist auch nachhaltig für später, wenn es darum geht zu analysieren, wie es eigentlich gelaufen ist.

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