Psychisch krank - und keine Aussicht auf Therapie: "Wir brauchen Lösungen"

Psychisch krank - und keine Aussicht auf Therapie: "Wir brauchen Lösungen"
Diese Realität muss sich ändern, sagen die Präsidentinnen der beiden wichtigsten heimischen psychosozialen Berufsverbände und fordern Lösungen statt "No-Future-Stimmung".

"Psychisches Leid ist aus der Tabuzone herausgekommen, aber noch nicht weit genug", sagt Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP). Neben Schamgefühlen sind es Behandlungskosten und lange Wartezeiten, die psychisch belasteten Menschen den Zugang zu wirksamen Therapien erschweren. Das Risiko, dass Leidenszustände chronisch werden, steigt. 

"Es ist nicht nachvollziehbar, warum jemand mit gebrochenem Bein selbstverständlich sofort behandelt wird, und jemand mit einer Depression nicht", betont Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP).

Dafür, dass Hilfe in seelischen Schieflagen zur Selbstverständlichkeit wird, machen sich Haid und Wimmer-Puchinger gemeinsam stark. Im KURIER-Interview sprechen sie über Versöhnungsprozesse zwischen den Berufsverbänden, die Folgen krisenbehafteter Zeiten und ihre Vision psychosozialer Versorgung in Österreich.

KURIER: Sie treten seit einiger Zeit als Präsidentinnen des Öfteren gemeinsam auf. Das war früher nicht so. Wie kommt’s?

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