Mischen von Impfstoffen: Was bringt es tatsächlich - und kommt es?

Zuerst Astra Zeneca (links), danach Comirnaty (Biontech/Pfizer): Noch wird das in Österreich nicht generell empfohlen.
Bessere Immunreaktion bei Impfstoffmix: Britischer Studienautor befürwortet trotzdem die zugelassenen Impfschemen. Umstieg könnte in Österreich aber bald leichter werden.

Zuerst Astra Zeneca, dann Biontech/Pfizer: Die Diskussion um das Mischen von Impfstoffen - auch heterologes Impfschema genannt -  nimmt wieder Fahrt auf. Am Donnerstag hat die Ständige Impfkommission (STIKO)  in Deutschland empfohlen, dass Menschen jeglichen Alters, die ihre erste Impfdosis mit Astra Zeneca erhalten haben, mit mindestens vierwöchigem Abstand künftig als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen. Die Begründung: Die Immunantwort sei "deutlich überlegen".

In Österreich stehen rund 300.000 Menschen vor ihrer Zweitimpfung mit Astra Zeneca. Derzeit gibt es keine allgemeine Empfehlung für eine Impfstoffkombination, also bei einer Erstimpfung mit Astra Zeneca die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Auch in den jüngsten Anwendungsempfehlungen des Nationalen Impfgremiums in Österreich vom 24. Juni  wird ein solches heterologes Impfschema mit zwei unterschiedlichen Impfstoffen "derzeit nicht empfohlen". Begründet wird dies damit, dass die Datenlage zur Überlegenheit eines solchen Impfschemas "derzeit limitiert" sei und es sich um off-Label-Anwendung (abseits der offiziellen Zulassung) handle. Doch möglicherweise kommt jetzt Bewegung in die Diskussion.

Eine Ausnahme bilden schon derzeit Menschen, die auf die erste Impfung mit einem größeren gesundheitlichen Problem reagiert haben. Oder Frauen, die nach der ersten Impfung mit Astra Zeneca schwanger geworden sind – Schwangere sollen (nach individueller Nutzen-Risiko-Abschätzung) bevorzugt mit mRNA-Impfstoffen geimpft werden. In solchen medizinisch begründeten Fällen soll ein heterologes Impfschema in Erwägung gezogen werden.

Kommentare