Bei einem Herzstillstand kann jeder helfen: So funktioniert's

Bei einem Herzstillstand kann jeder helfen: So funktioniert's
Den einzigen Fehler, den Ersthelfer machen können, ist: nichts zu tun. In so einer Situation geht es vor allem um Zeit.

Wird man im Alltag Zeuge eines Herzstillstands, heißt es rasch reagieren. Erkennbar ist der Herz-Kreislaufstillstand daran, dass die betroffene Person nicht ansprechbar ist und nicht mehr oder nicht normal atmet.

Laut Puls, einem Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes, kann bei einem Herzstillstand effiziente erste Hilfe die Überlebenswahrscheinlichkeit von rund 20 Prozent auf mehr als 70 Prozent erhöhen. Im Schnitt vergehen acht bis zehn Minuten vom Einlagen eines Notrufs bis zum Eintreffen des Rettungsteams. Aber bereits nach drei Minuten treten erste irreversible Hirnschäden auf. In diesem Zeitfenster muss mit der Herzdruckmassage begonnen werden.

Das richtige Vorgehen orientiert sich an dem „P-R-D“-Konzept: Prüfen – Rufen – Drücken. Falsch machen kann man nichts. Es gilt: Nur Nichtstun ist falsch.

1. Prüfen

Vergewissern Sie sich, dass Sie sich ohne Gefahren nähern können. Überprüfen Sie, ob die kollabierte Person antwortet. Neigen Sie den Kopf nach hinten, heben Sie das Kinn und kontrollieren Sie die Atmung. Wenn die Person nicht reagiert und nicht, oder nicht normal atmet, ist eine Herzdruckmassage erforderlich.

2. Rufen

Rufen Sie 144 an und folgen Sie den Anweisungen. Wenn jemand anwesend ist, der helfen kann, bitten Sie ihn 144 anzurufen und wenn möglich einen Defibrillator zu holen.

Die Herzdruckmassage ist das Wichtigste für das Überleben. Unterbrechen oder verzögern Sie sie deshalb nicht.

3. Drücken

Legen Sie beide Hände auf die Mitte des Brustkorbes. Drücken Sie 100-120 Mal pro Minute 5 bis max. 6 cm tief z. B. zum Rhythmus des Liedes „Stayin’ Alive“. Falls Sie geschult sind, geben Sie immer zwei Atemspenden nach 30 Kompressionen, andernfalls drücken Sie kontinuierlich weiter auf die Brust. Drücken Sie fest und schnell. Keine Sorge, Sie können keinen Schaden anrichten.

Wenn ein Defibrillator verfügbar ist, schalten Sie diesen sofort ein und folgen Sie den Anweisungen. Wenn die Rettungskräfte eintreffen, drücken Sie solange weiter bis Sie aufgefordert werden aufzuhören. Defis sind mittlerweile stärker verbreitet und vor allem an öffentlichen Plätzen und Gebäuden angebracht. Sie sind mittels Sprachanweisungen so konzipiert, dass auch Laien sie benutzen können.

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