Streit mit Gazprom: Wer füllt die Speicher?

Die Gasspeicherstation Haidach.
Die Sanktionen gegen die Gazprom Germania wirken sich auch auf Österreich aus, die Regierung will gegensteuern.

Geht es nach der Bundesregierung, sollen die österreichischen Gasspeicher bis zum Winter zumindest zu 80 Prozent gefüllt werden. Der von der Gazprom-Tochter GSA verwaltete Anteil des Gasspeichers in Haidach ist derzeit aber leer. Es ist immerhin der zweitgrößte in Mitteleuropa.

Die Bundesregierung verlangt, dass auch Gazprom seinen Speicher auffüllt und droht damit, die Kapazitäten sonst anderen Energieunternehmen zur Verfügung zu stellen. "Wir haben einen der größten Speicher, der aber aus politischen Erpressungsgründen leer bleibt", meinte am Freitag Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). "Das wird nicht gehen."

Technischer Betreiber des Speichers Haidach ist die RAG (ehemals Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft, Anm.), die mehrheitlich im Besitz des niederösterreichischen Energieversorgers EVN ist. Für die Bewirtschaftung zuständig sind aber GSA und Astora, eine Tochterfirma der Gazprom Germania. Diese wurde von der deutschen Regierung unter Aufsicht der Bundesnetzagentur gestellt, nachdem Gazprom angekündigt hatte, ihre deutsche Tochterfirma aufzugeben. Denn das Unternehmen kontrolliert wichtige Teile der deutschen Gaswirtschaft. Astora steht also, im Gegensatz zu GSA, unter deutscher Aufsicht.

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