Darüber spricht das Netz: Internet of Things

Darüber spricht das Netz: Internet of Things
Die selbstständige Kommunikation von Geräten miteinander gewinnt im Privatleben, aber auch in der Wirtschaft an Bedeutung.

Wenn der Kühlschrank automatisch Bier beim Onlineshop nachbestellt, damit es rechtzeitig vor dem Fußballspiel geliefert wird; oder wenn der Mistkübel in der Siedlung bereits übergeht und von selbst den zuständigen Entsorger informiert, dass er zu leeren ist; und wenn bei einem Unfall mit dem Auto selbsttätig sofort ein Notruf abgesetzt wird. Nur drei Beispiele, wie Dinge bzw. Geräte mit Hilfe modernster Technik kommunizieren können, ohne dass Menschen dazu aktiv werden müssen.

In der Fachsprache wird die digitale Vernetzung bzw. Kommunikation von Gegenständen untereinander ohne menschliches Zutun Internet of Things (IoT) genannt. Zum Teil sind diese Abläufe bereits Realität, etwa Crash-Sensoren im Auto. So müssen alle neuen Modelle in der EU seit April mit dem Notfallsystem eCall ausgestattet werden.

Dabei steht die Entwicklung dieser neuen technischen Möglichkeiten erst ziemlich am Anfang, wobei die Thematik weitaus mehr als nur das private Umfeld betrifft. Derzeit kommt das Internet of Things laut dem Technologiekonzern Cisco am häufigsten in der Industrie zur vorbeugenden Wartung und in der Landwirtschaft zur Anwendung.

Steigende Gewinne

Bis zum Jahr 2020 soll es bis zu 50 Milliarden vernetzter Dinge geben. Cisco zufolge soll IoT bis 2020 die Unternehmensgewinne um 21 Prozent steigen lassen und 19 Billionen Dollar zur Weltwirtschaft beitragen. Dieses Wachstum wird vor allem durch Innovationen in Smart Homes, dem vernetzten Gesundheitswesen oder bei intelligenten Autos vorangetrieben.

Bei der User-Kommunikation zum Thema „Internet of Things“ stehen mehrheitlich konkrete Anwendungsgebiete wie zum Beispiel Payment- oder Smart-Home-Lösungen im Fokus der Diskussion. Das zeigt eine Online-Analyse von BG-thinktank. Der Überbegriff „IoT“ wird dabei von den Usern nur selten angeführt. Auffallend ist, dass sich rund um das Thema „Smart Home“ vorrangig kritische User zu Wort melden. Hinterfragt wird unter anderem die Technologie und/oder der tatsächliche Nutzen im Alltag. Anders gestalten sich die Nutzer-Kommentare zu mobilen Bezahl-Lösungen: Hier steht neben Datensicherheit insbesondere der Wunsch nach einem breiteren Angebot in Österreich im Mittelpunkt. Besonders die Einführung von Apple und Google Pay wird von vielen Usern gewünscht.

Laut Prognose von statista.com wird sich der Anteil an Smart Homes in Österreich von derzeit 15,4 Prozent bis 2023 auf 32,6 Prozent mehr als verdoppeln. Das Marktvolumen wird von heuer 247 Millionen Euro auf 642 Millionen Euro steigen – ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 21,1 Prozent.

Nicht gut vorbereitet

Während im privaten Bereich also das Internet of Things an Bedeutung gewinnt, scheint die heimische Wirtschaft noch nicht ausreichend für das Internet der Dinge vorbereitet zu sein. Zu diesem Schluss kommt eine im Sommer von der Telekom Austria vorgestellte Studie. 2020 werden demnach zwar in Österreich 80 Millionen Geräte mit dem Internet verbunden sein und untereinander kommunizieren. Aber das Internet der Dinge ist nur für 36 Prozent der Betriebe ein strategisches Thema. Immerhin 24 Prozent sehen sich bei diesem Thema gut aufgestellt, weitere 35 Prozent teilweise gut.

Bei 40 Prozent der Firmen ist IoT allerdings gar kein Thema, bei 27 Prozent in Diskussion, bei 18 Prozent in Umsetzung und bei 11 Prozent in Planung. Österreich schneidet damit im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich bis durchschnittlich ab. Allergrößtes IoT-Thema für die Unternehmen ist eine „Smart Supply Chain“, das heißt schnellere Prozesse, schnellere Kundeninteraktionen und zusätzliche Umsätze. Größte Sorge sind Sicherheitsbedenken.

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