Darüber spricht das Netz: Das große Geschäft mit Daten

A1 Telekom speichert bei Anfragen und Beschwerden die Kundendaten
Big Data. Die Sammlung, Aufbereitung und Verwertung von riesigen Datenmengen bietet große Chancen.

Seit einigen Jahren ist in der Informationstechnologie, aber mittlerweile auch in der breiten Wirtschaft, zunehmend von „ Big Data“ die Rede. Darunter fällt das Sammeln, Aufbereiten und – das Wichtigste – die Interpretation von Datenmengen. Diese Datenbestände werden immer mehr und damit steigt auch ihre Bedeutung in der globalen Wirtschaftswelt. Wer den Zugang zu Daten hat und weiß, diese für seinen Nutzen einzusetzen, gewinnt oftmals einen gewaltigen Vorsprung vor der Konkurrenz.

Der Bereich „Big Data“ ist sehr vielfältig: Von 3D-Druck über Smart Home und Smart City bis hin zur automatisierten Krankendiagnostik. Gemeinsam mit Big Data werden aber auch die künstliche Intelligenz (KI) und das „Internet der Dinge“ (Kommunikation von Geräten und Maschinen untereinander, Anm.) als Treiber der Digitalisierung in der Online-Diskussion genannt.

Das große Daten-Geschäft

In vielen Branchen ist Big Data bereits Thema. Allen voran in Marketing/Werbung, wie eine Online-Analyse von BG-thinktank von Mitte Juli bis Mitte August zeigt (siehe Grafik). Laut den Analysten versteht die Branche ihr Geschäft, denn mit auf Daten basiertem, personalisierten Marketing ist sie am präsentesten. Dahinter rangieren der Finanzsektor, wo neben Kryptowährung vor allem KI-basierte Anlage- und Finanzberatungssysteme diskutiert werden, und die Transport- und Logistikbranche, wo sich alles um smarte Technologien von intelligenten Regalen bis zu Drohnen und autonomen Fahrzeugen dreht.

Mit dem Schlagwort „Smart“ werden konkrete Anwendungsbereiche von Big Data greifbarer gemacht. Am häufigsten wird Smart Data diskutiert. Hier steht die intelligente Analyse von Daten im Vordergrund.

Innovationen im Bereich der Stadtentwicklung – von Verkehr bis zu Verwaltung – werden unter dem Begriff Smart City zusammengefasst. Als Vorreiter-Städte werden aktuell vor allem Moskau und Kopenhagen genannt. Moskau möchte sich bis 2030 zur Smart City weiterentwickeln, Kopenhagen bis 2025. Zentraler Ausgangspunkt in der dänischen Metropole ist dabei ein digitaler Marktplatz für öffentliche und private Daten.

Durch Smart Contracts sollen Vertragsabschlüsse für Unternehmen, vor allem im Banken- und Finanzbereich, mithilfe von Big Data erleichtert werden. Digitale Innovationen im Eigenheim werden für die User immer häufiger: Smarte Sprach-Assistenten, wie Amazons Alexa oder Google Home, unterstützen zunehmend die User im Alltag. Trotz der Erleichterung des Alltags gibt es aber auch Bedenken der User in punkto personenbezogener Daten.

User-Meinungen

Angesichts der zunehmenden Fülle an gesammelten Daten gewinnt das Thema Datenschutz über alle Bereiche hinweg an Bedeutung für die User und löst Online-Diskussionen aus. Auch die unklaren Auswirkungen auf die Arbeitswelt bzw. den eigenen Arbeitsplatz werden von den Usern emotional diskutiert.

Bei einzelnen Nutzern ist die Angst groß, im Beruf durch einen Roboter ersetzt zu werden. Die Mehrzahl ist allerdings der Meinung, dass nur bestimmte Bereiche durch künstliche Intelligenz bzw. Roboter bedroht werden. Zusätzlich sehen einige User große Chancen darin, dass Roboter künftig einen Teil ihrer Arbeit übernehmen könnten, um mehr Freizeit zu schaffen. Vorausgesetzt, das Wirtschaftssystem ermöglicht dies.

Die Politik in Europa hat das Potenzial von Big Data jedenfalls bereits erkannt. Die EU will bis 2020 mindestens 20 Milliarden Euro in die Entwicklung künstlicher Intelligenz investieren. Das Geld soll partnerschaftlich aus öffentlichen und privaten Quellen kommen. In Österreich setzt heuer das Wirtschaftsministerium einen Schwerpunkt auf die Förderung von Big-Data-Projekten in der Kreativwirtschaft.

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