Darüber spricht das Netz: Smart City

Darüber spricht das Netz: Smart City
Der Platz in Städten wird knapp. Das erfordert neue Formen des Zusammenlebens. Die Technik hilft dabei.

Im Jahr 2030 sollen in Wien nur noch halb so viele Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. So steht es in der „ Smart City“-Rahmenstrategie, die vor mehr als vier Jahren der damalige Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und die Noch-Vize-Stadtchefin Maria Vassilakou (Grüne) präsentiert haben. Das 80-seitige Strategiepapier hat zum Ziel, bei der Lebensqualität das jetzige Niveau in den kommenden Jahrzehnten zu halten, was angesichts des starken Wachstums eine enorme Herausforderung darstelle, hieß es damals bei der Präsentation.

Aber was ist eigentlich eine Smart City? Dabei handelt es sich um eine Stadt, die Ressourcen intelligent und effizient nutzt und innovative Technologien einsetzt, um im Sinne der Umwelt Kosten und Energie zu sparen. Im Laufe der vergangenen Jahre hat der Begriff eine breitere Bedeutung erfahren. Dazu zählen ein erweitertes Dienstleistungsangebot, freies WLAN, E-Government oder auch weniger Kriminalität infolge von Daten-Analyse.

Bewohner und Stadt sind im Endausbau einer Smart City eng miteinander vernetzt – mit all den damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Daten könnten etwa missbräuchlich in Verwendung geraten, wenn der entsprechende Schutz unterlaufen wird. Dem gegenüber steht laut einer Studie von Juniper Research, dass jeder Einwohner einer Smart City bis zu 15 Tage Zeit im Jahr sparen kann.

Wien als Vorreiter

Dass die Stadt Wien relativ früh auf den Begriff „Smart City“ gesetzt hat, bringt ihr bei diesem Thema in der Wahrnehmung der Menschen einen Vorsprung gegenüber anderen Metropolen. Das zeigt eine Online-Analyse von BG-thinktank. Demnach wird Wien sowohl in österreichischen Artikeln als auch im Ausland als eine Vorzeige-„Smart City“ genannt, dahinter folgen München, Berlin und Oslo.

In internationalen Vergleichsstudien sieht es ein wenig anders aus. Im Smart-Cities-Index, einer Meta-Analyse von EasyPark anhand von 19 Kriterien, landet Wien auf Platz 32. In den Kategorien „Mobilität und Transport“ sowie „Öffentlicher Nahverkehr“ und „Nachhaltigkeit“ ist es Rang 6.

Generell stehen die Österreicher dem Thema Smart City positiv gegenüber. Zwei Themen bezüglich Mobilität haben die User besonders bewegt: die Öffnung der Busspuren für E-Autos und die Einführung von E-Scootern. Die User erteilen der Busspuren-Öffnung eine klare Absage, verschiedene Aspekte stehen in der Kritik. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben einer Behinderung des öffentlichen Busverkehrs wird vorwiegend die Rolle von E-Autos unter den Aspekten der Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit diskutiert.

Die E-Scooter wiederum erregen die Gemüter der User vor allem aufgrund eines befürchteten Chaos auf den Straßen. So schreibt etwa ein Leser auf kurier.at: „Roller liegen überall herum, die Endbenutzer lassen diese einfach fallen, wo sie gerade ihre Fahrt beendet haben.“ Ein anderer Poster meint hingegen: „Die Roller sind ein Versuch, Touristen aber auch Bewohnern eine neue Art der Mobilität schmackhaft zu machen. Dass es hier Anlaufschwierigkeiten gibt, ist normal.“

Siemens voran

Bei den Unternehmen, die in Österreich häufig in Zusammenhang mit Smart City genannt werden, findet sich ein Mix aus der Automobil-, Technologie- und Verkehrsbranche. Der deutsche Siemens-Konzern liegt dabei weit voran (siehe Grafik).

Der heimische Klima- und Energiefonds vergibt jährlich den „Smart City Award“. Ein Preisträger hatte heuer etwa die Idee, Drohnen kreisen zu lassen, um freie Parkplätze zu erfassen und diese Info in Echtzeit an Smartphone-Apps und Navigationssysteme zu übertragen. Ein weiterer Vorschlag waren mobile Licht-Installationen am Rande von Radfahrwegen, die eine Früherkennung der Ampelphasen möglich machen sollen.

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