Warum Online-Bezahlen immer einfacher wird

Warum Online-Bezahlen immer einfacher wird
Beim Einkaufen im Internet werden die Bezahlmöglichkeiten vielfältiger. Die Nutzer scheinen aber zum Teil überfordert zu sein.

Der Internethandel boomt. Die Österreicher haben laut Handelsverband und KMU Forschung Austria im Vorjahr um 7,2 Milliarden Euro im weltweiten Web eingekauft (ein Plus zu 2016 von sechs Prozent), wobei die Hälfte der Summe an ausländische Händler geflossen ist. Bezahlt wird zwar im deutschsprachigen Raum noch immer am häufigsten auf Rechnung (40 Prozent), doch schon ein Drittel aller Käufer nutzt PayPal. Die entsprechende App wurde bereits mehr als 50 Millionen Mal downgeloadet, rund 250 Millionen Menschen nutzen den Online-Bezahldienst aktiv. Zudem machen neue und bekannte Player wie Google oder Apple den arrivierten Kartenanbietern Konkurrenz. Diese kommen nur auf neun Prozent Marktanteil.

Problematisch werden die Umwälzungen auch für Banken. Bestes Beispiel dafür ist Wirecard. Der deutsche Zahlungsdienstleister löst heute, Montag, die Commerzbank im deutschen Börse-Leitindex DAX ab. Wirecard wickelt elektronischen Zahlungsverkehr zwischen Kunden und Händlern ab. Mit seinen 4500 Mitarbeitern ist Wirecard mehr als 23 Milliarden Euro wert. Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens ist damit auch im Steigen. Wirecard war in den vergangenen vier Wochen laut der Online-Analyse von BG-thinktank der hinter PayPal und Apple bereits am dritthäufigsten genannte Zahlungsdienstleister.

Risikolos

Weitaus häufiger genannt wurden Debit- (Bankomat-) bzw. Kreditkarten. Aufgegriffen wurde die Debitkarte unter anderem als bequeme Alternative zur Kreditkarte, jedoch ohne das Risiko sich zu verschulden. Denn über Debitkarten kann nicht mehr abgebucht werden, als der Überziehungsrahmen zulässt.

Die deutschsprachige Berichterstattung über den präsentesten Kreditkartenanbieter Mastercard (siehe Grafik) war stark getrieben von dem Launch der „Moneyou Go“-App in Deutschland. Mit der App können Kunden ein kostenloses Girokonto direkt am Smartphone eröffnen und nutzen. Zudem wird ihre von der niederländischen Bank ABN Amro ausgegebene, kostenlose Bankkarte, eine Debit Mastercard, mit der App verknüpft.

Reine Berichterstattung über den Anbieter Visa war im Beobachtungszeitraum nur selten zu finden – zumeist wurden die Karten des Anbieters in Verbindung mit jenen von Mastercard genannt.

Die beiden Anbieter wurden in der User-Kommunikation weitgehend nicht-wertend, sondern eher als Synonym von Kredit- oder Debitkarten genannt. Oftmals, ähnlich wie bei der News-Berichterstattung, im gleichen Atemzug. User-Kommentare über American Express und Diners Club waren wie Berichte kaum vorhanden.

Offene Fragen

Bei der User-Kommunikation zum Thema Online-Bezahlen ist auffällig, dass die Kommentare weniger argumentativ und deskriptiv als mehr fragend sind. Das bedeutet, dass sich die Kommentare weniger in Pro und Kontra differenzieren lassen als bei anderen Themen. Vielmehr versuchen die Nutzer im Internet Antworten auf ihre offenen Fragen zu finden, indem sie diese in Foren und auf Plattformen posten.

„In der User-Kommunikation zeichnen sich oftmals Verwirrung und Unklarheit darüber ab, wie die unterschiedlichen Bezahlmethoden verwendet werden und worin ihre jeweiligen Vorteile liegen“, heißt es in der Analyse von BG-thinktank. „Darüber hinaus verschwimmen häufig die Grenzen zwischen mobilem, kontaktlosem sowie bargeldlosem Bezahlen sowie Online-Bezahlen.“

Bei den vereinzelten Pro-Kontra-Diskussionen zeichnet sich die Tendenz ab, dass die User einem ausschließlich online und bargeldlosen Bezahlen eher skeptisch gegenüber stehen. Die wenigen eindeutig positiven Kommentare dazu beziehen sich auf einzelne Apps und Banken und nicht auf Online-Bezahlen per se.

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