Burrito Sauna: Das dubiose Schwitzen im Sack
In den USA macht gerade ein neuer Detox-Trend Karriere. Beim Schwitzen in sogenannten Burrito Saunas soll man sich schädlicher Giftstoffe entledigen können. Das berichtet unter anderem der britische Independent. Experten sprechen der Methode ihre Wirksamkeit ab.
Einmal gesund schwitzen, bitte!
Der Name Burrito Sauna wurde dabei in Anlehnung an das Äußere des Wickelsacks gewählt. Schlüpft man in diesen hinein, sieht man tatsächlich wie ein menschgewordener Burrito aus.
Bis zu einer Stunde verharrt man in dem Ganzkörpersack, aus dem während der Behandlung nur der Kopf herausragt. Damit der Patient nicht dehydriert, wird man mit Wasser versorgt. Am Ende der Behandlung entleert man den vollgeschwitzten Sack über einem Eimer - je mehr Schweiß, desto besser.
Auf Youtube findet man bereits eine ganze Reihe von Erfahrungsberichten, die per Video festgehalten wurden. Auch Prominente sollen der Burrito Sauna angeblich schon verfallen sein. Neben den Kardashians schwört auch Sängerin Selena Gomez auf die Methode. Der Zeitschrift Elle sagte sie darüber: "Ich habe ein Schwitz-Bett, das wie ein Burrito aussieht. Darin hülle ich mich ein und schwitze 45 Minuten. Das ist eine kleine Sache, die mich gesund hält und meine Konzentration fördert."
Alles Humbug?
Anbieter werben damit, dass Behandlungen nicht nur entgiften, sondern auch den Blutdruck senken und die Haut verbessern sollen. Die Effekte einer herkömmlichen Sauna sollen dabei verstärkt werden. Dr. Brent Bauer, Leiter der Abteilung für ganzheitliche Medizin an der US-amerikanischen Mayo Clinic, warnt jedoch davor den leeren Versprechungen zu verfallen. "Man muss diese Aussagen mit Vorsicht genießen", so Bauer gegenüber der New York Post. Ohne einer ausgewogenen Ernährung und einem entsprechenden Lebensstil würden derartige Behandlungen keine gesundheitsverbessernden Erfolge bringen. Man müsse jedoch schlussendlich seinen eigenen Erfahrungswerten vertrauen.
Dass das Schwitzen in der Sauna sich nicht zur Entgiftung des Körpers eignet, wurde wissenschaftlich unterdessen ohnehin bereits hinlänglich bewiesen. Eindeutig positive Effekte konnten jedoch auf das Immunsystem und den allgemeinen Gesundheitszustand nachgewiesen werden (weitere Infos dazu finden Sie hier).
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