Das ÖSV-Frauen-Team in Sölden: 9 Läuferinnen, 9 Kreuzbandrisse

Stephanie Brunner zog sich zwischen März 2018 und August 2019 drei Kreuzbandrisse zu
Die Skiläuferinnen, die ohne Kreuzbandriss durch die Karriere kommen, können sich glücklich schätzen. Denn zwei gesunde Kniegelenke sind im Weltcup mittlerweile die Ausnahme.
Die neun ÖSV-Riesentorläuferinnen, die am Samstag in Sölden in die neue Saison starten, bringen es zusammen auf neun (!) Kreuzbandrisse.
Nur ein Trio ohne Knieverletzung
Während zumindest Katharina Liensberger (28), Viktoria Bürgler (21) und Maja Waroschitz (19) von schweren Knieverletzungen noch verschont geblieben sind, lag die beste Österreicherin im Riesentorlauf, Julia Scheib, schon zwei Mal mit einem Kreuzbandriss unterm Messer.

Vor einem Jahr wurde Julia Scheib beim Riesentorlauf in Sölden Dritte
3 Kreuzbandrisse in 17 Monaten
Teamkollegin Stephanie Brunner hält derweil einen schmerzhaften Rekord: Bei der Tirolerin rissen zwischen März 2018 und August 2019 innerhalb von 17 Monaten gleich drei Mal die Kreuzbänder im Knie.
Der Leidensweg von Brunner sorgte beim ÖSV für ein Umdenken. Nach Kreuzbandrissen und anderen schweren Verletzungen werden keine Blitz-Comebacks mehr forciert.
Vielmehr sollen die Sportler lieber mehr Zeit in die körperliche Fitness und Stabilität investieren.
Der ÖSV hat sogenannte Return-to-Action-Tests eingeführt, bei denen rekonvaleszente Sportler zwei Tage lang durchgecheckt werden, ob sie tatsächlich fit genug für die Rückkehr auf die Piste sind.
Diesen Test muss zum Beispiel auch Ricarda Haaser nach ihrem Kreuzbandriss im Februar durchlaufen, ehe sie Anfang November wieder ins Skitraining einsteigen darf.
Kein Risiko bei Ortlieb
Nicht viel anders verhält es sich beim Comeback von Nina Ortlieb nach ihrem Unterschenkelbruch. Die Stehauffrau aus Lech flitzt zwar schon wieder durch die Tore, ob sie allerdings Mitte November mit ins Abfahrts-Trainingscamp nach Nordamerika reist, ist noch unklar.
Frauen-Cheftrainer Roland Assinger will jedenfalls kein Risiko eingehen: "Gerade in ihrem Fall bin ich ein Freund davon, sehr konservativ zu agieren. Sie möchte ja noch einige Jahre fahren. Wir werden den richtigen Zeitpunkt finden, dass wir sie so schnell wie möglich, vor aber allem so sicher wie möglich zurück auf die Piste bringen."
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