ÖSV-Star Feurstein: Retter des ÖSV-Herrenteams und Hoffnungsträger

Lukas Feurstein ist der große Hoffnungsträger im österreichischen Herren-Ski-Team
Als Lukas Feurstein Ende März beim Weltcupfinale in Sun Valley überraschend den Super-G gewann, war ihm anfänglich gar nicht bewusst, welche Bedeutung dieser Erfolg hatte.
Kindheitstraum
Für den Vorarlberger ging mit dem ersten Weltcupsieg, wie er selbst sagt, „ein Kindheitstraum in Erfüllung“, für den Österreichischen Skiverband hingegen nahm damit ein vermurkster Weltcupwinter noch ein halbwegs versöhnliches Ende.
Denn ohne Lukas Feursteins spätem Husarenstück wäre das österreichische Herren-Team erstmals seit 1987/’88 eine gesamte Saison ohne Weltcupsieg geblieben.
Befreiungsschlag
„Ich habe dann schon mitgekriegt, dass es für Österreich gut war, dass wir noch ein Rennen gewonnen haben“, erzählt der 24-Jährige. „Es war ja während der Saison auch immer wieder Thema bei unseren internen Teamsitzungen.“
Leaderfigur
Für den Retter der Ehre der stolzen Skination ist in den kommenden Jahren eine tragende Rolle vorgesehen: Lukas Feurstein soll für eine rosige Zukunft des rot-weiß-roten Skisports sorgen und nichts weniger als der Leader der nächsten Alpin-Generation sein, die eigentlich längst schon Fuß gefasst haben sollte.

Lukas Feurstein gewann im vergangenen Winter einen Super-G und wurde einmal Dritter
Unikum
Aktuell ist Lukas Feurstein – bei Frauen wie Männern – nämlich der einzige österreichische Läufer aus den 2000er-Jahrgängen, der im Weltcup schon einmal auf dem Podium stand.
Es fällt auf, dass die Rennläufer in Österreich deutlich länger brauchen, um den Durchbruch zu schaffen, als in anderen Skinationen.
Bei Lukas Feurstein, dem Juniorenweltmeister von 2021 im Riesentorlauf, gibt es freilich gute Gründe, dass er erst im letzten Winter richtig durchgestartet ist.
Der Vorarlberger war in der Vergangenheit regelmäßig durch körperliche Probleme ausgebremst worden. Und musste dann tatenlos zusehen, wie andere gleichaltrige Athleten bereits große Erfolge einfuhren.

Lukas Feurstein ist das Gesicht der Zukunft im österreichischen Skisport
Viele Wehwehchen
„Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn es schneller gegangen wäre“, sagt Lukas Feurstein. „Aber ich war dann auch realistisch und habe gewusst: Mit den ganzen Wehwehchen, die mich immer begleitet haben, wäre es einfach nicht möglich gewesen, auf Topniveau zu fahren.“
Edeltechniker
Dass die Karriere des Edeltechnikers aus dem Bregenzerwald gerade im Super-G Fahrt aufnimmt, war eigentlich gar nicht geplant. Lukas Feurstein ist gelernter Slalom- und Riesentorlauffahrer, in den Super-G ist er eher reingerutscht.
„Als Kind war es mein Traum, einmal beim Slalom in Schladming zu starten. Das wird sich jetzt nicht mehr ausgehen.“

Lukas Feurstein nach seinem Überraschungs-Sieg beim Weltcupfinale in Sun Valley
Feurstein profitiert nun im Super-G aber sehr wohl von seiner hervorragenden Skitechnik, und es ist kein Zufall, dass ihm seine besten Ergebnisse auf den schwierigen Hängen in Beaver Creek (3.) und eben Sun Valley (1.) gelungen sind.
„Das instinktive Skifahren habe ich schon früh gelernt“, erklärt der Zollsportler. „Der Super-G ist unverhofft zu meiner Paradedisziplin geworden.“
Realist
Lukas Feurstein soll in Zukunft allerdings mehrspurig unterwegs sein und wie sein um vier Jahre älterer Teamkollege Raphael Haaser irgendwann neben dem Riesentorlauf auch noch in der Abfahrt starten.
Deshalb trainierte der Vorarlberger in der Sommervorbereitung in Südamerika auch unter dem neuen ÖSV-Speedcoach Andreas Evers.
Großes Selbstbewusstsein
„Die Abfahrt ist mir mittlerweile näher als der Slalom. Trotzdem werde ich dort erst starten, wenn ich mich im Riesentorlauf richtig etabliert habe. Ich will wirklich nichts überstürzen“, sagt Feurstein.
Im Wissen, dass es mitunter schnell gehen kann im Skisport. Schlag nach im letzten Winter. „Der Sieg war so wichtig. Weil ich gesehen habe, dass ich in der Lage bin, ganz vorne mitzufahren.“
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