Behindertensport in Österreich: "Mit Strache ein Rückschritt"
"Ich hatte schon immer eine große Klappe", gibt Claudia Lösch zu. Die 29-jährige Behindertensportlerin beendete erst Ende September ihre aktive Karriere als Skifahrerin. Nach 16 Jahren und zahlreichen Medaillen bei Paralympics und Weltmeisterschaften. Als Gründe nannte sie etwa das "größenwahnsinnige" Internationale Paralympische Komitee, sowie "Kleinigkeiten auf nationaler Ebene." Ihre Kritik trifft aber nicht nur den internationalen und nationalen Verband, sondern auch die Politik.
So sei es "als aktive Sportlerin wahnsinnig schwierig" gewesen, sich in der Öffentlichkeit politisch zu positionieren: "Weil man in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu den Führern dieser Republik ist. Und weil es auch nicht üblich ist für Sportler". Nach dem Abschied aus dem Leistungssport könne sie nun hingegen "ein wenig deutlicher werden." Im Kurier-Sportpodcast tut sie genau das. Lösch schildert ihre Probleme mit der aktuellen Regierung und Sportminister Heinz-Christian Strache, die Entwicklung des Behindertensports in den letzten Jahren und warum sie sich auch selbst ein politisches Engagement vorstellen kann.
Zur Person: Claudia Lösch wurde am 19. Oktober 1988 in Wien geboren. Infolge eines Autounfalls ist sie seit 1994 querschnittgelähmt. Von 2002 bis zu ihrem Karriereende vor wenigen Wochen war sie Mitglied des Austria Ski Team. In diesen 16 Jahren holte sie unter anderem neun Medaillen bei den Paralympics (zwei davon in Gold), 19 Medaillen bei Weltmeisterschaften (acht in Gold) sowie dreimal den Gesamtweltcup. Zudem wurde sie sechs mal zu Österreichs Behindertensportlerin des Jahres gekürt. Heute lebt Lösch in Innsbruck, studiert dort Politikwissenschaften und absolviert ein Praktikum in der Olympiaworld.
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